„Braathens-S.A.F.E.-Flug 239“ – Versionsunterschied

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== Rettungsaktion ==
== Rettungsaktion ==
Den Aufprall hatten zunächst sieben Insassen überlebt, die jedoch allesamt verletzt waren und einen Schock erlitten hatten. Einer der Überlebenden half zwei anderen, aus dem brennenden Wrack zu entkommen.
Den Aufprall hatten zunächst sieben Insassen überlebt, die jedoch allesamt verletzt waren und einen Schock erlitten hatten. Einer der Überlebenden half zwei anderen, aus dem brennenden Wrack zu entkommen. Später erklärten die Überlebenden gegenüber der Presse, dass sie alle derart unter Schock gestanden hätten, dass keiner von ihnen über die Möglichkeit nachdachte, Hilfe zu holen, wobei jedoch auch keiner der Überlebenden wusste, wo sie sich befanden.


Obwohl die Rettungsaktion zeitnah eingeleitet wurde, dauerte es nahezu sechseinhalb Stunden, bis die Rettungsmannschaften die Unfallstelle fanden.
Obwohl die Rettungsaktion zeitnah eingeleitet wurde, dauerte es nahezu sechseinhalb Stunden, bis die Rettungsmannschaften die Unfallstelle fanden.

Version vom 13. April 2020, 22:42 Uhr

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Braathens-S.A.F.E.-Flug 239

Eine baugleiche Fokker F-28 der Braathens SAFE

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Controlled flight into terrain wegen Naviationsfehlern
Ort bei Vestmarka, Asker,
Norwegen Norwegen
Datum 23. Dezember 1972
Todesopfer 40
Überlebende 5
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp NiederlandeNiederlande Fokker F-28-1000
Betreiber Norwegen Braathens S.A.F.E.
Kennzeichen Norwegen LN-SUY
Name Sverre Sigurdsson
Abflughafen Flughafen Ålesund, Vigra,
Norwegen Norwegen
Zielflughafen Flughafen Oslo-Fornebu,
Norwegen Norwegen
Passagiere 42
Besatzung 3
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Auf dem Braathens-S.A.F.E.-Flug 239 (Flugnummer: BU239) verunglückte am 23. Dezember 1972 eine Fokker F28-1000 Fellowship bei Vestmarka, Asker. Bei dem Unfall kamen 40 von 45 Personen an Bord ums Leben, eine weitere starb wenige Jahre später an den Spätfolgen des Unfalls.

Flugzeug

Die Maschine war eine Fokker F28 Fellowship 1000, die am 14. April 1969 ihren Erstflug absolviert hatte, ehe sie am 29. April 1969 an die Braathens S.A.F.E. ausgeliefert wurde. Sie trug die Werknummer 11011 sowie das Luftfahrzeugkennzeichen LN-SUY und wurde auf den Namen Sverre Sigurdsson getauft. Braathens S.A.F.E. war Erstkunde der Fokker F28 und die Sverre Sigurdsson ging als erste Maschine dieses Typs in Betrieb. Im Jahr 1972 betrieb die Fluggesellschaft sechs Maschinen dieses Typs, musste jedoch auch Ausfälle durch einige Kinderkrankheiten dieses gerade erst neu eingeführten Flugzeugtyps hinnehmen. Die Maschine war mit 65 Sitzplätzen ausgerüstet und bei der Norsk Flyforsikringspool versichert. Das zweistrahlige Kurzstreckenflugzeug war mit zwei Triebwerken des Typs Rolls-Royce Spey 555-15 ausgerüstet und hatte bis zum Zeitpunkt des Unfalls 16.710 Betriebsstunden bei 8228 Starts und Landungen absolviert.

Besatzung

Die dreiköpfige Besatzung bestand aus zwei Piloten in den Funktionen des Flugkapitäns und des Ersten Offiziers sowie einer Flugbegleiterin.

Der Flugkapitän wurde im Jahr 1951 bei den Norwegischen Luftstreitkräften zum Piloten ausgebildet und flog seit dem 15. Mai 1956 für Braathens S.A.F.E. Am 3. Juni 1962 wurde er zum Kapitän befördert, am 7. Dezember 1963 zum Prüfkapitän. Er war im Besitz von Musterberechtigungen für die Flugzeugtypen Douglas DC-4, Douglas DC-6, Fokker F-27 und Fokker F-28. Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte der Flugkapitän 12.960 Flugstunden in militärischen wie zivilen Flugzeugen absolviert. Seine Flugerfahrung mit der Fokker F-28 belief sich auf 2163 Flugstunden.

Der Erste Offizier wurde 1963 zum Piloten ausgebildet. Die Braathens S.A.F.E. stellte ihn am 1. März 1970 ein. Er besaß Musterberechtigungen für die Flugzeugtypen Douglas DC-3, Fokker F-27 und Fokker F-28. Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte der Erste Offizier 5150 Flugstunden absolviert, davon 3250 Flugstunden in militärischen wie kommerziellen Passagierflugzeugen. Seine Flugerfahrung mit der Fokker F-28 belief sich auf 910 Flugstunden.

Passagiere und Flugplan

Für den norwegischen Inlandslinienflug BU239 von Ålesund-Vigra nach Oslo-Fornebu hatten 42 Passagiere in der Maschine Platz genommen. Die Flugdauer sollte etwa 45 Minuten betragen. In der Maschine hatten 42 Passagiere Platz genommen, darunter vier Säuglinge. Da der Flug einen Tag vor Heiligabend durchgeführt wurde, befanden sich mehrheitlich Personen an Bord, die sich auf dem Weg nach Hause, zu weihnachtlichen Familienbesuchen oder zu Auslandsurlauben über die Weihnachtsfeiertage befanden. Da es sich um einen Kurzstrecken-Inlandslinienflug handelte, wurden auf dem Flug lediglich Softdrinks und Bier serviert, jedoch kein Kaffee.

Flugverlauf

Bergung des Wracks

Die Maschine hob mit einer geringfügigen Verspätung um 16 Uhr in Vigra ab. Der Flug verlief ansonsten ohne besondere Vorkommnisse. Bei standardmäßigen Anflügen auf Oslo war das Überfliegen des Drehfunkfeuers "Rumba" vorgesehen, anschließend sollte eine halbe Minute lang eine Linkskurve von 15 Grad geflogen werden, um für eine Landung auf Bahn 06 im Instrumentenflug ausgerichtet zu sein. Das Manöver wurde üblicherweise in einer Flughöhe von 3500 Fuß (ca. 1100 Meter) durchgeführt. Bei gutem Wetter flogen Piloten häufig eine Abkürzung, um den Anflug schneller durchzuführen. Aufgrund der Geländebeschaffenheit konnte es vorkommen, dass ILS-Signale um bis zu 25 Grad abwichen, was Piloten dazu veranlassen würde, verfrüht in die Kurve einzufliegen. Auf diese Weise würden Maschinen auf einen fehlerhaften Kurs geführt, auf dem sie eine Hügelkette überfliegen würden. Das Problem war allgemein bekannt, weshalb Piloten im Anflug die Position des Drehfunkfeuers in Asker überprüften, um sich zu vergewissern, dass sie sich auf dem richtigen Kurs befinden.

Die Maschine flog an diesem Tag bei dem Anflug in der Dunkelheit und bei Nebel diese Abkürzung. Die Piloten schätzten ihre Flugposition falsch ein und flogen die Kurve 10 Seemeilen (19 Kilometer) zu früh. In dieser kritischen Phase führten die Piloten mit dem Fluglotsen sachfremde Gespräche, konkret ging es um Weihnachtsfeiern. Die Maschine sank derweil unter die Sicherheitsflughöhe, während die Piloten die Auftriebshilfen und das Fahrwerk ausfuhren, als befände sich die Maschine auf dem richtigen Kurs. Um 16:33 Uhr schlug die Maschine auf einem Hügel nahe des Asdøltjern-Sees in Vestmarka auf. Die Maschine hatte sich 4 Seemeilen (7 Kilometer) weit weg vom vorgeschriebenen Kurs befunden.

Rettungsaktion

Den Aufprall hatten zunächst sieben Insassen überlebt, die jedoch allesamt verletzt waren und einen Schock erlitten hatten. Einer der Überlebenden half zwei anderen, aus dem brennenden Wrack zu entkommen. Später erklärten die Überlebenden gegenüber der Presse, dass sie alle derart unter Schock gestanden hätten, dass keiner von ihnen über die Möglichkeit nachdachte, Hilfe zu holen, wobei jedoch auch keiner der Überlebenden wusste, wo sie sich befanden.

Obwohl die Rettungsaktion zeitnah eingeleitet wurde, dauerte es nahezu sechseinhalb Stunden, bis die Rettungsmannschaften die Unfallstelle fanden.

Bedeutung

Es handelte sich um den ersten tödlichen Zwischenfall einer Fokker F-28. Bis zu dem Unfall auf Vnukovo-Airlines-Flug 2801 im Jahr 1996 handelte es sich um den opferreichsten Flugunfall in der Geschichte Norwegens, seitdem ist der Unfall der opferreichste auf dem norwegischen Festland.

Quellen

Koordinaten: 59° 51′ 57″ N, 10° 20′ 21″ O [[Kategorie:Flugunfall 1972]] [[Kategorie:Flugunfall in Norwegen]] [[Kategorie:Luftverkehr (Norwegen)]] [[Kategorie:Fokker F-28]]