„Karl Dietrich Wolff“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Wolff wuchs im mittelhessischen [[Wallau (Lahn)|Wallau]] auf.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Manfred Hitzeroth |url=https://www.op-marburg.de/Marburg/Revolte-hat-fuer-mich-1964-angefangen |titel=„Revolte hat für mich 1964 angefangen“ |werk=Oberhessische Presse |datum=2018-04-21 |abruf=2021-04-04 |sprache=de}}</ref> Sein Vater Ernst Wolff war Amtsrichter, von 1935 bis 1943 am [[Amtsgericht Battenberg]] und von 1949 bis zu seinem Tod 1960 am [[Amtsgericht Biedenkopf]].<ref name=":0" /> Er besuchte das Gymnasium [[Lahntalschule]] in [[Biedenkopf]].<ref name=":0" /> Während seiner Schulzeit verbrachte er ab 1959 ein Austauschjahr in [[Michigan]] in den [[USA]].<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Panorama/Ein-sanfter-Revolutionaer |titel=Ein sanfter Revolutionär |werk=Göttinger Tageblatt |datum=2018-04-06 |abruf=2021-04-04 |sprache=de}}</ref> Nach dem Abitur verpflichtete er sich 1962 freiwillig für zwei Jahre als [[Reserveoffizieranwärter|Reserveoffiziersanwärter]] bei der [[Bundeswehr]].<ref>{{Literatur |Autor=Reinhard Müller |Titel=KD Wolff: Rebell aus der Waffenkammer |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/rechtspersonen/kd-wolff-rebell-aus-der-waffenkammer-11024803.html |Abruf=2021-04-04}}</ref> 1964 begann er mit dem Studium der [[Rechtswissenschaft]] an der [[Universität Marburg]].<ref name=":0" /> Hier hielt er spontan vor mehreren hundert Studierenden während einer Vorlesung des Prof. [[Erich Schwinge]], der im Zweiten Weltkrieg als Militärrichter tätig gewesen war, eine kritische politische Rede.<ref name=":0" /><ref name=":1" /> Wolff wechselte zunächst an die [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität Freiburg]] und dann an die [[Johann Wolfgang Goethe-Universität|Universität Frankfurt]]. Während seines Studiums engagierte er sich wie auch sein jüngerer Bruder [[Frank Wolff (Musiker)|Frank]] in der [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er-Jahre|Studentenbewegung]]. Wolff saß von 1965 bis 1967 in [[Freiburg im Breisgau|Freiburg i. Br.]] im Studentenparlament und im [[AStA]] und war von 1967 bis 1968 Erster Vorsitzender des [[Sozialistischer Deutscher Studentenbund|Sozialistischen Deutschen Studentenbundes]] (SDS).
Wolff wuchs im mittelhessischen [[Wallau (Lahn)|Wallau]] auf.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Manfred Hitzeroth |url=https://www.op-marburg.de/Marburg/Revolte-hat-fuer-mich-1964-angefangen |titel=„Revolte hat für mich 1964 angefangen“ |werk=Oberhessische Presse |datum=2018-04-21 |abruf=2021-04-04 |sprache=de}}</ref> Sein Vater Ernst Wolff war Amtsrichter, von 1935 bis 1943 am [[Amtsgericht Battenberg]] und von 1949 bis zu seinem Tod 1960 am [[Amtsgericht Biedenkopf]].<ref name=":0" /> Zu seinen Geschwistern gehören der Cellist [[Frank Wolff (Musiker)|Frank Wolff]] sowie der Erziehungswissenschaftler und Soziologe [[Reinhart Wolff]].
Wolff besuchte das Gymnasium [[Lahntalschule]] in [[Biedenkopf]].<ref name=":0" /> Während seiner Schulzeit verbrachte er 1959/60 ein Austauschjahr in [[Michigan]] in den [[USA]].<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Panorama/Ein-sanfter-Revolutionaer |titel=Ein sanfter Revolutionär |werk=Göttinger Tageblatt |datum=2018-04-06 |abruf=2021-04-04 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ulrike Jaspers |url=https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/51322659/FoFra_2014_1_Gesellschaft_Die-Offenheit_der_Debatten.pdf |titel="Die Offenheit der Debatten, die die 68er erkämpft haben, lässt sich nicht mehr zurücknehmen" |werk=Forschung Frankfurt |datum=2014-01 |abruf=2021-04-05 |sprache=de}}</ref> Nach dem Abitur verpflichtete er sich 1962 freiwillig für zwei Jahre als [[Reserveoffizieranwärter|Reserveoffiziersanwärter]] bei der [[Bundeswehr]].<ref>{{Literatur |Autor=Reinhard Müller |Titel=KD Wolff: Rebell aus der Waffenkammer |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/rechtspersonen/kd-wolff-rebell-aus-der-waffenkammer-11024803.html |Abruf=2021-04-04}}</ref> 1964 begann er mit dem Studium der [[Rechtswissenschaft]] an der [[Universität Marburg]].<ref name=":0" /> Hier hielt er spontan vor mehreren hundert Studierenden während einer Vorlesung des Prof. [[Erich Schwinge]], der im Zweiten Weltkrieg als Militärrichter tätig gewesen war, eine kritische politische Rede.<ref name=":0" /><ref name=":1" /> Wolff wechselte zunächst an die [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität Freiburg]] und dann an die [[Johann Wolfgang Goethe-Universität|Universität Frankfurt]]. Während seines Studiums engagierte er sich wie auch sein jüngerer Bruder [[Frank Wolff (Musiker)|Frank]] in der [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er-Jahre|Studentenbewegung]]. Wolff saß von 1965 bis 1967 in [[Freiburg im Breisgau|Freiburg i. Br.]] im Studentenparlament und im [[AStA]] und war von 1967 bis 1968 Erster Vorsitzender des [[Sozialistischer Deutscher Studentenbund|Sozialistischen Deutschen Studentenbundes]] (SDS).
Nach einem Jahr als studentischer Senator der Universität Frankfurt (1968/69) trat Wolff 1969 auf Einladung der [[Students for a Democratic Society]] eine Rundreise durch die USA an. Er wurde vor das [[Komitee für unamerikanische Umtriebe]] geladen. Nachdem er den US-Senator [[Strom Thurmond]] als „rassistischen Banditen“ bezeichnet hatte, belegten die USA Wolff mit einem Einreiseverbot.<ref>[https://www.welt.de/welt_print/kultur/article5356107/Noble-Geste-des-US-Botschafters.html ''Noble Geste des US-Botschafters'']; Die Welt, 28. November 2009</ref> Wolff besuchte 1970 auf Einladung durch das Regime [[Nord-Korea]]<ref>[[Wolfgang Kraushaar]]: ''Die blinden Flecken der RAF.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-608-98140-7, S. 265</ref> und berichtete darüber im ''[[Kursbuch (Zeitschrift)|Kursbuch]]''.<ref>K. D. Wolff: ''Korea und Korea'', in: Kursbuch 30, Dezember 1972, S. 119–128</ref>
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Version vom 5. April 2021, 08:36 Uhr

Karl Dietrich Wolff (1968)

Karl Dietrich Wolff, häufig KD Wolff, (* 27. Februar 1943 in Marburg) ist ein deutscher Verleger. Nach seinem Engagement als SDS-Vorsitzender in der 68er-Bewegung machte er sich als Verleger von historisch-kritischen Editionen der Gesamtwerke von Hölderlin, Kafka, Kleist, Robert Walser, Georg Trakl und Gottfried Keller einen Namen.

Leben

Wolff wuchs im mittelhessischen Wallau auf.[1] Sein Vater Ernst Wolff war Amtsrichter, von 1935 bis 1943 am Amtsgericht Battenberg und von 1949 bis zu seinem Tod 1960 am Amtsgericht Biedenkopf.[1] Zu seinen Geschwistern gehören der Cellist Frank Wolff sowie der Erziehungswissenschaftler und Soziologe Reinhart Wolff.

Wolff besuchte das Gymnasium Lahntalschule in Biedenkopf.[1] Während seiner Schulzeit verbrachte er 1959/60 ein Austauschjahr in Michigan in den USA.[2][3] Nach dem Abitur verpflichtete er sich 1962 freiwillig für zwei Jahre als Reserveoffiziersanwärter bei der Bundeswehr.[4] 1964 begann er mit dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Marburg.[1] Hier hielt er spontan vor mehreren hundert Studierenden während einer Vorlesung des Prof. Erich Schwinge, der im Zweiten Weltkrieg als Militärrichter tätig gewesen war, eine kritische politische Rede.[1][2] Wolff wechselte zunächst an die Universität Freiburg und dann an die Universität Frankfurt. Während seines Studiums engagierte er sich wie auch sein jüngerer Bruder Frank in der Studentenbewegung. Wolff saß von 1965 bis 1967 in Freiburg i. Br. im Studentenparlament und im AStA und war von 1967 bis 1968 Erster Vorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). Nach einem Jahr als studentischer Senator der Universität Frankfurt (1968/69) trat Wolff 1969 auf Einladung der Students for a Democratic Society eine Rundreise durch die USA an. Er wurde vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe geladen. Nachdem er den US-Senator Strom Thurmond als „rassistischen Banditen“ bezeichnet hatte, belegten die USA Wolff mit einem Einreiseverbot.[5] Wolff besuchte 1970 auf Einladung durch das Regime Nord-Korea[6] und berichtete darüber im Kursbuch.[7]

1969 war Wolff Mitbegründer des März Verlages. Nach Differenzen mit Jörg Schröder gründete er im folgenden Jahr sein erstes eigenes Verlagsunternehmen, den Verlag Roter Stern. 1979 gründete er in Basel den Stroemfeld Verlag, den er 1984 ebenfalls in Frankfurt am Main ansiedelte. 1993 ging der Verlag Roter Stern in den Konkurs. Von diesem Jahr bis 1997 war Wolff Beiratsmitglied im Vorstand des PEN-Zentrums Deutschland.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Karl D. Wolff (Hrsg.): Georg K. Glaser. Zeuge seiner Zeit, Schmied und Schriftsteller. Guntersblum 1910–1995 Paris. [Zur Ausstellung „Georg K. Glaser, Zeuge Seiner Zeit“ vom 1.–28. Juni 1997 in der Stadtbibliothek Worms.] Stroemfeld, Basel, Frankfurt am Main, 1997; ISBN 3-87877-621-7

Von Wolff verlegte Werke

Literatur

  • Doris Kern und Michel Leiner (Hrsg.): Stardust. Post für die Werkstatt. KD Wolff zum Sechzigsten. Stroemfeld, Frankfurt am Main, Basel 2003, 431 S., Ill., Serie: Roter Stern, ISBN 3-87877-960-7, Festschrift
  • Kurt Reumann: Buch und Barrikade. Aus dem Organisator der Studentenrevolte KD Wolff ist ein Gralshüter des Dichterworts geworden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Januar 2001, S. 8.
  • Kurt Reumann: Der sanfte Revolutionär : 1968 und kein Ende: Der Weg des Verlegers und früheren SDS-Vorsitzenden KD Wolff, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Mai 2018, S. 10.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Manfred Hitzeroth: „Revolte hat für mich 1964 angefangen“. In: Oberhessische Presse. 21. April 2018, abgerufen am 4. April 2021.
  2. a b Ein sanfter Revolutionär. In: Göttinger Tageblatt. 6. April 2018, abgerufen am 4. April 2021.
  3. Ulrike Jaspers: "Die Offenheit der Debatten, die die 68er erkämpft haben, lässt sich nicht mehr zurücknehmen". In: Forschung Frankfurt. Januar 2014, abgerufen am 5. April 2021.
  4. Reinhard Müller: KD Wolff: Rebell aus der Waffenkammer. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. April 2021]).
  5. Noble Geste des US-Botschafters; Die Welt, 28. November 2009
  6. Wolfgang Kraushaar: Die blinden Flecken der RAF. Klett-Cotta, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-608-98140-7, S. 265
  7. K. D. Wolff: Korea und Korea, in: Kursbuch 30, Dezember 1972, S. 119–128
  8. Bedeutendes verlegerisches und literarisches Wirken. Frankfurter Verleger KD Wolff erhält das Bundesverdienstkreuz; (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cms.frankfurt-live.com Frankfurt-Live.com, 12. Dezember 2009
  9. Universität Basel: Ehrenpromotionen Philosophisch-Historische Fakultät