„Gregor von Langres“ – Versionsunterschied

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''Gregorius Attalus'' stammte aus einer vornehmen [[Gallorömischer Senatsadel|gallorömisch-senatorischen]] Familie. Hauptquelle ist eine von Gregor von Tours verfasste Vita seines Urgroßvaters.<ref>Gregor von Tours, ''Liber vitae patrum'' 7.</ref>
''Gregorius Attalus'' stammte aus einer vornehmen [[Gallorömischer Senatsadel|gallorömisch-senatorischen]] Familie. Hauptquelle ist eine von Gregor von Tours verfasste Vita seines Urgroßvaters.<ref>Gregor von Tours, ''Liber vitae patrum'' 7.</ref>


Gregor von Langres ist 466/67 in jungen Jahren ''[[comes]]'' der Stadt [[Autun]] geworden – sehr wahrscheinlich aufgrund von ererbten Rechten – und hat dieses Amt etwa 40 Jahre wahrgenommen. In einem Brief gratulierte ihm der vornehme Gallorömer [[Sidonius Apollinaris]] (Ep. V 18) zur Übernahme dieses Amtes; beide scheinen gut miteinander befreundet gewesen zu sein. Namentlich wird der Empfänger nur als ''Attalus'' bezeichnet, doch bezieht sich dies eindeutig auf Gregor.<ref>Martin Heinzelmann: ''Gregor von Tours (538–594). „Zehn Bücher Geschichte“.'' Darmstadt 1994, S. 17.</ref> All dies spricht für gute familiäre Beziehungen Gregors von Langres, der wohl auch verwandt war mit [[Euphronius von Autun]].
Gregor von Langres ist 466/67 in jungen Jahren ''[[comes]]'' der Stadt [[Autun]] geworden – sehr wahrscheinlich aufgrund von ererbten Rechten – und hat dieses Amt etwa 40 Jahre wahrgenommen. In einem Brief gratulierte ihm der vornehme Gallorömer [[Sidonius Apollinaris]] (Ep. V 18) zur Übernahme dieses Amtes; beide scheinen gut miteinander befreundet gewesen zu sein. Namentlich wird der Empfänger nur als ''Attalus'' bezeichnet, doch bezieht sich dies eindeutig auf Gregor.<ref>Martin Heinzelmann: ''Gregor von Tours (538–594). „Zehn Bücher Geschichte“.'' Darmstadt 1994, S. 17.</ref> All dies spricht für gute familiäre Beziehungen Gregors von Langres, der unter anderem verwandt war mit [[Euphronius von Autun]].


Nach dem Tod seiner Ehefrau wurde Gregor Bischof von Langres, wenngleich er sich meistens in [[Dijon]] aufhielt und sich etwa um den Kult des Benignus kümmerte, einem Schüler [[Polykarp von Smyrna|Polykarps]], für den er ein besonderes Interesse zeigte. Er nahm an den Konzilien von Epao (517) und Clermont (535) teil. Einen Nachruf für ihn verfasste [[Venantius Fortunatus]].<ref>Venantius carm. 4,2.</ref>
Nach dem Tod seiner Ehefrau wurde Gregor Bischof von Langres, wenngleich er sich meistens in [[Dijon]] aufhielt und sich etwa um den Kult des Benignus kümmerte, einem Schüler [[Polykarp von Smyrna|Polykarps]], für den er ein besonderes Interesse zeigte. Er nahm an den Konzilien von Epao (517) und Clermont (535) teil. Einen Nachruf für ihn verfasste [[Venantius Fortunatus]].<ref>Venantius carm. 4,2.</ref> Sein Sohn [[Tetricus von Langres|Tetricus]] wurde neuer Bischof von Langres.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 27. März 2016, 18:36 Uhr

Gregor von Langres (* ca. 450, gest. 539/40) war von 506/7 bis zu seinem Tod Bischof von Langres und Spitzenahn des berühmten gallorömischen Bischofs und Geschichtsschreibers Gregor von Tours.

Gregorius Attalus stammte aus einer vornehmen gallorömisch-senatorischen Familie. Hauptquelle ist eine von Gregor von Tours verfasste Vita seines Urgroßvaters.[1]

Gregor von Langres ist 466/67 in jungen Jahren comes der Stadt Autun geworden – sehr wahrscheinlich aufgrund von ererbten Rechten – und hat dieses Amt etwa 40 Jahre wahrgenommen. In einem Brief gratulierte ihm der vornehme Gallorömer Sidonius Apollinaris (Ep. V 18) zur Übernahme dieses Amtes; beide scheinen gut miteinander befreundet gewesen zu sein. Namentlich wird der Empfänger nur als Attalus bezeichnet, doch bezieht sich dies eindeutig auf Gregor.[2] All dies spricht für gute familiäre Beziehungen Gregors von Langres, der unter anderem verwandt war mit Euphronius von Autun.

Nach dem Tod seiner Ehefrau wurde Gregor Bischof von Langres, wenngleich er sich meistens in Dijon aufhielt und sich etwa um den Kult des Benignus kümmerte, einem Schüler Polykarps, für den er ein besonderes Interesse zeigte. Er nahm an den Konzilien von Epao (517) und Clermont (535) teil. Einen Nachruf für ihn verfasste Venantius Fortunatus.[3] Sein Sohn Tetricus wurde neuer Bischof von Langres.

Literatur

  • Martin Heinzelmann: Gregor von Tours (538–594). „Zehn Bücher Geschichte“. Historiographie und Gesellschaftskonzept im 6. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-08348-2, S. 17f.
  • Karl Friedrich Stroheker: Der senatorische Adel im spätantiken Gallien. Alma Mater Verlag, Tübingen 1948 (Nachdruck Darmstadt 1970), S. 178f., Nr. 182.

Anmerkungen

  1. Gregor von Tours, Liber vitae patrum 7.
  2. Martin Heinzelmann: Gregor von Tours (538–594). „Zehn Bücher Geschichte“. Darmstadt 1994, S. 17.
  3. Venantius carm. 4,2.