Philipp Reinhard zu Solms-Hohensolms-Lich

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Philipp Reinhard Fürst zu Solms-Hohensolms-Lich (* 27. November 1934 in Schloss Lich; † 28. Juli 2015 in Lich[1]) war ein deutscher Agrar-Unternehmer und seit 1951 Chef des Hauses Solms-Hohensolms-Lich.

Familie

Solms’ Vater Hermann Otto Wilhelm Ludwig Erbprinz zu Solms-Hohensolms-Lich (1902–1940), promovierter Agrar- und Forstwirt und Reserveoffizier (Oberleutnant d.R. der Luftwaffe), fiel im Zweiten Weltkrieg. Seine Mutter Gertrud (1913–1987), geborene Freiin und Herrin von Werthern-Beichlingen, heiratete 1950 in zweiter Ehe den Schriftsteller Hans Joachim Sell. Solms hat vier jüngere Geschwister: Dorothea Gräfin Razumovsky (1935−2014), Publizistin und Journalistin, Wilhelm Prinz zu Solms-Hohensolms-Lich (* 1937), Germanist und ehemaliger Professor für Kommunikationswissenschaften und Mediendidaktik der Philipps-Universität Marburg, Eleonore von der Burg (* 1938), benannt nach ihrer Großtante Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich, und Hermann Otto Solms (* 1940), Politiker (FDP) und von 1998 bis 2013 Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

Philipp Reinhard heiratete am 3. Oktober 1970 in Stockholm Marie Fouché d' Otrante (* 12. Februar 1948); aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.

Philipp Reinhard zu Solms-Hohensolms-Lich trat 1951 die Nachfolges seines Großvaters Reinhard Ludwig zu Solms-Hohensolms-Lich an. Er war der 8. Fürst zu Solms-Hohensolms-Lich, Graf zu Tecklenburg, Crichingen und Lingen.

Leben

Philipp Reinhard besuchte das humanistische Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Genf und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre studierte er Landwirtschaftswesen (Diplomlandwirt) an der Justus-Liebig-Universität Gießen.[2]

1951 wurde er zum Chef des Hauses Solms-Hohensolms-Lich gewählt und führte als Großgrundbesitzer, Rinderzüchter und Schlossherr das hessische Adelsgeschlecht. Er war von von 1993 bis 2001 Vorsitzender der "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e.V. (ADR)"; sein Nachfolger wurde Reimer Böge.[3] Er war stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Er war langjähriger Stadtverordneter in der Stadt Lich.

Stammsitz der Linie Solms-Hohensolms-Lich ist das Licher Schloss. Der ursprüngliche Stammsitz des weitverzweigten Hauses Solms, die Burg Hohensolms in Hohensolms, wurde in den fünfziger Jahren von Philipp Reinhard an die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) verkauft, die sie zur Jugendburg ausbaute; es diente bereits seit 1924 der Christdeutschen Jugend als Begegnungsstätte.[4].

Ehrungen

Quellen

  • Genealogisches Handbuch des Adels, C.A. Starke 1997, Seite 435
  • Taschenbuch des öffentlichen Lebens Deutschland, 201, Seite 595
  • Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch: Verbände, Carl Heymanns Verlag 2004, Seite 1160

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Philipp Reinhard Fürst zu Solms-Hohensolms-Lich, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. August 2015
  2. Lich trauert um Fürst Philipp , Giessener Allgemeine, 1. August 2015
  3. Der Durchbruch des Prinzen, Der Spiegel, 21/1993, 24. Mai 1993
  4. Ein Wegweiser in der Landschaft. Burg Hohensolms ist seit 90 Jahren kirchliche Begegnungsstätte, Wetzlarer Neue Zeitung, 28. September 2014