„Herbert Neumann (Landrat)“ – Versionsunterschied

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Nach der [[Assessor]]prüfung (1921) kam Neumann zur [[Regierungsbezirk Gumbinnen|Regierung in Gumbinnen]]. In Deutschlands östlichstem [[Regierungsbezirk]] vertrat er Landräte. 1922 wurde er [[Landrat (Deutschland)|Landrat]] des [[Landkreis Preußisch Eylau|Kreises Pr. Eylau]], wo Medienberichten zufolge ihm in der Öffentlichkeit seinem Empfinden nach nicht immer angemessener Respekt gezeigt wurde, welchen er dann z.T. in situ zu erzwingen suchte. Zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum benannte die Stadt [[Bagrationowsk|Pr. Eylau]] 1932 eine Straße nach ihm.<ref>''Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia Königsberg zu Potsdam, 1823-2005''. Potsdam 2006</ref> Obwohl er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei]] fernstand und ihrer Führung keine Konzessionen machte, konnte er bis zum September 1938 auf dem Posten bleiben.<ref>[http://www.territorial.de/ostp/preyl/landkrs.htm Kreis Pr. Eylau (territorial.de)]</ref> Er wurde unter dem Vorwand entlassen, an einer Familienfeier des [[Kammerherr]]n von [[Elard von Oldenburg-Januschau]] teilgenommen zu haben.<ref name="KST">[[Konrad Schmidt-Torner]]: ''Herbert Neumann''. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 59 (1976), S. 1355 f.</ref>
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Privates


Im Mai 1939 übernahm er die Leitung des sog. ''Oberlandratsbezirks Königgrätz'' im von Hitler und den Nationalsozialisten völkerrechtlich illegal geschaffenen und von ihnen sowie deutschen Truppen besetzten [[Protektorat Böhmen und Mähren]].<ref name="OLK">[http://www.territorial.de/bm/koeniggr.htm#fn6 Oberlandratsbezirk Königgrätz (territorial.de)]</ref> Zuletzt nach dem von den Nazis und deutschen Truppen bereits im Oktober 1938 besetzten [[Liberec|Reichenberg]] abgeordnet, zog er im September 1939 als [[Rittmeister]] der Reserve mit dem Reiter-Regiment 4 in den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Als Verwaltungsjurist seit November 1939 im Wartestand, wurde er im November 1940 auf eigenen Antrag wegen einer schweren Wirbelsäulenverletzung pensioniert und aus der [[Wehrmacht]] entlassen.<ref name="OLK"/>
Im Mai 1939 übernahm er die Leitung des sog. ''Oberlandratsbezirks Königgrätz'' im von Hitler und den Nationalsozialisten völkerrechtlich illegal geschaffenen und von ihnen sowie deutschen Truppen besetzten [[Protektorat Böhmen und Mähren]].<ref name="OLK">[http://www.territorial.de/bm/koeniggr.htm#fn6 Oberlandratsbezirk Königgrätz (territorial.de)]</ref> Zuletzt nach dem von den Nazis und deutschen Truppen bereits im Oktober 1938 besetzten [[Liberec|Reichenberg]] abgeordnet, zog er im September 1939 als [[Rittmeister]] der Reserve mit dem Reiter-Regiment 4 in den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Als Verwaltungsjurist seit November 1939 im Wartestand, wurde er im November 1940 auf eigenen Antrag wegen einer schweren Wirbelsäulenverletzung pensioniert und aus der [[Wehrmacht]] entlassen.<ref name="OLK"/>

Version vom 15. Februar 2015, 02:10 Uhr

Herbert Neumann

Herbert Neumann (* 9. Januar 1888 in Bialla, Ostpreußen; † 18. Juli 1976 in Berlin) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Leben

Nach dem Abitur in Gumbinnen studierte Neumann Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Albertus-Universität Königsberg, an der er 1913 die Referendarprüfung bestand. Ab Oktober 1913 diente er als Reserveoffizier im Litthauischen Ulanen-Regiment Nr. 12 in Insterburg. Mit ihm war er über den ganzen Ersten Weltkrieg an der Ostfront, zuletzt in Litauen und Kurland. In Estland, durch die deutsche Armee besetzt, wurde er Stellvertreter des Kreishauptmanns von Wierland, einem von der Militärverwaltung gegründeten "Verwaltungsbezirk". Im Oktober 1917 kam Prinz Heinrich als Flottenchef nach Wierland, um das Unternehmen Albion vorzubereiten. Zur Luftaufklärung beorderte er Gunther Plüschow, der auf Neumanns Teilnahme bestand.

Nach der Assessorprüfung (1921) kam Neumann zur Regierung in Gumbinnen. In Deutschlands östlichstem Regierungsbezirk vertrat er Landräte. 1922 wurde er Landrat des Kreises Pr. Eylau, wo Medienberichten zufolge ihm in der Öffentlichkeit seinem Empfinden nach nicht immer angemessener Respekt gezeigt wurde, welchen er dann z.T. in situ zu erzwingen suchte. Zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum benannte die Stadt Pr. Eylau 1932 eine Straße nach ihm.[1] Obwohl er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei fernstand und ihrer Führung keine Konzessionen machte, konnte er bis zum September 1938 auf dem Posten bleiben.[2] Er wurde unter dem Vorwand entlassen, an einer Familienfeier des Kammerherrn von Elard von Oldenburg-Januschau teilgenommen zu haben.[3]

Privates

Im Mai 1939 übernahm er die Leitung des sog. Oberlandratsbezirks Königgrätz im von Hitler und den Nationalsozialisten völkerrechtlich illegal geschaffenen und von ihnen sowie deutschen Truppen besetzten Protektorat Böhmen und Mähren.[4] Zuletzt nach dem von den Nazis und deutschen Truppen bereits im Oktober 1938 besetzten Reichenberg abgeordnet, zog er im September 1939 als Rittmeister der Reserve mit dem Reiter-Regiment 4 in den Zweiten Weltkrieg. Als Verwaltungsjurist seit November 1939 im Wartestand, wurde er im November 1940 auf eigenen Antrag wegen einer schweren Wirbelsäulenverletzung pensioniert und aus der Wehrmacht entlassen.[4]

In den letzten Kriegsjahren stellte er seine Verwaltungserfahrungen öffentlichen und halböffentlichen Einrichtungen des Reichs zur Verfügung. In der Nachkriegszeit beriet er den Magistrat von Berlin und die Evangelische Kirche. Ab 1949 war er bis ins hohe Alter Verwaltungsrechtsrat zur Vertretung vor den Verwaltungsgerichten in Berlin. Sein Büro hatte er am Kurfürstendamm 103/104. Seine für die Zeitgeschichte wichtigen Unterlagen wurden von der Landsmannschaft Ostpreußen in Verwahrung genommen.[3]

Neumann war seit 1909 Mitglied des Corps Isaria München. 1950 wurde er Corpsschleifenträger von Masovia.[5] 1960 erhielt er noch das Altmärkerband.[6]

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia Königsberg zu Potsdam, 1823-2005. Potsdam 2006
  2. Kreis Pr. Eylau (territorial.de)
  3. a b Konrad Schmidt-Torner: Herbert Neumann. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 59 (1976), S. 1355 f.
  4. a b Oberlandratsbezirk Königgrätz (territorial.de)
  5. Kösener Corpslisten 1960, 109, 955; 87, 1203
  6. Kösener Corpslisten 1996, 113, 734