„Schlagerfilm“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 35: Zeile 35:
*1962 [[Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett]]
*1962 [[Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett]]
*1962 Tanze mit mir in den Morgen
*1962 Tanze mit mir in den Morgen
*1964 Jetzt dreht die Welt sich nur um dich
*1964 [[Jetzt dreht die Welt sich nur um dich]]
*1964 Liebesgrüße aus Tirol
*1964 Liebesgrüße aus Tirol
*1965 Und sowass muss um 8 ins Bett
*1965 Und sowass muss um 8 ins Bett

Version vom 27. Oktober 2008, 16:41 Uhr

Der Schlagerfilm ist ein deutsches Filmgenre, das durch die ausgiebige Verwendung von Schlagern in einer oft nur einen Rahmen bildenden Filmhandlung gekennzeichnet ist. Die Handlung wird meist von verliebten jungen Leuten dominiert. Auch komödiantische Elemente haben regelmäßig ihren Anteil am Filmgeschehen.

Schon mit Beginn der Tonfilmära wurden oft Musik und Gesang in einen Film integriert, doch machten zunächst meist die Filme mit den eigens für sie komponierten Titeln die Schlager und nicht umgekehrt. So wurde auch der Musikfilm Die Drei von der Tankstelle mit Lilian Harvey und Willy Fritsch im Vorspann eigens als „Operette“ bezeichnet.

Die eigentliche Zeit der Schlagerfilme kam erst in den fünfziger Jahren, als sie nach und nach den Revuefilm verdrängten. Im Gegensatz zu diesem verzichtete der Schlagerfilm auf große Bühnenauftritte mit den üblichen Backstage-Problemen. Auch die adäquate Einbindung der Gesangseinlagen in die Handlung, wie sie für die Verfilmung von Operetten oder Musicals charakteristisch ist, wurde vernachlässigt. Peter Alexander, Caterina Valente oder Vico Torriani waren damals die bedeutendsten Vertreter jener oft in Italien spielenden Filme.

Um 1960, nach dem Niedergang des Heimatfilms und des Revuefilms, hatte der Schlagerfilm seine Blütezeit. Von besonderer Bedeutung war in dieser Zeit das Aufkommen der Vinylschallplatte, welche die Verbreitung der Schlagermusik bei jungen Leuten stark förderte. Peter Kraus, Cornelia Froboess, Gitte Hænning, Rex Gildo und Freddy Quinn waren nun die bekanntesten Schlagerstars, die in den Filmen erlebt werden konnten. Auch in der DDR entstanden einige Produktionen ähnlicher Ausrichtung, insbesondere mit Frank Schöbel.

Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre konnten Roy Black, Chris Roberts und Heintje dem Schlagerfilm noch einmal zu neuen Erfolgen verhelfen, doch im Zuge einer allgemeinen Kino- und Schlagerkrise kündigte sich das Ende dieses Genres an. Der Film Zwei im siebten Himmel aus dem Jahr 1974 mit Bernd Clüver und Peter Orloff ist der letzte Schlagerfilm klassischen Zuschnitts. Später entstandene deutsche Musikfilme behandeln historische Vorgänge (wie Die Roy Black Story) oder sind Parodien (wie Der Trip – Die nackte Gitarre 0,5, mit Dieter Thomas Kuhn und Johnny Flash mit Helge Schneider).

Von der zeitgenössischen Filmkritik wurden Schlagerfilme entweder ignoriert oder, besonders in der Spätphase, mit verächtlichen Worten wie „blöder Schlager-Klamauk“ oder „an der Grenze zur Idioten-Komik“1 abgetan. Sie erwiesen sich jedoch später im Fernsehen als recht beliebt und werden häufig ausgestrahlt.

1 Kritiken vom Katholischen Film-Dienst; nach Manfred Hobsch: „Liebe, Tanz und 1000 Schlagerfilme“, 1998, S. 36.

Beispiele von Schlagerfilmen

  • 1954 Gitarren der Liebe
  • 1955 Liebe, Tanz und 1000 Schlager
  • 1955 Laß die Sonne wieder scheinen
  • 1956 Du bist Musik
  • 1957 Träume von der Südsee
  • 1958 Der lachende Vagabund
  • 1958 Der Stern von Santa Clara
  • 1959 Das blaue Meer und Du
  • 1959 Mandolinen und Mondschein
  • 1960 Freddy und die Melodie der Nacht
  • 1960 Schlager-Raketen
  • 1960 Schlagerparade 1960
  • 1960 Ich zähle täglich meine Sorgen
  • 1960 Conny und Peter machen Musik
  • 1961 Davon träumen alle Mädchen
  • 1961 Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn
  • 1962 Freddy und das Lied der Südsee

Literatur

  • Manfred Hobsch: Liebe, Tanz und 1000 Schlagerfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998, ISBN 3-89602-166-4