Vimperk

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Vimperk
Wappen von Vimperk
Vimperk (Tschechien)
Vimperk (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Prachatice
Fläche: 8001[1] ha
Geographische Lage: 49° 3′ N, 13° 47′ OKoordinaten: 49° 3′ 22″ N, 13° 47′ 2″ O
Höhe: 694 m n.m.
Einwohner: 7.347 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 385 17
Kfz-Kennzeichen: C
Verkehr
Straße: I/4: StrakoniceFreyung
Bahnanschluss: Strakonice–Volary
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 22
Verwaltung
Bürgermeister: Ing. Jaroslava Martanová (Stand: 2019)
Adresse: Steinbrenerova 6
385 17 Vimperk
Gemeindenummer: 550647
Website: www.vimperk.cz
Lage von Vimperk im Bezirk Prachatice

Vimperk anhören/? (deutsch Winterberg) ist eine Stadt in Tschechien. Sie ist 21 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und gehört zum Okres Prachatice in der Südböhmischen Region.

Geographie

Geographische Lage

Vimperk befindet sich im östlichen Böhmerwald, am Fuße des Boubín (deutsch Kubani) im Tal der Volyňka.

Stadtgliederung

Die Stadt Vimperk besteht aus den Ortsteilen[3] und Grundsiedlungseinheiten (ZJS)[4]:

  • Arnoštka (Ernstberg)
  • Bořanovice (Borschanowitz)
  • Boubská (Busk)
  • Cejsice (Zeislitz)
  • Hrabice (Rabitz):[5] ZJS Brantlův Dvůr (Brantlhof), Hrabice, Kamenná Lhota und Městská lada
  • Klášterec (Klösterle):[6] ZJS Huťský Dvůr (Hüttenhof) und Klášterec
  • Korkusova Huť (Korkushütten)
  • Křesanov (Kresane)
  • Lipka (Freiung)
  • Michlova Huť (Helmbach, auch Michelhütte)
  • Modlenice (Modlenitz)
  • Pravětín (Gansau)
  • Skláře (Glashütten)
  • Solná Lhota (Salzweg)
  • Sudslavice (Zutzlawitz)
  • U Sloupů
  • Veselka (Wessele)
  • Vimperk I
  • Vimperk II:[7] ZJS Brantlův Dvůr (Brantlhof), Husova čtvrť, Městská lada, Nové sídliště, Pod Sklářským vrchem, Průmyslový obvod II, Schweiglův Dvůr (Schweigelhof), Sklářský vrch, Staré sídliště, U stadionu und Vimperk-střed
  • Vimperk III:[8] ZJS Pod Homolkou und Průmyslový obvod I
  • Vnarovy (Urowitz)
  • Výškovice (Wischkowitz)

Zu Vimperk gehören außerdem die Wohnplätze Brantlova Pila, Hájná Hora, Huť pod Boubínem (Tafelhütten), Michlův Mlýn, Na Drozdím Dvoře, Na Radosti, Paříž (Sobor), Šerava (Scherau), Smrčí, Stará Lipka (Alt Freiung), U Hospůdky, U Obory (Thiergarten), U Víseckých und Velký Dům (Großes Haus).

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Arnoštka, Bořanovice u Vimperka, Boubská, Hrabice, Huťský Dvůr, Klášterec u Vimperka, Korkusova Huť, Křesanov, Lipka u Vimperka, Michlova Huť, Pravětín, Skláře u Vimperka, Solná Lhota, Veselka u Vimperka, Vimperk und Výškovice u Vimperka.[9]

Nachbargemeinden

Zdíkov Čkyně Bohumilice
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Svatá Maří
Borová Lada Kubova Huť, Horní Vltavice Buk

Klima

Vimperk hat ein feuchtes Kontinentalklima mit ganzjährig kühlen und nassen Tagen. Die Niederschläge fallen meist in Form von Regen. Es gibt vier ausgeprägte Jahreszeiten mit ziemlich kalten, nassen, und sonnigen Wintertagen, die im April bis Oktober mit sonnigeren und noch nässeren Tagen in die warmen Jahreszeiten übergehen, bis wieder die Wintersaison beginnt. Die durchschnittlichen Temperaturen betragen im Juli nur 15,5 ° C, die mittleren Temperaturen betragen im Januar −3,9 ° C. Dies ist auf die geographische Lage am Ausläufer eines Mittelgebirges zurückzuführen. Der tiefste Punkt liegt 610 m über dem Meeresspiegel und der höchste Punkt erreicht 978 m über dem Meeresspiegel.

Vimperk
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
75
 
-1
-7
 
 
58
 
1
-7
 
 
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6
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11
-1
 
 
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16
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2
 
 
61
 
4
-1
 
 
84
 
1
-5
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Vimperk
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −0,7 0,8 6,1 11,1 16,3 19,3 21,0 20,6 16,9 11,2 4,4 0,7 10,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −7,0 −6,6 −3,0 −0,6 5,1 8,4 10,1 9,8 6,6 2,4 −1,4 −4,7 1,6
Niederschlag (mm) 75 58 66 59 89 100 112 100 76 59 61 84 Σ 939
Sonnenstunden (h/d) 1 3 3 6 5 6 6 5 5 4 2 1 3,9
Regentage (d) 2 4 3 4 6 3 2 2 4 4 4 6 Σ 44

Geschichte

Marktplatz von Vimperk, vormals „Ringplatz“

Der größte Teil der Umgebung von Vimperk wurde in der Urzeit von weitläufigen Flächen dichter Urwälder bedeckt. Erste Bemühungen, diesen zu durchdringen, machten benediktinische Mönche aus Windberg, welche 1174 die Gemeinde Klášterec erbauten. Die Mönche errichteten weitere Siedlungen und benannten diese nach ihren ehemaligen Wohnorten. Eine von diesen bekam den Namen Windberg. Einen Aufschwung erlebte das ganze Gebiet durch die Gründung einer neuen Abzweigung des berühmten Goldenen Steiges, welcher ab dem 13. Jahrhundert in die Marktsiedlung unter der Burg von Vimperk führte. Der Dreißigjährige Krieg und die Einfuhr des Salzes über Budweis nach Böhmen bedeuteten das Ende des Goldenen Steiges und Vimperk sowie die ganze Gegend mussten neue Quellen für den Lebensunterhalt suchen. Es kam zur Entwicklung der Glasindustrie.

Im 15. Jahrhundert gründete der umherziehende Drucker aus Passau Johann Alacraw[10] in Winterberg die erste Druckerei Böhmens. Er druckte lateinische, deutsche und tschechische Inkunabeln und den ersten tschechischen Kalender für das Jahr 1485. 1870 gründete Johann Steinbrener[11] dort Druckereien und im Jahre 1874 seinen eigenen Verlag J. Steinbrener, der bis heute besteht. Weit verbreitet waren seine Gebetbücher, die teilweise luxuriös mit Materialien wie Leder, Schildpatt, Perlmutt, Elfenbein und Schlangenleder gebunden waren. Ab 1874 wurden dort Volks-, Soldaten-, Lehr- und Vergnügungskalender herausgegeben.

Die Stadt brannte im 19. Jahrhundert mehrmals ab.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1900 1930 2001 2011 2019
Einwohner 4719 4823 8281 7743 7399

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Vimperk

Museen

  • Schlossmuseum, Zámek 1
  • In der Partnerstadt Freyung gibt es ein Heimatmuseum über die Stadt Vimperk.

Musik

  • Jedes Jahr im Mai findet das Musikfestival Majáles statt.[12]

Bauwerke

  • Schloss Vimperk, das Fürst Johann Adolf von Schwarzenberg aus der ehemaligen Burg von 1260 erbauen ließ, heute Stadtmuseum mit Exponaten der örtlichen Glaserzeugung (seit 1359), Holzverarbeitung und der Buchdruckerkunst (seit 1484). Oberhalb davon befindet sich die Ruine Haselburg.
Mariä-Heimsuchung
  • Die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung befindet sich am Beginn des Stadtplatzes. Das Erbauungsjahr der Kirche ist mit 1365 angegeben, es ist aber nicht auszuschließen, dass das Bauwerk wesentlich älter ist. Die Kirche besitzt ein asymmetrisches Doppelschiff mit einem Kirchturm in der Südwestecke und einer im Jahr 1500 angebauten St.-Anna-Kapelle. Weitere Umbauten wurden um 1600 sowie im 18. und 19. Jahrhundert durchgeführt. Das Kirchenschiff ist von einem Netz-Kreuzgewölbe überwölbt. An der Nordseite ist eine fragmentarische Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert zu erkennen, die die 10.000 Märtyrer darstellt. Der Hochaltar ist mit einer Schönen Madonna von 1410 geschmückt. Im Hochaltar und im verglasten Grabmal befinden sich Reliquien des heiligen Innozenz aus dem Jahr 1768.
  • Altes Rathaus
    Altes Rathaus
  • Kirche des Hl. Bartholomäus (Alter Friedhof)
    Hl. Bartholomäus

Grünflächen und Naherholung

  • Arboretum (Městský park)
  • In der Umgebung befindet sich das Urwaldgebiet um den Berg Boubín (Kubany) mit einem Naturlehrpfad.
  • Kreuzweg (Křížová cesta)

Sport

  • Eisstadion (Zimní stadion)
  • Vodník (Sportovní a rekreační areál)
  • Freibad (Koupaliště)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Ende August wird jedes Jahr das zweitägige Schlossfest veranstaltet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Stadtverwaltung Vimperk
  • Städtische Umweltbehörde
  • Nationalparkverwaltung Šumava Nationalparks Šumava (Böhmerwald)
  • Staatliche Forstverwaltung
  • Finanzamt für Südböhmen

Bildung

  • Grundschulen
  • Musikschule
  • Gymnasium und Fachschule für Wirtschaft

Verkehr

Durch Vimperk führt die Schnellstraße 4 von Prag nach Passau und München. Die Stadt liegt an der Regional-Eisenbahnlinie 198 Strakonice - Volary.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Adalbert Fuchs (1779–1854) aus Rabitz (Hrabice), Professor an der Wiener Ingenieur-Akademie, Vater von Adalbert Nikolaus Fuchs, Großvater des Augenarztes Ernst Fuchs (Mediziner)
  • Johann Steinbrenner (1835–1909), böhmischer Verlagsunternehmer
  • Franz Heissler (1868–1945), österreichischer Bergingenieur und Politiker
  • Adolf Hoch (1910–1992), österreichischer Architekt, Nationalsozialist und Olympiasieger
  • Jiří Teml (* 1935), tschechischer Komponist
  • Walter Eder (1941–2009), deutscher Althistoriker
  • Isolde Stark (* 1945), deutsche Althistorikerin und Kinderbuchautorin
  • Josef Puhani (1878–1947), Autor des Werks Chronologische Notizen zur Geschichte von Winterberg und Umgebung: 1195–1926, 128 Seiten[13]

Literatur

Commons: Vimperk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/550647/Vimperk
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/550647/Obec-Vimperk
  4. http://www.uir.cz/zsj-obec/550647/Obec-Vimperk
  5. http://www.uir.cz/zsj-casti-obce/046469/Cast-obce-Hrabice
  6. http://www.uir.cz/zsj-casti-obce/065536/Cast-obce-Klasterec
  7. http://www.uir.cz/zsj-casti-obce/404900/Cast-obce-Vimperk-II
  8. http://www.uir.cz/zsj-casti-obce/404918/Cast-obce-Vimperk-III
  9. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/550647/Obec-Vimperk
  10. Michael Denis: Michael Denis k. k. Hofr. und ersten Custos der Hofbibliothek Nachtrag zu seiner Buchdruckergeschicht Wiens. gedruckt bey Johann Thomas Edlen von Trattnern kaiserl. königl. Hofbuchdrucker und Buchhändler, 1. Januar 1793, S. 21 (google.at [abgerufen am 29. März 2017]).
  11. Steinbrener Haus Nr.3
  12. Majáles Vimperk
  13. http://www.kohoutikriz.org/priloha/puhan.php ; Josef Puhani: Z chronologických záznamů k dějinám Vimperka a okolí v roce 1918-1919, online auf kohoutikriz.org (tschechisch)