„Wilhelm Füssli (Maler)“ – Versionsunterschied

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Füssli, Spross der Zürcher Glockengießer- und Künstlerfamilie [[Füssli (Glockengiesserfamilie)|Füssli]],<ref>Friedrich Faber: ''Conversations-Lexicon für Bildende Kunst'', Renger’sche Buchhandlung, Leipzig 1848, S. 244 ([https://books.google.co.uk/books?id=YcwFAAAAQAAJ&pg=RA2-PA244&lpg=RA2-PA244&dq=wilhelm+f%C3%BCssli+1803+1845&source=bl&ots=2zWERQ0Ski&sig=Ht8K0bYe_kguW7CKwgogbFwi5YQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiukZuVsL3dAhUMyRoKHTmJA-c4ChDoATAFegQIBRAB#v=onepage&q=wilhelm%20f%C3%BCssli%201803%201845&f=false ''Google Books''])</ref><ref>{{ThiemeBecker|Band=12|Seite=565|Lemma=''Füßli, Familie''}}</ref> war das einzige Kind des Zürcher Juristen, Politikers und Schriftstellers [[Wilhelm Füssli (Politiker)|Wilhelm Füssli]] und dessen Ehefrau Anna, geborene Locher (* 1807). Er wuchs in einem sehr kunstinteressierten Haushalt auf. Sein Vater dilettierte als Maler. Mit Unterstützung der Eltern studierte er 1846 bis 1849 als Schüler von [[Jakob Becker (Maler)|Jakob Becker]], der eine Malerei in der Prägung der [[Düsseldorfer Malerschule]] vertrat, am [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschen Institut]] in [[Frankfurt am Main]], ab 1849 für kurze Zeit im [[Atelier]] des Historien- und Porträtmalers [[Johann Baptist Berdellé]] in [[München]]. 1850 reiste er nach [[Venedig]]. Anschließend hielt er sich mehrere Jahre in [[Paris]] auf, wo er im Atelier von [[Thomas Couture]] mitarbeitete und Meisterwerke in [[Louvre]] studierte. Zwischen 1855 und 1860 verbrachte er dann einige Jahre wieder in München. 1860 heiratete er Emma Eleonora Viktoria Rosalie von Möllenbeck (* 1835) aus Karlsruhe, die Tochter eines badischen Legationsrats.<ref>''Schweizerisches Geschlechterbuch. Almanach généalogique suisse''. Erster Jahrgang, Kommissionsverlag von C. F. Lendorff, Basel 1905, S. 142 ([https://archive.org/stream/schweizerischesg01lend/schweizerischesg01lend_djvu.txt Digitalisat])</ref> Endgültig ließ er sich danach in [[Italien]] nieder, zuerst in [[Florenz]], schließlich in [[Rom]]. Bald nach der Jahrhundertwende beeinträchtigte ein Augenleiden sein Schaffen. Der Bildhauer [[Adolf von Hildebrand]], der in Italien mit ihm verkehrte, schuf eine Porträtbüste von ihm.
Füssli, Spross der Zürcher Glockengießer- und Künstlerfamilie [[Füssli (Glockengiesserfamilie)|Füssli]],<ref>Friedrich Faber: ''Conversations-Lexicon für Bildende Kunst'', Renger’sche Buchhandlung, Leipzig 1848, S. 244 ([https://books.google.co.uk/books?id=YcwFAAAAQAAJ&pg=RA2-PA244&lpg=RA2-PA244&dq=wilhelm+f%C3%BCssli+1803+1845&source=bl&ots=2zWERQ0Ski&sig=Ht8K0bYe_kguW7CKwgogbFwi5YQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiukZuVsL3dAhUMyRoKHTmJA-c4ChDoATAFegQIBRAB#v=onepage&q=wilhelm%20f%C3%BCssli%201803%201845&f=false ''Google Books''])</ref><ref>{{ThiemeBecker|Band=12|Seite=565|Lemma=''Füßli, Familie''}}</ref> war das einzige Kind des Zürcher Juristen, Politikers und Schriftstellers [[Wilhelm Füssli (Politiker)|Wilhelm Füssli]] und dessen Ehefrau Anna, geborene Locher (* 1807). Er wuchs in einem sehr kunstinteressierten Haushalt auf. Sein Vater dilettierte als Maler. Mit Unterstützung der Eltern studierte er 1846 bis 1849 als Schüler von [[Jakob Becker (Maler)|Jakob Becker]], der eine Malerei in der Prägung der [[Düsseldorfer Malerschule]] vertrat, am [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschen Institut]] in [[Frankfurt am Main]], ab 1849 für kurze Zeit an der [[Akademie der Bildenden Künste München|Königlichen Akademie der Bildenden Künste]]<ref>[https://matrikel.adbk.de//matrikel/mb_1841-1884/jahr_1849/matrikel-00748 ''00748 Wilhelm Heinrich Füssli''], Matrikeleintrag der [[Akademie der Bildenden Künste München]]</ref> und im [[Atelier]] des Historien- und Porträtmalers [[Johann Baptist Berdellé]] in [[München]]. 1850 reiste er nach [[Venedig]]. Anschließend hielt er sich mehrere Jahre in [[Paris]] auf, wo er im Atelier von [[Thomas Couture]] mitarbeitete und Meisterwerke in [[Louvre]] studierte. Zwischen 1855 und 1860 verbrachte er dann einige Jahre wieder in München. 1860 heiratete er Emma Eleonora Viktoria Rosalie von Möllenbeck (* 1835) aus Karlsruhe, die Tochter eines badischen Legationsrats.<ref>''Schweizerisches Geschlechterbuch. Almanach généalogique suisse''. Erster Jahrgang, Kommissionsverlag von C. F. Lendorff, Basel 1905, S. 142 ([https://archive.org/stream/schweizerischesg01lend/schweizerischesg01lend_djvu.txt Digitalisat])</ref> Endgültig ließ er sich danach in [[Italien]] nieder, zuerst in [[Florenz]], schließlich in [[Rom]]. Bald nach der Jahrhundertwende beeinträchtigte ein Augenleiden sein Schaffen. Der Bildhauer [[Adolf von Hildebrand]], der in Italien mit ihm verkehrte, schuf eine Porträtbüste von ihm.


Als gefragter Porträtist begab sich Füssli mehrmals in die Schweiz und nach Deutschland. Außer Bildnissen umfasst sein Œuvre Figuren- und Landschaftsstudien sowie Skizzen und Karikaturen. Füssli beschickte Schweizer und internationale Ausstellungen (Berlin, Frankfurt am Main, München, Paris, Wien). Eine Sonderausstellung, die 1901 in Zürich veranstaltet wurde, zeigte rund 40 Bildnisse aus den Jahren 1853 bis 1893.
Als gefragter Porträtist begab sich Füssli mehrmals in die Schweiz und nach Deutschland. Außer Bildnissen umfasst sein Œuvre Figuren- und Landschaftsstudien sowie Skizzen und Karikaturen. Füssli beschickte Schweizer und internationale Ausstellungen (Berlin, Frankfurt am Main, München, Paris, Wien). Eine Sonderausstellung, die 1901 in Zürich veranstaltet wurde, zeigte rund 40 Bildnisse aus den Jahren 1853 bis 1893.

Version vom 16. September 2018, 19:23 Uhr

Wilhelm Heinrich Füssli (* 16. Januar 1830 in Zürich; † 11. Januar 1916 in Baden-Baden) war ein Schweizer Porträtmaler und Zeichner.

Leben

Bildnis von Anna Helmholtz, 1869 (Schwarz-Weiß-Aufnahme)

Füssli, Spross der Zürcher Glockengießer- und Künstlerfamilie Füssli,[1][2] war das einzige Kind des Zürcher Juristen, Politikers und Schriftstellers Wilhelm Füssli und dessen Ehefrau Anna, geborene Locher (* 1807). Er wuchs in einem sehr kunstinteressierten Haushalt auf. Sein Vater dilettierte als Maler. Mit Unterstützung der Eltern studierte er 1846 bis 1849 als Schüler von Jakob Becker, der eine Malerei in der Prägung der Düsseldorfer Malerschule vertrat, am Städelschen Institut in Frankfurt am Main, ab 1849 für kurze Zeit an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste[3] und im Atelier des Historien- und Porträtmalers Johann Baptist Berdellé in München. 1850 reiste er nach Venedig. Anschließend hielt er sich mehrere Jahre in Paris auf, wo er im Atelier von Thomas Couture mitarbeitete und Meisterwerke in Louvre studierte. Zwischen 1855 und 1860 verbrachte er dann einige Jahre wieder in München. 1860 heiratete er Emma Eleonora Viktoria Rosalie von Möllenbeck (* 1835) aus Karlsruhe, die Tochter eines badischen Legationsrats.[4] Endgültig ließ er sich danach in Italien nieder, zuerst in Florenz, schließlich in Rom. Bald nach der Jahrhundertwende beeinträchtigte ein Augenleiden sein Schaffen. Der Bildhauer Adolf von Hildebrand, der in Italien mit ihm verkehrte, schuf eine Porträtbüste von ihm.

Als gefragter Porträtist begab sich Füssli mehrmals in die Schweiz und nach Deutschland. Außer Bildnissen umfasst sein Œuvre Figuren- und Landschaftsstudien sowie Skizzen und Karikaturen. Füssli beschickte Schweizer und internationale Ausstellungen (Berlin, Frankfurt am Main, München, Paris, Wien). Eine Sonderausstellung, die 1901 in Zürich veranstaltet wurde, zeigte rund 40 Bildnisse aus den Jahren 1853 bis 1893.

Füsslis in Karlsruhe geborene Tochter Anna Eleonora (1874–1941), genannt Nora, wurde 1895 in dessen zweiter Ehe die Frau des Landwirts Werner von Siemens (1856–1900), Sohn des Industriellen Carl Heinrich von Siemens,[5] und 1923 in dessen dritter Ehe Gemahlin von Werner Ferdinand von Siemens (1885–1937), Sohn des Industriellen Georg Wilhelm von Siemens, nachdem sie von 1905 bis 1908 mit Prinz Malcolm Khan verheiratet gewesen war.[6]

Literatur

Commons: Wilhelm Füssli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Faber: Conversations-Lexicon für Bildende Kunst, Renger’sche Buchhandlung, Leipzig 1848, S. 244 (Google Books)
  2. Füßli, Familie. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 565 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. 00748 Wilhelm Heinrich Füssli, Matrikeleintrag der Akademie der Bildenden Künste München
  4. Schweizerisches Geschlechterbuch. Almanach généalogique suisse. Erster Jahrgang, Kommissionsverlag von C. F. Lendorff, Basel 1905, S. 142 (Digitalisat)
  5. Martin Lutz: Carl von Siemens. 1829–1906. Ein Leben zwischen Familie und Weltfirma. C.H. Beck, München 2013, Fußnote 14 zu Kapitel 15 (Google Books)
  6. Jörg Schuster (Hrsg.): Harry Graf Kessler. Das Tagebuch 1880–1937. Vierter Band: 1906–1914. Cotta, Stuttgart 2004, S. 1210 (Google Books)