„9. November (Deutschland)“ – Versionsunterschied

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Auf den '''[[9. November]]''' fällt eine Reihe von Ereignissen, die für die jüngere [[Geschichte Deutschlands|deutsche Geschichte]] als [[Politik|politische]] Wendepunkte mit teilweise auch internationalen Auswirkungen gelten. Als gravierend für die zeitgenössische öffentliche Diskussion in der rückwirkenden Betrachtung gelten – beginnend in der jüngeren Vergangenheit – die Jahrestage des [[Mauerfall]]s 1989 in [[Berlin]], des organisierten Höhepunkts der landesweiten [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrome]] 1938 nach dem ''[[Anschluss Österreichs]]'' und des ''[[Münchner Abkommen]]s'', des [[Hitlerputsch]]es 1923 in [[München]] und die [[Ausrufung der Republik in Deutschland|Ausrufung der Republik]] in Berlin als entscheidendes Datum der [[Novemberrevolution]] 1918. Diese historischen „Schlaglichter“ bilden in je unterschiedlichem Kontext in der Zusammenschau und der Rezeption im Verhältnis zueinander inhaltlich und [[Ideologie|ideologisch]] gegensätzliche und polarisierende Höhepunkte der historisch-politischen Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands, insbesondere derjenigen des [[20. Jahrhundert]]s.
Auf den '''[[9. November]]''' fällt eine Reihe von Ereignissen, die für die jüngere [[Geschichte Deutschlands|deutsche Geschichte]] als [[Politik|politische]] Wendepunkte mit teilweise auch internationalen Auswirkungen gelten. Als gravierend für die zeitgenössische öffentliche Diskussion in der rückwirkenden Betrachtung gelten – beginnend in der jüngeren Vergangenheit – die Jahrestage des [[Mauerfall]]s 1989 in [[Berlin]], des organisierten Höhepunkts der landesweiten [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrome]] 1938 nach dem ''[[Anschluss Österreichs]]'' und dem ''[[Münchner Abkommen]]'', des [[Hitlerputsch]]es 1923 in [[München]] und die [[Ausrufung der Republik in Deutschland|Ausrufung der Republik]] in Berlin als entscheidendes Datum der [[Novemberrevolution]] 1918. Diese historischen „Schlaglichter“ bilden in je unterschiedlichem Kontext in der Zusammenschau und der Rezeption im Verhältnis zueinander inhaltlich und [[Ideologie|ideologisch]] gegensätzliche und polarisierende Höhepunkte der historisch-politischen Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands, insbesondere derjenigen des [[20. Jahrhundert]]s.


Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde von verschiedenen Historikern und Journalisten für dieses Tagesdatum der Ausdruck ''[[Schicksal]]stag'' geprägt, der aber erst nach den [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Ereignissen vom Herbst 1989]] weitere Verbreitung fand.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde von verschiedenen Historikern und Journalisten für dieses Tagesdatum der Ausdruck ''[[Schicksal]]stag'' geprägt, der aber erst nach den [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Ereignissen vom Herbst 1989]] weitere Verbreitung fand.

Version vom 9. November 2024, 21:43 Uhr

9. November (Deutschland)
Ausgabe des Vorwärts vom 9. November 1918 zur Abdankung des deutschen Kaisers
Philipp Scheidemann bei der Ausrufung der Republik am 9. November 1918
Unruhen auf dem Münchner Marienplatz während des Hitlerputsches am 9. November 1923.
Die zerstörte Synagoge in der Berliner Fasanenstraße, in der „Kristallnacht“ vom 9. November 1938 niedergebrannt
Der Fall der Berliner Mauer am 9./10. November 1989

Auf den 9. November fällt eine Reihe von Ereignissen, die für die jüngere deutsche Geschichte als politische Wendepunkte mit teilweise auch internationalen Auswirkungen gelten. Als gravierend für die zeitgenössische öffentliche Diskussion in der rückwirkenden Betrachtung gelten – beginnend in der jüngeren Vergangenheit – die Jahrestage des Mauerfalls 1989 in Berlin, des organisierten Höhepunkts der landesweiten Novemberpogrome 1938 nach dem Anschluss Österreichs und dem Münchner Abkommen, des Hitlerputsches 1923 in München und die Ausrufung der Republik in Berlin als entscheidendes Datum der Novemberrevolution 1918. Diese historischen „Schlaglichter“ bilden in je unterschiedlichem Kontext in der Zusammenschau und der Rezeption im Verhältnis zueinander inhaltlich und ideologisch gegensätzliche und polarisierende Höhepunkte der historisch-politischen Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands, insbesondere derjenigen des 20. Jahrhunderts.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde von verschiedenen Historikern und Journalisten für dieses Tagesdatum der Ausdruck Schicksalstag geprägt, der aber erst nach den Ereignissen vom Herbst 1989 weitere Verbreitung fand.

In mahnender Erinnerung an die Novemberpogrome des NS-Regimes gegen die deutschen Juden im Jahr 1938 ist der 9. November in Deutschland auch ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus – zusätzlich zum offiziellen nationalen Holocaust-Gedenktag 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz (1945). Der 27. Januar ist auch der von der Generalversammlung der UNO international proklamierte Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Zeittafel

50. Jahrestag der Reichspogromnacht (9. November 1938): Briefmarke der Deutschen Bundespost, 1988

Literatur

  • Wolfgang Brenner: Das deutsche Datum. Der neunte November. Herder, Freiburg 2019, ISBN 978-3-451-38475-2.
  • Eckart Conze: Ein schwieriger Gedenktag. Der 9. November in Geschichte und Erinnerung. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Jg. 69 (2019), S. 1–16.
  • Anke Hilbrenner, Charlotte Jahnz: Am 9. November. Innenansichten eines Jahrhunderts. 1918, 1923, 1938, 1969, 1974, 1989. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019, ISBN 978-3-462-05144-5.
  • Jörg Koch: Der 9. November in der deutschen Geschichte 1918–1923 – 1938–1989. 3. Auflage. Rombach, Freiburg im Breisgau u. a. 2009, ISBN 978-3-7930-9596-5.
  • Wolfgang Niess: Der 9. November – die Deutschen und ihr Schicksalstag. 1. Auflage September 2021, Verlag C.H.Beck, ISBN 978-3-406-77731-8.
Commons: 9. November – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien