Abela-Heilstollen

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Abela-Heilstollen

Der Abela-Heilstollen, früher Felicitas-Stollen[1], ist ein ehemals zur Gewinnung von Schiefer angelegter Stollen. Er liegt in der Bundesrepublik Deutschland im Bundesland Nordrhein-Westfalen im Mittelgebirge des Hochsauerlandkreises und gehört zu Bad Fredeburg. Der Abela Heilstollen wurde im Rahmen der Zweit-Prädikatisierung von Bad Fredeburg als Ort mit Heilstollenkurbetrieb umbenannt.

Geologische Situation

Der Abela-Heilstollen liegt im Rheinischen Schiefergebirge, in einer petrografisch eintönig ausgebildeten Schichtenfolge von gut spaltbaren Tonsteinen des Unteren Mitteldevon (Obere Fredeburger Schichten). Das Einfallen der Schichtung und der Schieferung liegt zwischen 70 ° und 80 °. Die Schieferung ist meist gut ausgebildet und engständig.

Der Stollen liegt in geologischer Hinsicht zum einen auf der Südflanke des Ostsauerländer Hauptsattels, der in diesem Bereich abtaucht, zum anderen auch südöstlich des östlichen Muldenschlusses der Elsper Mulde und somit in der abgegrenzten „Arnsberg-Wingeshäuser-Querzone“.

Mikroklimatische Situation im Stollen

Eingang Abela-Heilstollen

Die Lufttemperatur liegt im Bereich von circa 9 °C relativ konstant. Die ermittelte relative Luftfeuchtigkeit des Stollen lag im Sättigungsbereich bzw. bei etwa 95 Prozent relativer Feuchte.

Im Stollen fehlen deshalb nahezu vollständig Staubpartikel, Pollen und Krankheitserreger. In der Tiefe des Berges werden alle in den Stollen getragenen Partikel, wie Staubteilchen oder Allergene, mit winzigen Nebeltröpfchen umgeben und nach außen befördert. Die Luft im Stollen bleibt so nahezu völlig rein, keimfrei und erneuert sich durch die laminare (nicht turbulente) Luftströmung unablässig von selbst.

Schiefertafeln

In den 1950er Jahren wurde die Felicitas-Schultafel einer der wichtigen Umsatzbringer der Firma Hesse & Schneider. Als Grundausstattung aller Schulanfänger wurden die Tafeln ein unerwartet großer Verkaufserfolg. Eine Zylinderschleifmaschine ritzte die Schreiblinien und Rechenkästchen ein, die rot eingefärbt wurden. Mit Fräs- und Schleifmaschinen wurde Holzrahmen in die entsprechende Form gebracht. Der Firmenname wurde eingebrannt und mit Spritzpistolen wurden die Rahmen lackiert. Die Tafeln wurden im Inland und auch in 32 ausländischen Staaten in hohen Stückzahlen verkauft.[2]

Literatur

  • Dr. Beate Sandri: Speläotherapie - eine neue Form der Klimatherapie. Aus: Speldok - 6, Arbeitsunterlagen zur Speläotherapietagung, Bad Goisern. Wien 1999

Einzelnachweise

  1. Südwestfalen Nachrichten abgerufen am 7. März 2011
  2. [Bernd Schulte: aus den Archiven des Sauerlandes, Band 1 Podszun Verlag Brilon, ISBN 3-923448-78-3 Seiten 15 und 16

Koordinaten: 51° 11′ 55,1″ N, 8° 16′ 24,1″ O