„Whitby“ – Versionsunterschied

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Version vom 16. Dezember 2017, 19:17 Uhr

Whitby
Koordinaten 54° 29′ N, 0° 37′ WKoordinaten: 54° 29′ N, 0° 37′ W
OS National Grid NZ893109
Whitby (England)
Whitby (England)
Whitby
Traditionelle Grafschaft Yorkshire
Einwohner 13.594 (Stand: 2001)
Verwaltung
Post town WHITBY
Postleitzahlen­abschnitt YO21, YO22
Vorwahl 01947
Landesteil England
Region Yorkshire and the Humber
Shire county North Yorkshire
District Scarborough
Britisches Parlament Scarborough and Whitby
Website: whitby.co.uk
Luftaufnahme von Whitby und Hafen

Whitby (dänisch: weiße Stadt) ist eine Kleinstadt im Borough of Scarborough der englischen Grafschaft North Yorkshire. Sie befindet sich an der Mündung des Esks in die Nordsee im Nordosten der Grafschaft und ist ein bedeutender historischer Küstenort. Laut Volkszählung hatte Whitby 2001 insgesamt 13.594 Einwohner.[1]

Seefahrt

Hafen

Der Hafen von Whitby dient vor allem einer größeren Fischereiflotte. Darüber hinaus bietet er eine geschützte Anlaufstelle für Schiffe zwischen dem englischen Nordosten und der südlichen Nordsee bei einem der zahlreichen Nordseestürme. Ursprünglich verwaltet von den Mönchen des Klosters, gibt es bereits beurkundete Beschwerden über den Zustand der damaligen Hafenanlagen aus Eiche aus dem Jahr 1541. In den folgenden Jahrhunderten folgten zahlreiche Ausbauprogramme, die jedoch immer nur zu befriedigenden Ergebnissen führten und oft am Geldmangel scheiterten. Das Parlament in London erließ diverse Gesetze, die Reeder verpflichteten sich am Hafenausbau zu beteiligen, jedoch auch mit eher wechselhaftem Erfolg. Die heutige Gestalt stammt im Wesentlichen aus dem Jahr 1905, als J. Watt Sandeman & Son neue 160 Meter lange Kaianlagen bauten, den Fluss Esk ausbaggerten und ein Fischterminal errichteten. Das Fischterminal wurde 1957 durch einen Neubau ersetzt.[2]

James Cook

Die Stadt war Ausbildungsstätte für einen von Großbritanniens bedeutendsten Seefahrern, James Cook. Die Schiffe seiner zahlreichen Seereisen wurden hier gebaut und auch die bedeutende Südseereise von 1768 nahm hier ihren Anfang. Die Schiffe Whitby Cats oder Whitby Colliers, robuste Kohletransporter, die hier nach norwegischen Vorbildern gebaut wurden, nutzte Cook für alle seine Südseereisen. Das Haus der Familie Walker, in dem Cook seine Lehre machte, beherbergt heute das „Captain Cook Memorial Museum“. Sein Denkmal überblickt den Hafen der Stadt.

Bram Stoker

Als Bram Stoker 1890 in Whitby residierte, diente die kleine Stadt als Inspiration und Kulisse für sein Meisterwerk Dracula, das 1897 veröffentlicht wurde: Bei seiner Reise nach England landete Graf Dracula mit seinem Schiff in Whitby. Die Stadt hat daher ein Dracula-Museum. Folgende Beschreibung von Stoker hat auch heute noch Gültigkeit, da es keine großen baulichen Veränderungen mehr gab:

“This is a lovely place. The little river, the Esk, runs through a deep valley, which broadens out as it comes near the harbour. A great viaduct runs across, with high piers, through with the view seems, somehow, farther away than it really is. The valley is beautiful green, and it is so steep that when you are on the high land on either side you look right across it, unless you are near enough to see down. The houses of the old town – the side away from us – are all red-roofed, and seem piled up one over the other anyhow […] Right over the town is the ruin of Whitby Abbey, which was sacked by the Danes, […] It is a most noble ruin, of immense size, and full of beautiful and romantic bits; there is a legend that a white lady is seen in one of the windows. Between it and the town there is another church, the parish one, round which is a big graveyard, all full of tombstones. This is, to my mind, the nicest spot in Whitby, for it lies right over the town, and has full view over the harbour and over the bay, to where the headland called Kettleness stretches out into the sea.”

„Das ist ein schöner Ort. Der kleine Fluss, der Esk, läuft durch ein tiefes Tal, der weitet sich, wenn er in die Nähe des Hafens kommt. Ein großer Viadukt läuft darüber, mit hohen Pfeilern, blickt man durch diese hindurch erscheint es irgendwie weiter weg, als es wirklich ist. Das Tal ist schön grün und es ist so steil, dass, wenn Sie auf dem Hochland auf beiden Seiten sind, Sie es direkt darüber sehen können, es sei denn, Sie sind nahe genug sind, um runter zu sehen. Die Häuser der Altstadt – auf der Seite, die von uns entfernt liegt – haben alle rote Dächern, und scheinen irgendwie übereinander gestapelt, [...] direkt über der Stadt ist die Ruine von Whitby Abbey, die von den Dänen zerstört wurde, [...] Es ist eine sehr edle Ruine, von immenser Größe und voller schöner und romantischer Stellen; es gibt eine Legende, die besagt, dass eine weiße Dame in einem der Fenster zu sehen sei. Zwischen ihr [der Ruine] und der Stadt gibt es eine andere Kirche, die der Gemeinde, um die sich ein großer Friedhof schließt, voll von Grabsteinen. Das ist, meiner Meinung nach, die schönste Stelle in Whitby, denn es ist direkt über der Stadt gelegen, und hat die volle Sicht auf den Hafen und über die Bucht, wo die Landzunge- die Kettleness genannt wird, sich ins Meer erstreckt.“

Tourismus

Die Stadt ist heute ein typisch englischer See-Erholungsort mit charaktervollen alten Gebäuden, Museen und den Ruinen der Abtei, die auch schon Bram Stoker so beeindruckt haben. Wenn man vom Hafen zur St. Mary's Church und zu Whitby Abbey will, muss man erst 199 Stufen erklimmen. Dies war ehemals besonders für die Sargträger eine Tortur, weswegen ab und an Plattformen zur Rast eingebaut wurden.

Zweimal im Jahr findet das Whitby Gothic Weekend statt, ursprünglich ein Fest für Angehörige der Gothic-Kultur. Einmal jährlich (August) findet ein Folk-Festival statt.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Literatur

  • Alison Binns: Dedications of Monastic Houses in England and Wales 1066–1216; Woodbridge: Boydell & Brewer, 1989; ISBN 0851155219
  • David Knowles, R. Neville Hadcock: Medieval Religious Houses, England and Wales; London: Longman, 19712; ISBN 0582112303
  • Roy Midmer: English Medieval Monasteries (1066–1540); London: William Heinemann, 1979; ISBN 0434465356.
  • Nikolaus Pevsner: Yorkshire – The North Riding; Harmondsworth: Yale University Press Academic, 1966; ISBN 0300096658.
  • Bram Stoker: Dracula; Ware 1993.
Commons: Whitby, North Yorkshire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Whitby – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. 2001 Census: Key Statistics: Parish Headcounts: Area: Whitby CP (Parish). In: Neighbourhood Statistics. Office for National Statistics, abgerufen am 4. November 2009.
  2. Robert William Rennison: Civil engineering heritage; London: Telford, 1996; ISBN 0-7277-2518-1; S. 138–139