„Henkhausen (Hagen)“ – Versionsunterschied
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Henkhausen wurde erstmals um 1225 als ''ville Heinkhusen'' in einer Schenkungsurkunde des Grafen [[Gottfried II. (Arnsberg)|Gottfried II. von Arnsberg]] an das [[Kloster Elsey]] erwähnt. Im Jahre 1246 wurden der [[Adel|niederadelige]] ''Wernherum de Heienchusen'' und 1270 ein ''Godescalcus de Heynchusen'' urkundlich als Zeugen erwähnt. 1272 wurde der Ort ''Heynchusen'', 1463 ''Hynckhusen'' und 1839 ''Henghausen'' genannt. Ab 1880 erscheint der heutige Ortsname Henkhausen. Die Deutung des Ortsnamens kann mit „bei den Häusern der Leute des Heio“ umschrieben werden.<ref>Michael Flöer: ''Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen'', in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 126.</ref> |
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Die Deutung des Ortsnamens kann mit „bei den Häusern der Leute des Heio“ umschrieben werden.<ref>Michael Flöer: ''Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen'', in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 126.</ref> |
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Henkhausen gehörte im [[Spätmittelalter]] und der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] in eigener [[Bauerschaft]] im [[Kirchspiel]] Elsey zur [[Grafschaft Limburg]]. |
Henkhausen gehörte im [[Spätmittelalter]] und der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] in eigener [[Bauerschaft]] im [[Kirchspiel]] Elsey zur [[Grafschaft Limburg]]. |
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Ab 1225 bis 1811 gehörten insgesamt sieben Henkhauser Höfe dem Kloster Elsey. Der größte Besitz des Klosters in Henkhausen war der Krass Hof mit einer jährlichen Abgabe (1811) von: 11 [[Scheffel (Maßeinheit)|Scheffel]] Roggen, 11 Scheffel Gerste, 20 Scheffel Hafer, 1 Schwein und 4 Hühner. Besitzgröße: 101 [[Scheffelsaat]] Ackerland, 2 [[Kamp (Land)|Kämpe]] und 1 Wiese. Außerdem gab es im Dorf die Höfe: Welckens Hof, Drees Hof, Stocks Hof, Saltmanns Kotten, Sonnenscheins Kotten und Hensen Kotten.<ref>[[Edeltraud Klueting]]: ''Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit''. Altenaer Beiträge, Band 14, 1980, S. 216/217.</ref> |
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Im Jahr 1580 veranlasste Graf [[Adolf von Neuenahr]]-Alpen den Abbau von [[Alaune|Alaun]] in der Umgebung des Dorfes Reh. 1582 erhielt Peter Wichlinghausen aus [[Elberfeld]] die Genehmigung, die im [[Hasselbach (Lenne)|Hasselbachtal]] bei Henkhausen vorhandenen reichen Alaun-Vorkommen auszubeuten.<ref>Esser, Hermann: ''Hohenlimburger Heimatbuch'', Verlag Mark & Kreutzberg Hohenlimburg 1925, pdf.[https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/257117]</ref> Der Bergbau auf Alaun wurde in der „Reher Heide“ danach bis in das 19. Jahrhundert mit mehr als 100 Arbeitern intensiv betrieben.<ref>[[Ralf Blank]] / [[Stephanie Marra]] / Gerhard E. Solbach: ''Hagen – Geschichte einer Großstadt und ihrer Region'', [[Klartext Verlag]], Essen 2008, S. 356.</ref><ref>Fritz Emde: ''Hohenlimburg Industriestadt im Kranz grüner Wälder'', Druck und Verlag P. A. Santz, Altena, 1961, S. 126.</ref> |
Im Jahr 1580 veranlasste Graf [[Adolf von Neuenahr]]-Alpen den Abbau von [[Alaune|Alaun]] in der Umgebung des Dorfes Reh. 1582 erhielt Peter Wichlinghausen aus [[Elberfeld]] die Genehmigung, die im [[Hasselbach (Lenne)|Hasselbachtal]] bei Henkhausen vorhandenen reichen Alaun-Vorkommen auszubeuten.<ref>Esser, Hermann: ''Hohenlimburger Heimatbuch'', Verlag Mark & Kreutzberg Hohenlimburg 1925, pdf.[https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/257117]</ref> Der Bergbau auf Alaun wurde in der „Reher Heide“ danach bis in das 19. Jahrhundert mit mehr als 100 Arbeitern intensiv betrieben.<ref>[[Ralf Blank]] / [[Stephanie Marra]] / Gerhard E. Solbach: ''Hagen – Geschichte einer Großstadt und ihrer Region'', [[Klartext Verlag]], Essen 2008, S. 356.</ref><ref>Fritz Emde: ''Hohenlimburg Industriestadt im Kranz grüner Wälder'', Druck und Verlag P. A. Santz, Altena, 1961, S. 126.</ref> |
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Im Jahr 1816 wurde in Henkhausen neben einer Mineralquelle ein Badehaus errichtet und diese Stelle „Bad Henkhausen“ genannt, bis 1946 der Bäderbetrieb eingestellt wurde.<ref>''Die Lennegemeinden – Landschaft Geschichte Menschen'', Band VII der Schriftreihe „Hagen einst und jetzt“ (Hrsg.): Hagener Heimatbund 1980, S. 242–244.</ref> In Nachbarschaft des Badehauses wurde gegenüber am 23. Juni 1929 das Waldschwimmbad Henkhausen eröffnet. |
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In der [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] kamen aus den ehemaligen deutschen [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|Ostgebieten]] und weiteren Siedlungsräumen bis Mitte der 1950er Jahre insgesamt 5500 Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die in Hohenlimburg, überwiegend in Elsey und Henkhausen, aufgenommen und integriert wurden. In dem vorher noch ländlich geprägten Henkhausen entstand in dieser Zeit eine großflächige neue Wohnbebauung mit Einfamilien-/Reihen-/Mehrfamilien- und Hochhäusern für die Neubürger, die hier nach schwerer Zeit ein neues Zuhause fanden. |
In der [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] kamen aus den ehemaligen deutschen [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|Ostgebieten]] und weiteren Siedlungsräumen bis Mitte der 1950er Jahre insgesamt 5500 Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die in Hohenlimburg, überwiegend in Elsey und Henkhausen, aufgenommen und integriert wurden. In dem vorher noch ländlich geprägten Henkhausen entstand in dieser Zeit eine großflächige neue Wohnbebauung mit Einfamilien-/Reihen-/Mehrfamilien- und Hochhäusern für die Neubürger, die hier nach schwerer Zeit ein neues Zuhause fanden. |
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Ein im Jahre 1797 aus Bruchstein und einem Backsteingiebel erbautes Wohnhaus in Henkhausen, Auf dem Bauloh 9, ist ein [[Liste der Baudenkmäler in Hagen|Hagener Baudenkmal]]. |
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== Sport == |
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Version vom 10. November 2024, 10:46 Uhr
Henkhausen ist ein Ortsteil des Stadtbezirks Hohenlimburg der Stadt Hagen. Er bildet zusammen mit Reh einen Statistischen Bezirk.[1]
Geographie
Henkhausen liegt östlich vom Ortsteil Reh und wird begrenzt durch die Autobahn A 46 südlich vom Wohnbezirk Elsey-Nord. Im Osten an der Hagener Stadtgrenze grenzt Henkhausen an den Iserlohner Stadtteil Letmathe. Durch Henkhausen fließen der Hasselbach und der Henkhauser Bach. Nördlich schließt das große Landschaftsschutzgebiet Berchumer Heide, Reher Heide und östlich das Landschaftsschutzgebiet Bemberg an. Darin mit dem Naturschutzgebiet Henkhauser- und Hasselbachtal. Die höchste Erhebung von Henkhausen ist der 259 m hohe Bemberg.
Geschichte
Henkhausen wurde erstmals um 1225 als ville Heinkhusen in einer Schenkungsurkunde des Grafen Gottfried II. von Arnsberg an das Kloster Elsey erwähnt. Im Jahre 1246 wurden der niederadelige Wernherum de Heienchusen und 1270 ein Godescalcus de Heynchusen urkundlich als Zeugen erwähnt. 1272 wurde der Ort Heynchusen, 1463 Hynckhusen und 1839 Henghausen genannt. Ab 1880 erscheint der heutige Ortsname Henkhausen. Die Deutung des Ortsnamens kann mit „bei den Häusern der Leute des Heio“ umschrieben werden.[2]
Henkhausen gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft im Kirchspiel Elsey zur Grafschaft Limburg.
Ab 1225 bis 1811 gehörten insgesamt sieben Henkhauser Höfe dem Kloster Elsey. Der größte Besitz des Klosters in Henkhausen war der Krass Hof mit einer jährlichen Abgabe (1811) von: 11 Scheffel Roggen, 11 Scheffel Gerste, 20 Scheffel Hafer, 1 Schwein und 4 Hühner. Besitzgröße: 101 Scheffelsaat Ackerland, 2 Kämpe und 1 Wiese. Außerdem gab es im Dorf die Höfe: Welckens Hof, Drees Hof, Stocks Hof, Saltmanns Kotten, Sonnenscheins Kotten und Hensen Kotten.[3]
Im Jahr 1580 veranlasste Graf Adolf von Neuenahr-Alpen den Abbau von Alaun in der Umgebung des Dorfes Reh. 1582 erhielt Peter Wichlinghausen aus Elberfeld die Genehmigung, die im Hasselbachtal bei Henkhausen vorhandenen reichen Alaun-Vorkommen auszubeuten.[4] Der Bergbau auf Alaun wurde in der „Reher Heide“ danach bis in das 19. Jahrhundert mit mehr als 100 Arbeitern intensiv betrieben.[5][6]
Im Jahr 1816 wurde in Henkhausen neben einer Mineralquelle ein Badehaus errichtet und diese Stelle „Bad Henkhausen“ genannt, bis 1946 der Bäderbetrieb eingestellt wurde.[7] In Nachbarschaft des Badehauses wurde gegenüber am 23. Juni 1929 das Waldschwimmbad Henkhausen eröffnet.
In der Nachkriegszeit kamen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und weiteren Siedlungsräumen bis Mitte der 1950er Jahre insgesamt 5500 Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die in Hohenlimburg, überwiegend in Elsey und Henkhausen, aufgenommen und integriert wurden. In dem vorher noch ländlich geprägten Henkhausen entstand in dieser Zeit eine großflächige neue Wohnbebauung mit Einfamilien-/Reihen-/Mehrfamilien- und Hochhäusern für die Neubürger, die hier nach schwerer Zeit ein neues Zuhause fanden.
Ein im Jahre 1797 aus Bruchstein und einem Backsteingiebel erbautes Wohnhaus in Henkhausen, Auf dem Bauloh 9, ist ein Hagener Baudenkmal.
Sport
Zu den Sportangeboten zählt das 1929 eröffnete Waldschwimmbad Henkhausen in Trägerschaft des Hohenlimburger Schwimmvereins, an dessen Stelle nun ein Ganzjahresbad folgen soll sowie das 1976 eröffnete Kirchenbergstadion (umbenannt in Erich-Berlet-Stadion) des „SV Hohenlimburg 1910“ mit Platz für ca. 7500 Zuschauer.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Hagen: Stadtteildaten – Profile der 39 Wohnbezirke.
- ↑ Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 126.
- ↑ Edeltraud Klueting: Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit. Altenaer Beiträge, Band 14, 1980, S. 216/217.
- ↑ Esser, Hermann: Hohenlimburger Heimatbuch, Verlag Mark & Kreutzberg Hohenlimburg 1925, pdf.[1]
- ↑ Ralf Blank / Stephanie Marra / Gerhard E. Solbach: Hagen – Geschichte einer Großstadt und ihrer Region, Klartext Verlag, Essen 2008, S. 356.
- ↑ Fritz Emde: Hohenlimburg Industriestadt im Kranz grüner Wälder, Druck und Verlag P. A. Santz, Altena, 1961, S. 126.
- ↑ Die Lennegemeinden – Landschaft Geschichte Menschen, Band VII der Schriftreihe „Hagen einst und jetzt“ (Hrsg.): Hagener Heimatbund 1980, S. 242–244.
Koordinaten: 51° 22′ N, 7° 34′ O