Silber(I)-oxid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Silber(I)-oxid
__ Ag+      __ O2−
Allgemeines
Name Silber(I)-oxid
Andere Namen

Disilberoxid

Verhältnisformel Ag2O
Kurzbeschreibung

schweres, fast schwarzes, samtartiges Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 20667-12-3
Wikidata Q407815
Eigenschaften
Molare Masse 231,74 g·mol−1[2]
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,2 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

230 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271​‐​318​‐​410
P: 210​‐​280​‐​305+351+338+310​‐​370+378​‐​371+380+375[2]
MAK

0,01 mg·m−3[2]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−31,1 kJ/mol[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Silber(I)-oxid (Ag2O) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Oxide.

Gewinnung und Darstellung

Silber(I)-oxid ist das Reaktionsprodukt des Edelmetalls Silber mit Sauerstoff.

Man gießt zu Silbernitrat-Lösung Natronlauge oder Kalilauge. Silberoxid fällt im Alkalischen als brauner Niederschlag aus:

Eigenschaften

Silber(I)-oxid ist ein braunes Pulver, das bei Einwirkung von Sonnenlicht nachdunkelt. Feuchtes Silber(I)-oxid ist sehr wenig lichtempfindlich und zersetzt sich beim Trocknen etwas. Es besitzt eine Kristallstruktur vom Cu2O-Typ mit der Raumgruppe Pn3m (Raumgruppen-Nr. 224)Vorlage:Raumgruppe/224 (a = 4,752 Å) und eine Bildungsenthalpie von −30,5 kJ/mol.[4] Aufschlämmungen von Silberoxid in Wasser reagieren deutlich alkalisch, da in Umkehrung der obigen Reaktion Silber- und Hydroxidionen gebildet werden[5].

In Umkehrung der Synthesereaktion wird Silber(I)-oxid beim Erhitzen wieder in die Elemente Silber und Sauerstoff zersetzt (Thermolyse).

An der Luft reagiert Silber(I)-oxid mit Kohlenstoffdioxid zu Silbercarbonat:

Verwendung

In der präparativen organischen Chemie wird Silber(I)-oxid in einer Variante der Williamson-Ethersynthese verwendet.[6]

Silber(I)-oxid ist in Wärmeleitpaste zur Weiterleitung der Prozessorwärme an den Kühlkörpern im Computer enthalten, da es eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt.

Silber(I)-oxid ist Bestandteil der Silberoxid-Zink-Batterie, die in Armbanduhren und anderen Kleingeräten eingesetzt wird.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Silberoxide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. a b c d e f g h Eintrag zu Silber(I)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-4.
  4. Georg Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. Band II, 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 998.
  5. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
  6. Masato Tanabe and Richard H. Peters: (R,S)-Mevalonolactone-2-13C In: Organic Syntheses. 60, 1981, S. 92, doi:10.15227/orgsyn.060.0092; Coll. Vol. 7, 1990, S. 386 (PDF).