Citrate

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Struktur des Citrat-Ions
Dissoziation der Citronensäure

Citrate sind die Salze und das Anion der Citronensäure. In der Biochemie spricht man von Citraten, wenn die im wässrigen Milieu einer Zelle vorkommende dissoziierte Ionenform der Citronensäure gemeint ist. In wässrigen Lösungen mit neutralem pH-Wert liegt Citrat hauptsächlich als dreifaches Anion vor.[1] Citrate sind verstoffwechselbare Chelatoren.

Biologische Bedeutung

Citrate kommen im Stoffwechsel zur Energiegewinnung über den Citratzyklus vor.[2] Es wird im Stoffwechsel zu Isocitrat umgewandelt oder zu Oxalacetat und Acetyl-CoA gespalten. Im Blutplasma kommt es in einer Konzentration von 0,05 bis 0,3 mM vor.[3] Citrate sind daneben die am häufigsten vorkommenden organischen Säureanionen im Urin.[3] Citrate gelten als einer der wichtigsten Inhibitoren der Bildung calciumhaltiger Harnsteine.[1] Erniedrigte Werte an Citrat im Urin erhöhen das Risiko der Bildung von Harnsteinen. Das im Urin ausgeschiedene Citrat stammt einerseits aus dem Stoffwechsel (Citratzyklus), andererseits wird es mit der Nahrung aufgenommen, wobei 65 bis 90 % der Citrate beim Menschen üblicherweise in der Niere resorbiert werden.[1]

Verwendung

Citrate werden als Chelatoren eingesetzt, um Lebewesen verschiedene Metallionen zuzuführen.[4] Weiterhin werden sie in der Biochemie als Puffer (Citratpuffer und Phosphat-Citrat-Puffer) verwendet,[5] z. B. zur Aufbewahrung von Blut als Citratblut unter Vermeidung einer Blutgerinnung.[6] Sofern eine Chelatwirkung unerwünscht ist werden anstatt Citratpuffern (oder auch den ebenfalls chelierenden Tartrat-, Phthalat- und Phosphatpuffern) z. B. Acetatpuffer[7] oder aus der Gruppe der Good-Puffer MES-, MOPS- und PIPES-Puffer verwendet. In der Pharmazie sind Citrate zugelassene Exzipienten für intravenöse Injektionslösungen bis zu einem Massenanteil von 0,72 %.[8]

Einzelnachweise

  1. a b c Richard P. Lifton: Genetic Diseases of the Kidney. Academic Press, 2009, ISBN 978-0-080-92427-4, S. 203.
  2. Jeremy M. Berg: Stryer Biochemie. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-827-42989-6, S. 1135.
  3. a b Esmail Koushanpour: Renal Physiology. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-1-475-71912-3, S. 228.
  4. W. Ternes: Biochemie der Elemente. Springer-Verlag, 2012, ISBN 978-3-827-43020-5, S. 217.
  5. Werner A. Eckert: Proteine: Standardmethoden der Molekular- und Zellbiologie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-59227-0, S. 22.
  6. Axel M. Gressner: Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-12921-6, S. 10.
  7. Z. Marczenko: Separation, Preconcentration and Spectrophotometry in Inorganic Analysis. Elsevier, 2000, ISBN 978-0-080-54108-2, S. 44.
  8. Safaraz K. Niazi: Handbook of Pharmaceutical Manufacturing Formulations. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-420-08131-2, S. 160.
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