„Nomen dubium“ – Versionsunterschied

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Version vom 20. Juni 2008, 00:34 Uhr

Ein Nomen dubium (lat. „zweifelhafter Name“, Plural: Nomina dubia) bezeichnet in der zoologischen Nomenklatur einen wissenschaftlichen Namen, der keinem Taxon sicher zugeordnet werden kann. Ursache kann verlorenes Originalmaterial (Typusmaterial) sein oder dem für die Erstbeschreibung verwendeten Material fehlen eindeutige Bestimmungsmerkmale.

Datei:Trachodon.jpg
Klassische Rekonstruktion von Trachodon mirabilis

Im 19. Jahrhundert sind einige Dinosaurier nach unzureichendem Fundmaterial beschrieben worden. Trachodon mirabilis beispielsweise, lange Zeit als klassischer Hadrosauridae betrachtet, basiert auf Zähnen ohne artspezifische Merkmale.

Anders als ein Nomen nudum ist ein Nomen dubium ein valider (gültiger) Name, der auch als Synonym eines anderen Taxons genannt werden kann, da er den formalen Ansprüchen an eine wissenschaftliche Erstbeschreibung genügt. So galt das Nomen dubium Antrodemus in älterer Literatur als älteres Synonym und somit gültiger Name für den Raubdinosaurier Allosaurus. Lediglich aufgrund des Umstandes, dass Antrodemus nur ein unspezifischer Schwanzknochen zugeordnet ist, der nicht in Verbindung mit Allosaurus gebracht werden kann, ist Allosaurus der valide Name dieses Taxons.

Quellen

  • Palaeos.org (Stand: 27.10.2006)
  • Ulrich Lehmann: Paläontologisches Wörterbuch. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Enke Verlag, Stuttgart, 1996 S. 155. ISBN 3-432-83574-4