„Vimperk“ – Versionsunterschied
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Version vom 1. Juli 2014, 12:05 Uhr
Vimperk | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Jihočeský kraj | |||
Bezirk: | Prachatice | |||
Fläche: | 8002 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 3′ N, 13° 47′ O | |||
Höhe: | 694 m n.m. | |||
Einwohner: | 7.347 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 385 17 | |||
Verkehr | ||||
Bahnanschluss: | Strakonice–Volary | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 21 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Pavel Dvořák (Stand: 2009) | |||
Adresse: | Steinbrenerova 6 385 17 Vimperk | |||
Gemeindenummer: | 550647 | |||
Website: | www.mesto.vimperk.cz |
Vimperk (deutsch Winterberg) ist eine Stadt in Tschechien. Sie ist 21 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und gehört zum Okres Prachatice in der Südböhmischen Region.
Geographie
Vimperk befindet sich im östlichen Böhmerwald, am Fuße des Boubín im Tal der Volyňka.
Geschichte
Vimperk war ein Zentrum der böhmischen Glasindustrie. Im früheren Ortsteil Adolf (Adolfov) befand sich die Adolfhütte, eine von der Firma Meyr's Neffe betriebene Glashütte.
Im 15. Jahrhundert gründete der umherziehende Drucker Jan Alacraw seine Druckerei in Vimperk. Er druckte den ersten tschechischen Kalender für das Jahr 1485. 1870 gründete Johann Steinbrener[2] dort Druckereien und im Jahre 1874 seinen eigenen Verlag J. Steinbrener, der bis heute besteht. Weit verbreitet waren seine Gebetbücher, die teilweise luxuriös mit Materialien wie Leder, Schildpatt, Perlmutt, Elfenbein und Schlangenleder gebunden waren. Ab 1874 wurden dort Volks-, Soldaten-, Lehr- und Vergnügungskalender herausgegeben.
Die Stadt brannte im 19. Jahrhundert mehrmals ab.
Bis zur Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung im Jahre 1946 befand sich die Stadt direkt an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze. Heute befindet sich im Ort die Verwaltung des Nationalparks Šumava (Böhmerwald). In der Partnerstadt Freyung gibt es ein Heimatmuseum über die Stadt.
Städtepartnerschaften
- Freyung, Deutschland
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Vimperk, das Fürst Johann Adolf von Schwarzenberg aus der ehemaligen Burg von 1260 erbauen ließ, heute Stadtmuseum mit Exponaten der örtlichen Glaserzeugung (seit 1359), Holzverarbeitung und der Buchdruckerkunst (seit 1484). Oberhalb davon befindet sich die Ruine Haselburg.
- Die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung befindet sich am Beginn des Stadtplatzes. Das Erbauungsjahr der Kirche ist mit 1365 angegeben, es ist aber nicht auszuschließen, dass das Bauwerk wesentlich älter ist. Die Kirche besitzt ein asymmetrisches Doppelschiff mit einem Kirchturm in der Südwestecke und einer im Jahr 1500 angebauten St.-Anna-Kapelle. Weitere Umbauten wurden um 1600 sowie im 18. und 19. Jahrhundert durchgeführt. Das Kirchenschiff ist von einem Netz-Kreuzgewölbe überwölbt. An der Nordseite ist eine fragmentarische Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert zu erkennen, die die 10.000 Märtyrer darstellt. Der Hochaltar ist mit einer Schönen Madonna von 1410 geschmückt. Im Hochaltar und im verglasten Grabmal befinden sich Reliquien des heiligen Innozenz aus dem Jahr 1768.
- In der Umgebung befindet sich das Urwaldgebiet um den Berg Boubín (Kubany) mit einem Naturlehrpfad.
Gemeindegliederung
Zu Vimperk gehören die Ortsteile Arnoštka (Ernstberg), Bořanovice (Borschanowitz), Boubská (Busk), Cejsice (Zeislitz), Hrabice (Rabitz), Klášterec (Klösterle), Korkusova Huť (Korkushütten) mit Huťský Dvůr (Hüttenhof), Šerava (Scherau) und Šeravská Huť (Scherauer Hütte), Křesanov (Kresane), Lipka (Freiung), Michlova Huť (Helmbach), Modlenice (Modlenitz), Pravětín (Gansau), Skláře (Glashütten), Solná Lhota (Salzweg), Sudslavice (Zutzlawitz), U Sloupů, Veselka (Wessele), Vimperk I, Vimperk II, Vimperk III, Vnarovy (Urowitz) und Výškovice (Wischkowitz).
Söhne und Töchter der Stadt
- Jiří Teml (* 1936), Komponist
- Walter Eder (1941-2009), deutscher Althistoriker
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ Steinbrener Haus Nr.3