Hanok

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Ojukheon in Gangneung, Südkorea
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 한옥
Hanja: 韓屋
Revidierte Romanisierung: hanok
McCune-Reischauer: hanok

Hanok beschreibt ein traditionelles Wohnhaus in Korea.

Eigenschaften

Die Gebäude versuchen, einen Lebensraum der Koexistenz von Mensch und Natur zu schaffen. Dieses Grundprinzip spiegelt sich in allen Aspekten der Planung wider, von der inneren Struktur bis hin zu den verwendeten Materialien.

Heizung und Kühlung

Bei der Planung eines Hanok wird auch sehr stark berücksichtigt, in welcher Umgebung es gebaut werden soll. Insbesondere die klimatischen Aspekte spielen eine große Rolle. Demzufolge finden sich auch unterschiedliche Gebäudetypologien innerhalb Koreas: Um die Wärme besser zu speichern, ist in den nördlichen, kälteren, Regionen der Grundriss in der Regel quadratisch. Außerdem sind alle Räume miteinander verbunden. Die Anzahl der Fenster ist auf ein Minimum reduziert. In mittleren Regionen findet man eher L-förmige Grundrisse, während die südlichen Regionen längliche Gebäudeformen aufweisen. Zahlreiche Fenster ermöglichen eine gute Luftzirkulation. Um auf die mitunter sehr strengen Winter zu reagieren, sind Hanoks mit einer Fußbodenheizung "ondol" (온돌) ausgestattet. In südlichen Regionen besitzen die Gebäude zwischen den Räumen einen überdachten Korridor (“daecheong” 대청), der eine gute Luftzirkulation ermöglicht. Diese einfachen Methoden von Heizen und Kühlen waren so effektiv, dass sie in vielen Häusern heute noch in Betrieb sind.

Prinzipien der Positionierung eines Hanoks

Der traditionelle Hausbau in Korea wird sehr stark von der umgebenden Natur mitbestimmt. Das Prinzip zur Findung des idealen Bauplatzes wird Baesanimsu (배산임수) genannt, welches vor allem zwei Grundkriterien beschreibt: die Hauptausrichtung des Gebäudes zu einem Wasser und ein Berg im Hintergrund.

Material

Die verwendeten Baumaterialien eines Hanoks sind allesamt natürlichen Ursprungs: Lehm, Holz, Naturstein etc. Hanji (traditionelles koreanisches Papier) kommt außerdem zum Einsatz. Es wird mit einer Art Bohnenöl lasiert, womit es wasserdicht wird. Anschließend wird es poliert. Fenster und Türen, die mit Hanji verkleidet sind, haben nicht nur ein elegantes Erscheinungsbild, sondern sind zudem noch atmungsaktiv. Die vertikalen Holzpfosten (daedulbo) werden nicht im Erdreich verankert, sondern ruhen auf Ecksteinen, die vor allem verhindern, dass Feuchtigkeit aufsteigt.

Dach

Das Dach drückt sehr viel über die soziale Herkunft des Erbauers eines Hanoks aus. Sehr aufwändig gearbeitete Dachziegel, Giwa genannt, kamen vor allem an Häusern der bürgerlichen Gesellschaft (yangban) zum Einsatz. Die charakteristischen, tief heruntergezogenen, Ecken eines Daches werden Cheoma genannt. Bei deren Planung wird sehr genau auf den örtlichen Sonnenverlauf geachtet, um eine maximale Verschattung des Innenraums zu gewähren. Die Dachformen sind je nach Gebäudetypologie und –grundriss unterschiedlich, zum Beispiel Walmdach oder Satteldach mit Giebel. In südlichen Regionen, vor allem auf der Insel Jeju-do, wurden die Dächer häufig mit Reisstroh bedeckt.

Galerie

Siehe auch

Commons: Hanok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien