„Javelwasser“ – Versionsunterschied
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Eau de Javelle, auch "Javelwasser", ist eine wässrige Lösung von Natrium- oder [[Kaliumhypochlorid]], wobei [[Natriumhypochlorid]] ([[NaOCl]]) heute gebräuchlicher ist. Bezeichnet nach seinem ursprünglichen Herstellungsort, dem französichen Städtchen [[Javelle]] (heute ein Teil von Paris), war es das erste chemische |
Eau de Javelle, auch "Javelwasser" oder "Javellewasser", ist eine wässrige Lösung von Natrium- oder [[Kaliumhypochlorid]], wobei [[Natriumhypochlorid]] ([[NaOCl]]) heute gebräuchlicher ist. Bezeichnet nach seinem ursprünglichen Herstellungsort, dem französichen Städtchen [[Javelle]] (heute ein Teil von Paris), wo es seit 1792 fabrikmäßig hergestellt wurde, war es das erste chemische [[Bleichmittel]]. Die Verwendung von Eau de Javelle als Bleichmittel in der [[Textilindustrie]] geht auf Claude Louis [[Berthollet]] zurück, der auch die entfärbende Wirkung entdeckt hat. |
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Aufgrund seiner antimikrobiotischen Wirkung wird Eau de Javelle auch zur [[Desinfektion]] verwendet. Ferner findet es Verwendung bei der Entgiftung von [[cyanid]]ischer Abwässern. |
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Version vom 14. April 2004, 09:27 Uhr
Eau de Javelle, auch "Javelwasser" oder "Javellewasser", ist eine wässrige Lösung von Natrium- oder Kaliumhypochlorid, wobei Natriumhypochlorid (NaOCl) heute gebräuchlicher ist. Bezeichnet nach seinem ursprünglichen Herstellungsort, dem französichen Städtchen Javelle (heute ein Teil von Paris), wo es seit 1792 fabrikmäßig hergestellt wurde, war es das erste chemische Bleichmittel. Die Verwendung von Eau de Javelle als Bleichmittel in der Textilindustrie geht auf Claude Louis Berthollet zurück, der auch die entfärbende Wirkung entdeckt hat.
Aufgrund seiner antimikrobiotischen Wirkung wird Eau de Javelle auch zur Desinfektion verwendet. Ferner findet es Verwendung bei der Entgiftung von cyanidischer Abwässern.
Der Einsatz von Javelwasser für die Desinfektion von Korkrinde, obwohl noch sehr gebräuchlich, gilt als problematisch, da das dabei entstehende Produkt 2,4,6-Trichlorphenol von Mikroorganismen in 2,4,6-Trichloranisol umgewandelt wird. Trichloranisol gilt als Hauptverursacher des unangenehmen Korktons eines dadurch verdorbenen Weins.