Zahumlje

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Die Küstenländer mit Zachumlien und Paganien

Zahumlje (kyrillisch Захумље; auch Zachlumien oder schlicht Hum) war im Mittelalter ein südslawisches Fürstentum.[1][2] Zur Zeit des Konstantin VII. Porphyrogennetos herrschte in Zahumlje ein Fürst Michael, der von den nichtchristlichen Litziki abstammt, die an dem Fluss Visla (Weichsel) siedelten.[3] Dieser Bericht, der sich wie ein roter Faden durch die Literatur zieht, wird in der Forschung aber inzwischen abgelehnt.[4] Mittelalterliche Schriftsteller setzten „Serben“ nämlich oft mit den Slawen als Ganzes gleich, als slawischen Urstamm bzw. Überbegriff für alle Slawen.[5]

Ab dem 11. Jahrhundert gehörte Zahumlje zum Staat Duklja und danach zu dem der Nemanjiden. Um 1323 machte sich der lokale Feudaladel unter den Branojević selbständig. Die Branojević plünderten die Grenzgebiete Dubrovniks, das zuerst eine Intervention der Nemanjiden beschwor, und als diese nicht reagierten, sich an Bosnien wandte. Der bosnische Fürst Stjepan II. Kotromanić eroberte Zahumlje 1326. Die Bemühungen Stefan Dušans, Zahumlje seinem Staat wieder anzugliedern, hatten keinen dauernden Erfolg, und Zahumlje verblieb bei Bosnien.[6] Zahumlje ging dann im 15. Jahrhundert unter der lokalen Herrscherdynastie der Hercegović in die Herzegowina auf.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. De Administrando Imperio (Kapitel 30-36) auf Serbisch.
  4. Heinrich Kunstmann: Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06816-3, S. 58.
  5. Heinrich Kunstmann: Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06816-3, S. 125.
  6. Marc Löwener (Hrsg.): Die „Blüte“ der Staaten des östlichen Europa im 14. Jahrhundert. Harrassowitz, Wiesbaden 2004, ISBN 3-447-04797-6, Wiesbaden , S. 199.

Quellen