„Radabweiser“ – Versionsunterschied
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Datei:Waldkirchen Radabweiser-2.jpg|Seit 1972 als Gegenpart dazu die „Stoanerne Gretl“ |
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Datei:Radabweiser_-_Keule.jpeg|Radabweiser aus Metall in Keulenform, Allée Kastner, Strasbourg |
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Version vom 29. November 2013, 20:31 Uhr
Ein Radabweiser oder Prellstein (weitere Bezeichnungen Abweichstein, Abweiser, Radstößer und Kratzstein) ist ein konisches gerundetes Bauteil aus Stein oder eine andere massive Konstruktion zum Schutz von Gebäudeecken, Toreinfahrten oder Tunnelportalen vor Beschädigung durch Räder. Häufig waren das große kegelförmige Elemente, welche an den Hausecken eingebaut wurden. Bevorzugt wurden dazu harte Gesteine verwendet, da Steine mit geringerer Festigkeit (zum Beispiel Sandsteine) sonst zu schnell von den eisernen Radreifen der Pferdewagen zerschlissen wurden. Auch die Radnabe sollte geschützt werden, da sie aus dem Rad etwas herausstand und bei Eckenberührung das ganze Rad und die Achse beschädigt worden wäre, damals eine kostspielige und aufwendige Reparatur.
Besonders schützenswerte Einzelobjekte sind bei offenkundiger Gefährdung durch den Wagenverkehr ebenso mit Radabweisern ausgestattet worden. Dieses architektonische Schutzelement findet mindestens seit der römischen Zeit Anwendung, beispielsweise an der Distanzsäule und am Bogen des antiken Straßenfragments bei Donnas.
Die Radabweiser aus der Zeit der Romanik und Gotik sind überwiegend unverziert, wie sie auch in späteren Bauepochen in der ländlichen Architektur üblich geblieben sind. Seit der Renaissance sind an städtischen oder herrschaftlichen Bauwerken zunehmend verzierte Objekte verwendet worden.
Heutzutage werden Prellsteine aus Beton noch häufig vor den Flügeltoren und Faltflügeltoren von LKW-Garagen eingebaut, um eine Beschädigung der Tore zu verhindern. Mitunter dienen auch spezielle Stahlkonstruktionen als Radabweiser. Außerhalb Deutschlands werden weiterhin Natursteine eingesetzt.
Besondere Anwendungen
Bei KFZ-Werkstätten und in Autowaschanlagen sind Konstruktionen mit einer ähnlichen Leitfunktion zu finden. Die Fahrwege zur Werkstattgrube oder zur Autowäsche sind mit L- oder T-förmigen Profileisen versehen, die einige Zentimeter über die Fahrbahnfläche ragen und die Reifen in der richtigen Spur halten.
Anwendungsbeispiele
Am Brandenburger Tor in Berlin wird diese Funktion teilweise von ausgedienten Kanonenrohren übernommen.
Eine besondere Art von Radabweisern findet man in Waldkirchen im Bayerischen Wald. Hier wurden Figuren aus Granit erstellt. So findet man den „Ewigen Hochzeiter“, seine Braut die „Gretel“, den „Wirt“, den „Marktrichter“ und die „Marktfrau“. Waldkirchen bezeichnet sich auch als die „Radabweiser-Stadt im Bayerischen Wald“.
Historische Beispiele von Radabweisern finden sich in ganz Europa. Besonders häufig treten sie noch in der ländlichen Architektur auf. In Städten wurden sie wegen der Verengung der Spurbreite an vielen Gebäuden im 20. Jahrhundert entfernt, weil bei der Entwicklung des Fahrzeugbaus die Spurbreite der Fahrzeuge gegenüber denen der Pferdewagen zunahm. Der damit einhergehende Verzicht auf ihre schützende Funktion ist auch mit der besseren Spurführung mechanisch oder hydraulisch gelenkter Fahrzeuge begründet.
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Radabweiser in Kitzingen
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Radabweiser in Dilsberg
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Radabweiser aus Pernsteiner Marmor in Nedvědice
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Figur aus Granit in Waldkirchen („Der ewige Hochzeiter“)
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Seit 1972 als Gegenpart dazu die „Stoanerne Gretl“
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Radabweiser aus Metall in Keulenform, Allée Kastner, Strasbourg