Flugplatz Bad Kissingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Oktober 2018 um 18:43 Uhr durch Maabert (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flugplatz Bad Kissingen
Flugplatz Bad Kissingen (Bayern)
Flugplatz Bad Kissingen (Bayern)
Lokalisierung von Bayern in Deutschland
Kenndaten
ICAO-Code EDFK
Flugplatztyp Sonderlandeplatz
Koordinaten 50° 12′ 33″ N, 10° 4′ 11″ OKoordinaten: 50° 12′ 33″ N, 10° 4′ 11″ O
Höhe über MSL 199 m  (653 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 1 km nördlich von Bad Kissingen
Straße A7
Basisdaten
Eröffnung 1923
Betreiber Segelfluggemeinschaft Bad Kissingen e.V.
Start- und Landebahn
17/35 620 m × 30 m Graspiste 620/805 m



i7 i11 i13

BW
Tower EDFK von Osten (2017)
Flugplatzgelände, Blick von Süden (2009)
Blick nach Norden (2009)

Der Flugplatz Bad Kissingen ist der Flugplatz der unterfränkischen Stadt Bad Kissingen. Er ist im Eigentum der Segelfluggemeinschaft e.V. Bad Kissingen und wird von der Segelfluggemeinschaft Bad Kissingen e. V. betrieben.

Geografie

Der Flugplatz liegt einen Kilometer nördlich des historischen Stadtkernes von Bad Kissingen im Flurstück Obere Au auf einer Höhe von 199 m ü. NN.[1] Unmittelbar südlich befindet sich der Staffelsberg (386 m) und östlich verläuft die Fränkische Saale.

Naturräumlich erstrecken sich westlich der Spessart, nördlich die Rhön, östlich die Haßberge und südlich liegt das Maindreieck.

Geschichte

Die Fliegerei wurde in Bad Kissingen bereits ab 1923 betrieben. Der erste Flugplatz entstand als Militärflugplatz drei Kilometer östlich der Stadt am Linnenberg und wurde 1936 eröffnet. Die in Ost-West-Richtung verlaufende, etwa 500 Meter lang Kilometer lange Grasrollbahn war mit Sandleitern aus Stahl zusätzlich befestigt.[2]

Nach der Besetzung im April 1945 durch alliierte Truppen wurde das dortige Gelände zum US-Army Flugplatz AAF (ICAO: EDEG) und den Deutschen war die Fliegerei zunächst verboten. Im Jahr 1948 wurde die Sandleitern entfernt und nach Berlin verbracht, wo sie zur provisorischen Befestigung des Flughafen Berlin-Tegel dienten. Die Army asphaltierte das Rollfeld anschließend um 1950.[3]

Der nach der Aufhebung des Flugverbotes wiedergegründete Verein Segelfluggemeinschaft Bad Kissingen e. V. machte sich daran, eine geeignete Stelle für einen neuen Flugplatz zu suchen, da das Gelände des Fliegerhorstes erst 1990 aufgelassen und 1993 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben wurde. Heute finden dort keine Flugbewegungen mehr statt und es dient der Bundespolizei als Trainingsgelände.[4]

Man fand als geeignetes Grundstück die Obere Saaleau, etwa einen Kilometer nördlich der Stadtgrenze Bad Kissingen, das allerdings immer wieder unter den Saalehochwässern leidet.[5]

Ein bereits bestehendes Kurhaus aus der Zeit um 1900 wurde um einen Tower erweitert und es wurden zwei Hangars gebaut.

Bis 2017 wurde der Flugplatz regelmäßig von der bayerischen Flugrettungsstaffel sowie für die Aufklärungsflüge zur Waldbrandgefahr über den Bayerischen Staatsforsten und der Hochwassersituation genutzt.[5]

Flugplatz und Ausstattung

Der Flugplatz ist ein Sonderlandeplatz für Segel- und Motorflugzeuge bis 2/3000 kg MTOW sowie für Hubschrauber bis 5700 kg und hat keine geregelten Betriebszeiten. Der Halter des Flugplatzes ist die Segelfluggemeinschaft Bad Kissingen, der Betreiber die Segelfluggemeinschaft Bad Kissingen e. V. Eine Landung ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich (PPR). Der Platz hat die ICAO-Kennung EDFK.

Es bestehen mehrere Wirtschaftsgebäude, ein Tower (GE 122.000 MHz), zwei Hangars und ein Bistro. Es gibt eine Windenstarteinrichtung, aber keine Tankmöglichkeit bei Zwischenlandungen.

Zwischenfälle

  • Im Mai 2008 hob eine Windböe einen am Boden befindlichen Motersegler an, wodurch dieser mit einem weiteren abgestellten Flugzeug havarierte.[6]
  • Am 14. August 2016 stürzte ein Motordrachen beim Landeanflug ab und geriet in Brand. Zwei Personen wurden schwer verletzt.[7]
  • Am 5. Oktober 2018 verunglückte ein Motorsegler beim Landeanflug an einem nahen Waldrand und fing sofort Feuer. Der Pilot kam hierbei ums Leben.[8][9]

Verkehr

Eine Gemeindestraße erschließt den Flugplatz über die B 286 / ST 2291 zu der zehn Kilometer westlich verlaufenden Bundesautobahn 7 hin. Der ÖPNV bedient den Flugplatz nicht direkt, im Ort verkehrt ein Stadtbus, der zum Bahnhof Bad Kissingen anschließt.

Commons: Flugplatz Bad Kissingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. EDFK bei BayernAtlas
  2. Flughafen Bad Kissingen 1945 auf hist. Messtischblatt
  3. Luftbild EDEG von Osten (2006)
  4. Informationen zu AAF/EDEG
  5. a b Pressebericht bei BR 24 von 2017
  6. Pressebericht Mainpost vom 31. Mai 2008
  7. Pressebericht InFranken von August 2016
  8. Pressebericht Nordbayern.de vom 5. Okt. 2018
  9. Polizeibericht PP Unterfranken vom 5. Okt. 2018