Artur Biedl (Mediziner)

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Artur Biedl

Artur Biedl (* 4. Oktober 1869 in Ostern, Banat, heute Rumänien; † 26. August 1933 in Weißenbach am Attersee; auch: Arthur Biedl) war ein österreichischer Pathologe, Physiologe und Endokrinologe.

Leben

Artur Biedl studierte an der Universität Wien und wurde dort 1892 zum Dr. med. promoviert. Ab 1893 arbeitete er bei Salomon Stricker als Assistent für allgemeine und experimentelle Pathologie; 1896 wurde er in diesem Fach habilitiert. 1898 bis 1900 war Biedl unter Philipp Knoll und Richard Paltauf supplierender Leiter am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie der Wiener Universität, 1899 wurde er zum a.o. Professor ernannt, 1902 zum ordentlichen Professor. Sein 1910 erstmals erschienenes Werk Innere Sekretion wurde mehrmals neu aufgelegt, 1912 ins Englische übersetzt und war bis nach dem Zweiten Weltkrieg das Standardwerk im Fach Endokrinologie.

In der Nachfolge von Ewald Hering wurde Biedl 1913 die Leitung des Instituts für Experimentelle Pathologe an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag angeboten, dem er dann von 1914 bis 1933 vorstand. De iure war er auch Leiter der propädeutischen Klinik, de facto überließ er die Führung aber dem Kardiologen Julius Rihl.

1918/19 und 1928/29 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Deutschen Universität Prag; zu seinen Schülern zählten u.a. Hans Selye.

Werke

  • Innere Sekretion. Ihre physiologischen Grundlagen und ihre Bedeutung für die Pathologie. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1910.
  • Physiologie und Pathologie der Hypophyse. Bergmann, München/Wiesbaden 1922.

Literatur

  • János Kenéz: Arthur Biedl (1869 –1933) and internal secretion. Medizinische Monatsschrift 1970 Jun; 24 (6):259-62.
  • Stefan Kriwanek, Gabriela Schmidt: Arthur Biedl and the beginnings of modern endocrinology. On the 125th birthday of the Austrian pathophysiologist. Wiener Klinische Wochenschrift 1995;107(12):373-7.
  • Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Hrsg.: Österreichische Nationalbibliothek, Wien. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8 (Band 1) S. 119.

Siehe auch