„Tony Miles (Schachspieler)“ – Versionsunterschied
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Miles wurde bei der [[Liste der Juniorenweltmeister im Schach|Juniorenweltmeisterschaft]] 1973 in [[Teesside]] Zweiter hinter [[Alexander Beliavsky]]. Im folgenden Jahr gewann er die Juniorenweltmeisterschaft in [[Manila]].<ref>John Henderson: [http://www.chess.co.uk/twic/event/chgbr01/05brit.html How many Miles on the clock?], Bericht zur 5. Runde der Britischen Schachmeister in Scarborough, 3. August 2001</ref> Im Februar 1976 erzielte er bei einem Turnier in [[Dubna (Moskau)|Dubna]] die letzte fehlende Großmeisternorm.<ref>Willy Iclicki: ''FIDE Golden book 1924-2002''. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 76</ref> Als der erste britische [[Großmeister (Schach)|Großmeister]] nach [[Jacques Mieses]] gewann Miles eine Prämie von 5.000 [[Pfund Sterling|Pfund]], die der Investor und Schachmäzen [[James Derrick Slater|James Slater]] ausgesetzt hatte, der auch bereits das Jugendturnier in Teesside finanziell unterstützt hatte.<ref>L. Barden: Tony Miles, ''Guardian'', 14. November 2001</ref> Er schrieb sich an der [[University of Sheffield|Universität Sheffield]] zum Studium der [[Mathematik]] ein, entschied sich dann aber für das professionelle Schach. |
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Version vom 28. August 2013, 15:08 Uhr
Anthony John Miles (* 23. April 1955 in Edgbaston, Birmingham; † 12. November 2001 in Harborne, Birmingham) war ein englischer Schachgroßmeister.
Leben
Miles wurde bei der Juniorenweltmeisterschaft 1973 in Teesside Zweiter hinter Alexander Beliavsky. Im folgenden Jahr gewann er die Juniorenweltmeisterschaft in Manila.[1] Im Februar 1976 erzielte er bei einem Turnier in Dubna die letzte fehlende Großmeisternorm.[2] Als der erste britische Großmeister nach Jacques Mieses gewann Miles eine Prämie von 5.000 Pfund, die der Investor und Schachmäzen James Slater ausgesetzt hatte, der auch bereits das Jugendturnier in Teesside finanziell unterstützt hatte.[3] Er schrieb sich an der Universität Sheffield zum Studium der Mathematik ein, entschied sich dann aber für das professionelle Schach.
Seine schachlich beste Zeit erlebte Miles vom Ende der 1970er-Jahre bis zu seiner deutlichen Wettkampfniederlage gegen Garri Kasparow (0,5:5,5) in Basel 1986.
Bekannt ist sein Sieg gegen den damaligen Weltmeister Anatoli Karpow bei der Europamannschaftsmeisterschaft in Skara 1980. Miles schlug Karpow mit den schwarzen Figuren mit der ungewöhnlichen Eröffnungserwiderung 1. e2-e4 a7-a6 (ECO-Code B00). 1982 wurde er britischer Meister. Er gewann das traditionell hochkarätige Turnier in Tilburg 1984 und 1985 (geteilt mit Robert Hübner und Viktor Kortschnoi), wobei er bei seinem zweiten Sieg dort wegen Rückenproblemen einige Partien auf dem Bauch liegend spielte.
Am 20. Mai 1984 stellte Miles in der Eifelgemeinde Roetgen mit 22 Partien (+10 =10 -2) einen europäischen Rekord im Blind-Simultan-Schach auf, der erst 2009 gebrochen wurde. Miles war mit einigen englischen Schachspielern, insbesondere Raymond Keene und Nigel Short, verfeindet und lebte daher von 1987 bis Anfang der 1990er-Jahre in den USA und dann in Australien, beteiligte sich auch an den dortigen Landesmeisterschaften, kehrte aber schließlich nach England zurück. 1990 gewann er das Schachfestival Bad Wörishofen vor Philipp Schlosser und Norbert Lücke.
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Nach ihm ist auch die Miles-Variante in der Damenindischen Verteidigung benannt. Diese entsteht nach den Zügen 1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4 e7-e6 3. Sg1-f3 b7-b6 4. Lc1-f4.
Für die englische Zeitschrift Kingpin schrieb er einige Beiträge, in denen sich sein skurriler Humor zeigte, darunter eine aus lediglich zwei Worten (Utter crap) bestehende Rezension. Außerdem hatte er von Juli 1999 bis Oktober 2001 eine The Miles Report betitelte monatliche Kolumne auf der Internetseite Chesscafe.com.[4]
Miles, der an Diabetes litt, wurde in der Nacht des 12. November 2001 von einem Freund tot in seiner Wohnung aufgefunden. Sein letztes Lebenszeichen datierte vom 11. November 2001 um 2:08 Uhr morgens.[5] Das Herzversagen, das man als Todesursache konstatierte, wurde auf seine Erkrankung zurückgeführt.
Seine beste Elo-Zahl war 2610. Diese erreichte er 1986. Demnach belegte er damals Platz 9 der Fide-Weltrangliste.
Miles war zeitweise mit der Großmeisterin Jana Bellin verheiratet, die auch an GM-Turnieren teilnahm.[6]
Literatur
- Geoff Lawton (Hg.), Tony Miles: "It's Only Me" (Batsford, 2003, ISBN 0-7134-8809-3) (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ John Henderson: How many Miles on the clock?, Bericht zur 5. Runde der Britischen Schachmeister in Scarborough, 3. August 2001
- ↑ Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 76
- ↑ L. Barden: Tony Miles, Guardian, 14. November 2001
- ↑ Archivseite bei Chesscafe.com, abgerufen am 12. Oktober 2011 (englisch)
- ↑ Tim Krabbé: Open Chess Diary, item 163 (englisch)
- ↑ Schach-Echo 1979, S.151
Weblinks
Nachrufe
- Nachruf von Malcolm Pein (englisch)
- Leonard Barden: Tony Miles (Nachruf), Guardian, 14. November 2001
Personendaten | |
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NAME | Miles, Tony |
ALTERNATIVNAMEN | Miles, Anthony John |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Schachmeister |
GEBURTSDATUM | 23. April 1955 |
GEBURTSORT | Birmingham |
STERBEDATUM | 12. November 2001 |
STERBEORT | Birmingham |