Hanau

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Wappen Karte
Wappen Hanaus Karte Hanau in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 104 m ü. NN
Fläche: 76,49 km²
Einwohner: 88.546 (31. Dezember 2005)
Ausländeranteil: 20,5 % (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.161 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 63450, 63452, 63454
63456, 63457
Vorwahl: 06181
Kfz-Kennzeichen: HU
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 014
UN/LOCODE: DE HAU
Stadtgliederung: 11 Stadtteile/Bezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 14-18
63450 Hanau
Website: www.hanau.de
E-Mail-Adresse: info@hanau.de
Politik
Oberbürgermeister: Claus Kaminsky (SPD)

Hanau, Brüder-Grimm-Stadt, Stadt im Rhein-Main-Gebiet. Oberzentrum, High-Tech-Standort und Sonderstatusstadt des Main-Kinzig-Kreises. Hanau ist mit etwa 89.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt Hessens.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt an der Mündung der Kinzig in den Main, etwa 18 Kilometer östlich von Frankfurt am Main.

Nachbargemeinden und -kreise

Hanau grenzt im Norden an die Gemeinde Schöneck (Hessen) und die Stadt Bruchköbel, im Nordosten an die Gemeinden Erlensee und Langenselbold, im Südosten an die Gemeinde Kahl am Main (im bayrischenen Landkreis Aschaffenburg), im Süden an die Gemeinden Großkrotzenburg und Hainburg sowie die Stadt Obertshausen (beide Landkreis Offenbach), sowie im Westen an die Städte Mühlheim am Main (Landkreis Offenbach) und Maintal.

Stadtgliederung

Stadtteile: Innenstadt, Kesselstadt, Großauheim, Klein-Auheim, Mittelbuchen, Steinheim, Wolfgang. Bezirke ohne den juristischen Status Stadtteil: Lamboy, Wilhelmsbad, Hohe Tanne und Weststadt.

Geschichte

Anfänge

Die Wasserburg „Hanau“, zunächst im Eigentum der Herren von Buchen, auf einer Kinziginsel gelegen, wird erstmals 1143 erwähnt, als in einer Urkunde Dammo von Hagenowe als Zeuge genannt wird. Im nächsten Jahr nennt er sich wieder Dammo von Buchen und hat seinen Sohn Arnold dabei. Bis zum Jahr 1145 erscheint er dann noch 11 Mal als Dammo von Hanau. Arnold nennt sich noch einmal Arnold von Buchen, danach erscheint er 17 Jahre lang (21 mal) als Arnold von Hanau.

Um 1166/8 scheint ein Wechsel in der Herrschaft stattgefunden zu haben. Als Erbe tritt eine Adelsfamilie auf, die sich zunächst nach ihrer Stammburg Dorfelden, auch mit dem Namen „Herren von Dorfelden-Hagenowe (Hanau)“ auftritt und sich ab 1191 nach der Burg Hanau benennt.

Die Herren von Hanau erweitern ihr Herrschaftsgebiet in der Folgezeit sehr erfolgreich. So erwirbt Ulrich I. von Hanau 1277 den Bulauwald, „die Bulau“, vom Erzbistum Mainz.

Um die Burg Hanau entwickelt sich eine Siedlung. In der Nachbarschaft befindet sich eine weitere Siedlung, das Kinzdorf, das sogar über eine eigene Pfarrkirche verfügt.

Mittelalter

Am 2. Februar 1303 verleiht König Albrecht I. der Siedlung Hanau das Markt- und Stadtrecht entsprechend dem Frankfurter Stadtrecht. Damit war das Recht verbunden, Märkte abzuhalten, einen Rat mit zwei Bürgermeistern an der Spitze zu wählen, sowie die Freiheit von Leibeigenschaft ("Stadtluft macht frei"). In dieser Zeit wurde mit dem Bau der ersten Stadtmauer begonnen.

Die Stadt Hanau löst in ihrer Bedeutung bald die benachbarte Siedlung „Kinzdorf“ ab. Dessen Kirche bleibt aber noch lange Zeit die Pfarrkirche auch für Hanau. Die 1317 erstmals erwähnte Marienkirche, damals eine Maria-Magdalenen-Kirche, war zunächst eine Stiftskirche, und wird erst 1434 die Hanauer Pfarrkirche.

In den Pestmassakern des Jahres 1349 wird auch die erste jüdische Gemeinde in der Stadt Hanau vernichtet. Andererseits verleiht König Karl IV. bereits 1351 an Ulrich III. von Hanau das Judenregal.

Kaiser Sigismund erhebt 1429 Reinhard II. von Hanau in den Reichsgrafenstand. Reinhard II. lässt die Marienkirche um den noch heute erhaltenen spätgotischen Chor vergrößern. Mit seinem Tod 1451 wurde sie zur Begräbnisstätte der Grafen von Hanau.

Die Stadt Hanau wächst in dieser Zeit und es entsteht eine Vorstadt im Westen, außerhalb des ersten Mauerrings, vor dem Metzgertor, im Bereich der heutigen Hospitalstraße. Diese erhielt ihren Namen von dem Spital, das dort ebenfalls in dieser Zeit errichtet wurde. 1470 erhielt diese Vorstadt dann eine eigene Umwehrung.

1484 wird das älteste Altstädter Rathaus, von dem wir wissen, an der Ecke Metzgergasse / Altstädter Markt errichtet. Schon 50 Jahre später als zu klein befunden, wird es 1537-38 durch ein neues Rathaus für die Altstadt Hanau ersetzt, das heutige Goldschmiedehaus.

Reformation

Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schließt sich bald der Reformation an – zunächst in ihrer lutherischen Ausprägung. 1528 wird der evangelische Prediger Philipp Neunheller von Graf Philipp II. nach Hanau berufen. Der Prozess der Reformation verlief aber gleitend und kann erst unter Graf Philipp III. als abgeschlossen betrachtet werden. In der zunächst noch katholischen Marienkirche wurden keine Stiftsherren mehr nachberufen, so dass das Stift erlosch, die Kirche wurde evangelisch.

Unter dem Grafen Philipp II. von Hanau-Münzenberg wurde 1528 auch mit dem Bau einer Stadtbefestigung nach dem technischen Standard der Renaissance begonnen, die nun die beiden im Mittelalter entstandenen Mauersysteme, das der Altstadt und das der Stadterweiterung im Bereich der Hospitalstraße umschloss. Die mittelalterliche Mauer war in ihrem Umfang zu klein geworden und bot auch technisch gegen die aufkommende Artillerie nur noch unzureichend Schutz. Die neue Stadtbefestigung erhielt mehrere Bastionen, die das Aufstellen von Kanonen ermöglichten. Ihre Mauern und Erdwerke waren mehrere Meter dick. Zudem war sie so gebaut, dass Kugeln nur selten frontal einschlagen konnten und so weniger Schaden anrichten konnten. Eine zweite Stadterweiterung schob sich nun vor der ersten bis an die Kinzig heran. Sie wird noch heute als „Vorstadt“ bezeichnet. 1556 wurde der Grundstein für eine neue steinerne Brücke über die Kinzig gelegt. Auf ihr befand sich bis 1829 ein breiter Torturm, der Margarethenturm.

Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg

Für Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, dessen Vater früh verstorben war, nahm Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg die Vormundschaft wahr und heiratete schließlich auch seine Mutter, Juliana Gräfin von Stolberg. Philipp Ludwig II. gelangte so unter starken calvinistischen Einfluss. Als regierender Landesherr machte er dann von seinem Recht Gebrauch, die Konfession seines Territoriums zu bestimmen („cuius regio, eius religio“). Die Grafschaft Hanau-Münzenberg wurde so calvinistisch. In der Folge wurde auch die mittelalterliche Ausstattung der Marienkirche entfernt.

Am 1. Juni 1597 schloss Graf Philipp Ludwig II. einen Vertrag mit calvinistischen Flüchtlingen aus Frankreich und den Spanischen Niederlanden, die „Kapitulation der Neustadt Hanau“, sich in Hanau niederzulassen. Die Kapitulation wurde 1604 durch ein „Transfix der Neustadt Hanau“ ergänzt. Sie ist der Gründungsakt für die Hanauer Neustadt. Der Graf stellte das Baugelände vor der Hanauer Altstadt (gegen den Widerstand des Erzbischofs von Mainz, der die Fläche als ihm zustehenden Wildbann betrachtete), bezahlte die Infrastruktur – insbesondere die Befestigungsanlage –, gewährte Steuervorteile und politisches Selbstbestimmungsrecht für die neue Stadtgemeinde. Die Glaubensflüchtlinge aus Frankreich und den Niederlanden waren zuvor in der Reichsstadt Frankfurt nicht besonders freundlich aufgenommen worden und hatten daher ein Interesse, den Hoheitsbereich des lutherisch dominierten Frankfurt zu verlassen und sich in ein calvinistisches Gebiet zu begeben, ohne sich dabei all zu weit vom Frankfurter Messeplatz zu entfernen. Außerdem war der Hanauer Graf bei weitem nicht so mächtig, wie die reiche Stadt Frankfurt und deshalb bereit, wirtschaftliche und politische Zugeständnisse zu machen. Mit den Flüchtlingen kam viel Kapital und ein ungeheueres Know-how in der Fertigung von Luxusgütern in die Stadt. Unter anderem sind Tuchmacher, Posamentierer (Hersteller von Borten, Bändern, Schärpen und Quasten), Leinen- und Zeugweber, Hosen- und Strumpfstricker, Hutmacher und die Gold- und Silberschmiede zu nennen.

Die Neustadt wurde von vornherein mit einer eigenen, modernen barocken Befestigungsanlage errichtet, die sich an die Befestigung der Altstadt anlehnte. Die planmäßige Anlage der Stadt legte ein regelmäßiges, schachbrettartiges Straßennetz fest, das die Hanauer Neustadt prägt und heute denkmalgeschützt ist. Schon im Jahr des Abschlusses der Kapitulation wurden die ersten Häuser in der Neustadt errichtet. Die Inschrift des ersten Hauses, „Zum Paradies“, in der Paradiesgasse, hat sich bis heute erhalten. Auch das Haus Lossow am Markt wurde schon 1597 errichtet. 1620 standen über 370 Häuser. Eine eigene große Doppelkirche (heute: Wallonisch-Niederländische Kirche) wurde bis 1611 errichtet mit einem Kirchenraum für die französischsprachige und einem für die niederländisch sprechende Gemeinde.

Beide Städte existierten bis 1821 parallel nebeneinander. Neben der räumlichen Trennung durch die Befestigung zwischen Alt- und Neustadt besaßen beide Städte – getrennt bestehenden – Verwaltungen und Stadträte mit jeweils eigenen Bürgermeistern.

Im Dezember 1603 erließ Philipp Ludwig II. ein Privileg zur Ansiedlung einer jüdischen Gemeinde in Hanau. Zwischen der Alt- und der Neustadt entstand im Bereich des Zwingers der Altstadtbefestigung die Judengasse (heute: Nordstraße). Diese Gemeinde war direkt der gräflichen Verwaltung unterstellt, nicht einer der beiden Stadtverwaltungen von Alt- oder Neustadt Hanau. Während des „Fettmilch-Aufstandes“ in Frankfurt fanden im Sommer 1614 etwa 250 Juden aus Frankfurt vorübergehend Zuflucht in Hanau.

Dreißigjähriger Krieg

Bei Beginn des Dreißigjährigen Krieges steht das calvinistische Hanau auf der Seite des „Winterkönigs“ Friedrich V. (Pfalz) (1596–1632). Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg übergab die Festung Hanau zwei heranrückenden schwedischen Reiterregimentern. König [[Gustav Adolf (Schweden)|Gustav Adolf von Schweden)] verlangte acht Kompanien Fußvolk und ernannte Graf Philipp Moritz zum Obersten. Der aber reiste 1634 über Metz ins sichere Holland. Von 1630 bis 1638 nutzte die schwedische Armee unter dem schottischen General Jakob von Ramsay die Festungsstadt Hanau als Stützpunkt, um von hier aus das Umland zu kontrollieren. Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen verarbeitete die schwedische Besatzungszeit Hanaus in seinem Schelmenroman '"Der abenteuerliche Simplicissimus"'. Zwar hatte Graf Philipp Moritz seinen Bruder Graf Johann Jakob von Hanau-Münzenberg zur Wahrung seiner Interessen zurück gelassen. Aber auch dieser verließ Hanau, nachdem er feststellen musste, dass General Ramsay alles unter seine Kontrolle gebracht hatte. Er ging zum Heer des Herzogs Bernhard von Weimar ins Elsaß, wo er 1636 beim Sturm auf Zabern fiel.

1635 bis 1636 wurde Hanau erfolglos von kaiserlichen Truppen unter General Lamboy belagert. Dabei wurde auch die Kinzdorfkirche, die als letzter Rest des Kinzdorfes noch erhalten war, samt dem sie umgebenden Friedhof zerstört. Archäologisch ist sie für den Bereich, in dem Westbahnhofstraße und die Straße „Im Kinzdorf“ aufeinander treffen, nachgewiesen.

In der Belagerung bewährte sich das erst wenige Jahre zuvor errichtete, moderne Befestigungssystem. Tausende waren aus den umliegenden Ortschaften in die Stadt geflohen, es herrschten furchtbare Zustände. Nach neunmonatiger Belagerung rückte im Juni 1636 ein Entsatzheer unter Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1627-1637) an und befreite die Stadt. Wilhelm V. von Hessen-Kassel war mit einer Tochter von Graf Philipp Ludwig II., Amalie Elisabeth, verheiratet. Seitdem wurden jährlich Dankgottesdienste abgehalten, aus denen sich ab 1800 das Lamboyfest entwickelte. Im Februar 1638 wurden die Schweden durch einen militärischen Handstreich aus Hanau vertrieben und Graf Philipp Moritz wieder in die Regierung eingesetzt. General Ramsay hatte sich offensichtlich Hoffnung auf eine Herrschaft über die Stadt und Grafschaft gemacht.

1642 starb der letzte Graf von Hanau-Münzenberg. Gemäß einem Erbvertrag von 1610 erbte nun die Hanau-Lichtenberger Linie. In Hanau-Lichtenberg regierte zu dieser Zeit der erst neunzehnjährige Graf Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg. Noch herrschte Krieg, die Verwandtschaftsbeziehung zu dem verstorbenen letzten Hanau-Münzenberger Grafen war nur weitläufig, der Herrschaftsantritt also keineswegs gesichert. Auf Schleichwegen und inkognito wurde Graf Friedrich Casimir von seinem Vormund, Freiherr Georg von Fleckenstein-Dagstuhl nach Hanau gebracht. Dort musste er zunächst gegenüber dem Patriziat der Neustadt allerlei Zugeständnisse vertraglich zusichern, bevor er die Herrschaft antreten konnte. Dazu zählte vor allem die Religionsfreiheit für die reformierte Konfession, denn die Grafschaft Hanau-Lichtenberg war lutherisch geblieben und Graf Friedrich Casimir war Lutheraner. Friedrich Casimir ließ für sich und seinen Hofstaat zunächst in der Schlosskapelle lutherische Gottesdienste abhalten. 1658-1662 wurde eine eigene Kirche für die lutherische Gemeinde errichtet (heute: Alte Johanneskirche), die nun auch Begräbnisstätte des Grafenhauses wurde. Sie diente fortan als Pfarrkirche der lutherischen Gemeinde und Hofkirche des Grafenhauses. 1727-29 wurde diese nochmals stark umgebaut.

1643 gelang es dann mit der Hilfe der Landgräfin Amelia Elisabeth von Hessen-Kassel die Ansprüche des Grafen Friedrich Casimir auch gegenüber dem Erzbischof von Mainz durchzusetzen. Im Gegenzug dazu schloss er mit der Landgräfin einen Erbvertrag des Inhalts, dass, sollte das Haus Hanau aussterben, die Erbschaft an Hessen-Kassel fallen solle.

Unter den letzten Grafen von Hanau

1661 wird die erste deutsche Fayence-Manufaktur in Hanau gegründet, 1665 das Gebäude der Hohen Landesschule nach langjähriger Bauzeit fertig gestellt (am Nordrand des heutigen Freiheitsplatzes, etwa im Bereich des heutigen Gewerkschaftshauses).

Seit 1701 wird das Schloss Philippsruhe errichtet. 1712 sind die ersten Räume bezugsfertig, 1714 wird es endgültig fertig gestellt. Ebenso beginnt Graf Philipp Reinhard mit dem Bau des Marstalls am Schlossplatz (später: Stadthalle, heute Teil des Congress Park Hanau). Noch während des Marstallbaus beginnt Graf Johann Reinhard III. 1713 einen Nordflügel (Fürstenbau) an das Stadtschloss anzubauen, das aus der mittelalterlichen Burg hervorgegangen ist. 1722-1733 entstehen dann das Frankfurter Tor und das Neustädter Rathaus.

1736 stirbt Johann Reinhard III. siebzigjährig als letzter männlicher Vertreter des Hanauer Grafenhauses. Aufgrund des Erbvertrags von 1643 fällt der Hanau-Münzenberger Landesteil an Hessen-Kassel, aufgrund der Ehe der einzigen Tochter des letzten Hanauer Grafen, Charlotte mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) von Hessen-Darmstadt der Hanau-Lichtenberger Anteil nach dort.

Als Sekundogenitur von Hessen-Kassel

Da Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel im Siebenjährigen Krieg auf der Seite Friedrichs des Großen stand, besetzten französische Truppen 1759-1762 Hessen-Kassel und Hanau. Bei Bergen und Bad Nauheim kommt es zu schweren Kämpfen, in denen die französischen Truppen den Angriff der preußischen Verbündeten abwehren. Nach dem Abzug der Franzosen nahm die Landgräfin Marie ihren Wohnsitz in Hanau und residierte abwechselnd im Stadtschloss und in Philippsruhe. Sie lebte getrennt von ihrem zum katholischen Glauben konvertierten Gatten, Friedrich II.. In Hanau ließ sie den Fürstenbau des Stadtschlosses durch einen hufeisenförmigen Anbau erweitern, den so genannten Friedrichsbau. Im 2. Weltkrieg wurden beide Gebäude ausgebombt und nach dem Krieg abgerissen.

Aufgrund der hessischen Assekurationsakte von 1754, die seitens des Landgrafen Wilhelm VIII. sicherstellen sollte, dass sein zum katholischen Glauben konvertierter Sohn, Friedrich II., so wenig Macht wie möglich erhielte, wird die Grafschaft Hanau von den hessen-kasselischen Stammlanden getrennt und ab 1760 unter die Herrschaft des hessischen Erbprinzen Wilhelm (IX.), des späteren Kurfürsten Wilhelm I., gestellt, für den zunächst noch seine Mutter, Landgräfin Maria von Großbritannien , als Vormünderin bis 1764 regiert.

Erbprinz Wilhelm (IX.) hat seine Residenzstadt Hanau großzügig gefördert. 1765 ließ er die Befestigung zwischen der Alt- und Neustadt Hanau niederreißen. Auf dieser Fläche entstand der Paradeplatz (heute: Freiheitsplatz), 1768 das Stadttheater, 1777 das Zeughaus mit Wache und auch das Kollegienhaus (heute: Behördenhaus). Er stiftete 1772 die Zeichenakademie. Sie ist eine der ältesten noch bestehenden Ausbildungsstätten für Goldschmiede, Silberschmiede, Graveure, Metallbildner und Schmucksteinfasser.

1776 bis 1783 vermietet der Landgraf an seinen Onkel, König Georg IV. von Großbritannien ein Truppenkontingent aus der Grafschaft Hanau, ca. 2400 Mann, für den Einsatz im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Aus den Subsidienerlösen wurde unter anderem die Kuranlage Wilhelmsbad – Baubeginn 1777 – finanziert, deren eisenhaltige Quelle schon 1709 entdeckt wurde. 1781 wurde das Comoedienhaus in Wilhelmsbad eröffnet

Neustädter Rathaus mit Brüder-Grimm-Denkmal

1785 und 1786 wurden Jakob und Wilhelm Grimm in Hanau geboren.

Napoleonische Kriege

1806 wird Hanau durch französische Truppen besetzt und gelangt unter deren Militärverwaltung. Sie schleifen die Befestigungsanlagen. 1810 bis 1813 gehörte Hanau zum napoleonischen SatellitenstaatGroßherzogtum Frankfurt“.

Nach der Völkerschlacht bei Leipzig konnte Napoléon Bonaparte in der Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813 seinen letzten Sieg auf deutschem Boden gegen eine 30.000 Mann starke bayrisch-österreichische Armee unter General Wrede erringen. General Wrede hatte Hanau besetzt und versucht, Napoleon den Rückweg zum Rhein zu versperren. Durch Thüringen folgte Blüchers Armee den Franzosen. In der Schlacht bei Hanau ging der bayrischen Artillerie aber vorzeitig das Pulver aus und sie musste sich zurückziehen. Am nächsten Tag drangen die Franzosen in Hanau ein. Wrede versuchte, die Franzosen aus der Stadt zu vertreiben. Die Vorstadt wurde von französischer Artillerie beschossen, Wrede verwundet. Am nächsten Morgen zogen die Franzosen weiter.

In Kurhessen

Nach dem Abzug der französischen Truppen wurde Hanau Teil des wieder errichteten Staates Kurhessen. Kurfürst Wilhelm I. kehrte aus dem Exil zurück. Er versuchte, die Zustände aus der Zeit vor dem Einmarsch der Franzosen zu restaurieren, jede Änderung rückgängig zu machen und verprellt dabei das Bürgertum und all diejenigen, die in den letzten 7 Jahren Karriere gemacht hatten. Es kommt zu gesellschaftlichen Gegenreaktionen, etwa 1817 der Gründung des ersten Turnvereins in Hanau.

In der „Hanauer Union“ vereinigen 1818 59 reformierte und 22 lutherische Pfarrer sowie zahlreiche Kirchenälteste der ehemaligen Grafschaft Hanau ihre Gemeinden zu einer Unierten Kirche. Es handelt sich damit – im Gegensatz etwa zur „Evangelischen Kirche der altpreußischen Union“ – um eine Kirchenvereinigung „von unten“. Sie geschieht sicher auch aus ökonomischen Zwängen, gelang aber nur, weil die theologischen Differenzen zwischen Reformierten und Lutheranern sich inzwischen – auch im Zuge der Aufklärung – abgeschliffen hatten. Die Union wird auch „Buchbinderunion“ genannt, weil man – aus ökonomischen Gründen – einfach den Heidelberger Katechismus und Luthers Katechismus in einem Buch zusammenband und es den Gläubigen überließ, was sie verwendeten. Einzig die wallonisch-niederländische Gemeinde trat der Union nicht bei und blieb – bis heute – eine eigenständige reformierte Gemeinde.

Da die Kirchen in Hanau nun nicht mehr nach den Konfessionen benannt werden konnten, also „Reformierte Kirche“ oder „Lutherische Kirche“, mussten sie neue Namen erhalten. Die ehemalige reformierte Kirche, die Maria-Magdalena-Stiftskirche des Mittelalters – wurde nach der verstorbenen Landgräfin Maria benannt: Marienkirche.

1821 wurden die Altstadt Hanau und die 1597 gegründete Neustadt Hanau zu einer Stadt vereinigt.

1829 lässt Kurfürst Wilhelm II. die mittelalterliche Burg, Teil des Hanauer Stadtschlosses, niederreißen, um von den neueren Teilen des Schlosses einen besseren Blick in den Schlosspark zu erhalten.

Revolution und Bürgerliches Zeitalter

Hanau war im 19. Jahrhundert ein Zentrum der demokratischen Bewegung in Deutschland. 1830 und 1848 gingen von hier wichtige revolutionäre Impulse aus (im Volksmund: „Hanauer Krawalle“). 1830 kommt es in Hanau zur Revolution gegen den Neoabsolutismus des Kurfürsten, die in der Erstürmung des Mainzollamtes durch Hanauer Bürger gipfelten. Die Aufrührer wurden später zum Strafdienst herangezogen und mussten Im Hafengebiet Entwässerungsgräben ausheben ("Am Krawallgraben"). Ziel des Bürgertums ist eine moderne Verfassung. Diese wird im Zuge der Revolution zwar gewährt, bald aber von Seiten des Kurfürsten wieder ausgehebelt.

Hanau wurde in der Folgezeit zu einer Hochburg bürgerlicher Emanzipation im Kurstaat. Die revolutionären Turnerbewegung fasst hier Fuß, 1837 wird die Turngemeinde Hanau gegründet, 1844 der Hanauer Geschichtsverein und 1848 findet in der Wallonischen Kirche in Hanau der erste deutsche Turnertag statt, gleichzeitig wird der Deutsche Turnerbund gegründet. Festredner war Friedrich Ludwig Jahn, der während dieser Zeit bei seinem Freund August Schärttner weilte. An der Wallonischen Kirche erinnert heute eine Gedenktafel an das Ereignis. Noch im gleichen Jahr wird am 10. September die erste Hanauer Eisenbahn, die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn, eröffnet.

1848 bricht in schlechten ökonomischen Verhältnissen erneut die Revolution aus. Im Februar 1848 verlangte eine Hanauer Deputation vom Kurfürsten ultimativ die Widergewährung der Verfassung. Kurfürst Friedrich Wilhelm gab dem revolutionären Druck nach, dankte aber anschließend faktisch ab und überließ die Regierungsgeschäfte seinem Sohn, Kurfürst Wilhelm II..

1849 beteiligten sich auch Hanauer Turner unter August Schärttner am dritten Badischen Aufstand, dem badischen Maiaufstand, der am 21. Juni desselben Jahres mit der Niederlage der Aufständischen bei Waghäusel endete. Zuvor errangen sie in dem Gefecht bei Hirschhorn am Neckar einen Sieg für die Revolution: Sie hatten am 14. Juni erfolgreich das Schloss Hirschhorn gegen bayrische, kurhessische und mecklenburgische Verbände verteidigt.

In Preußen

Im Krieg von 1866 rückten preußische Truppen nach der Schlacht von Königgrätz (3.Juli) am 16. Juli in Hanau ein. Kurhessen und Nassau werden preußische Provinz, das bis dahin kurhessische Hanau wird preußisch.

1873 wird die Mainbrücke zwischen Hanau und Steinheim zusammen mit der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn, der südmainischen Eisenbahnverbindung zwischen Hanau und Frankfurt, fertig gestellt.

Am 23. März 1893 wird in der Gaststätte „Mohr“ an der Krämerstraße der 1. Hanauer Fußball Club 1893 gegründet. Neben dem VfB Stuttgart (im gleichen Jahr gegründet) handelt es sich um den ältesten Fußballverein Süddeutschlands.

1895 wird der Komponist Paul Hindemith in Hanau geboren.

1896 erhalten die Brüder Grimm ihr Nationaldenkmal auf dem Neustädter Markt und 1897 wird anlässlich des 300-jährigen Bestehens der Neustadt Hanau für deren Gründer, Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, ein Denkmal (heute: südlich der Niederländisch-Wallonischen Kirche) errichtet.

Am 28. März 1907 wurde die Hanauer Straßenbahn AG gegründet. Die Hanauer Straßenbahn nahm zur Jahresmitte 1908 ihren Betrieb mit zunächst zwei Linien und einem Streckennetz von 5,2 km auf. Die Straßenbahn fuhr bis 1945.

Seit der Reichgründung von 1871 erhält Hanau eine zunehmende Bedeutung als Garnison. Eine ständige Garnison hatte Hanau bereits seit dem Dreißigjährigen Krieg. 1875 wird in der Bulau, im heutigen Ortsteil Wolfgang, eine Pulverfabrik errichtet. Ab 1910, einhergehend mit Hanaus Aufstieg als Industriestadt, wurden zwei preußische Eisenbahn-Regimenter (2. Eisenbahn-Brigade) und ein Eisenbahn-Neben-Ersatz-Park nach Hanau verlegt. Bei Kriegsbeginn 1914 gab es neben den Eisenbahntruppen noch Infanterie und Kavallerie - zusammen rund 7.000 Militärs. Zwischen 1914 und 1918 wurden in Hanau rund 170.000 Rekruten aller Truppenteile ausgebildet und an die Fronten des 1. Weltkrieges geschickt.

20. Jahrhundert

Der 1. Weltkrieg endet in Hanau mit Revolution. Ein Arbeiter- und Soldatenrat bildet sich. Sozialisten besetzen das Kreisgebäude. Erst 1919 bringen Regierungstruppen Hanau wieder unter Regierungsgewalt. 1920 wird es dann von französischen Truppen besetzt.

1933 endet mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten auch die demokratische Stadtverwaltung. Vor und während des 2. Weltkriegs werden zahlreiche Menschen, vor allem solche „jüdischer Abstammung“ deportiert und ermordet.

Das Altstädter Rathaus wird 1942 zum Deutschen Goldschmiedehaus umgewidmet.

Am 19. März 1945 wurde Hanau bei einem englischen Luftangriff fast völlig zerstört - zehn Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner -, nachdem die Stadt schon am 6. Januar schwer von Bomben getroffen worden war. Besonders die Innenstadt wurde vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl der Stadt sank unter 10.000. Hanau hatte seine bedeutendsten Denkmäler verloren, die Altstadt ihr mittelalterliches Gesicht völlig eingebüßt. Die Ruinen des Stadtschlosses, des Zeughauses und des Stadttheaters wurden später abgerissen, ebenso Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die wallonische Hälfte der Wallonisch-Niederländischen Doppelkirche steht bis heute als Ruine und Mahnmal.

Durch die Proklamation Nr. 2 der amerikanischen Militärregierung wurde am 19. September 1945 das zuvor preußische Hanau Teil des neu gegründeten Landes (Groß-)Hessen.

1972 wird Mittelbuchen und 1974 werden Grossauheim, Hohe Tanne, Klein-Auheim, Steinheim und Wolfgang, durch die Hessische Gebietsreform, Hanauer Stadtteile.

Am Morgen des 5. Oktober 1991 explodierte auf dem Gelände der Firma Heraeus Quarzglas ein Wasserstofftank. Durch die Druckwelle wurden im gesamten Stadtgebiet Fensterscheiben und Dächer zerstört.

Gegenwart

Das Hanauer Stadtbild hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg radikal verändert. Keine andere Stadt in Hessen wurde so stark zerstört. Nur sieben Häuser standen nach dem letzten englischen Bombenangriff vom 19. März 1945 noch. In naher Zukunft soll das Stadtbild weiter verändert werden, so soll der Freiheitsplatz, ehemals der Paradeplatz, komplett saniert und zu einer Flaniermeile umgewandelt werden.

In Hanau sind weltweit führende Unternehmen aus der Technologiebranche wie Heraeus oder VAC beheimatet, so wie auch die Dunlop-Reifenwerke. Bundesweit war Hanau in den 1980er Jahren als Standort der Nuklearindustrie und eines mittlerweile geschlossenen Brennelementewerks in die Schlagzeilen geraten. Auf dem ehemaligen Gelände der RWE Nukem ist ein Technopark unter der Schirmherrschaft von Siemens entstanden.

Hanau ist Schnittpunkt überregionaler Autobahnen (A 3, A 45, A 66) und ein Schienenverkehrsknoten. Der Hauptbahnhof ist ein ICE-Bahnhof. Die Entfernung zum Frankfurter Flughafen beträgt vom Stadtzentrum aus nur etwa 30km. Der Nahverkehr ist unter anderem über die S-Bahn Rhein-Main an das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes angeschlossen.

Hanau war einmal einer der größten U.S. Army-Stützpunkte in Europa. Die Militärgemeinde des Standortes Hanau mit Wolfgang und dem Fliegerhorst Erlensee umfasste zum Höhepunkt des Kalten Krieges (Fulda Gap) rund 30.000 Militär- und Zivilpersonen. Ein Abzug der restlichen Truppen ist absehbar und soll bis 2008 erfolgen. (Siehe auch: ausländische Militärbasen in Deutschland).

Der Golfplatz in Hanau an der Wilhelmsbader Kuranlage gehört zu den renommiertesten Anlagen in Deutschland.

Seit 17. November ist 2003 Claus Kaminsky (SPD) Oberbürgermeister von Hanau. Er folgte der bisher einzigen Frau in diesem Amt, Oberbürgermeisterin a.D. Margret Härtel (CDU).

Hanau ist Sitz der 1772 gegründeten „Staatlichen Zeichenakademie“, einer der ältesten Ausbildungsstätten für Goldschmiede und Silberschmiede sowie für Graveure, Metallbildner und Schmucksteinfasser.

Politik

Der Hanauer Stadtverordnetenversammlung gehören 59 Parlamentarierinnen und Parlamentarier an. Das Resultat der Kommunalwahl vom 26. April 2006 ergab folgende Sitzverteilung:

18 CDU Fraktionsvorsitzender (FV) Franz Ott
17 SPD FV Cornelia Gasche
 7 F.D.P. FV Ralf-Rainer Piesold
 5 Bündnis 90 / Die Grünen FV Wulf Hilbig
 5 Bürger für Hanau FV Oliver Rehbein
 4 „Republikaner“
 3 Linkspartei FV Jochen Dohn

Hanau war bis Juni 2005 Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises. Am 10. Oktober 2005 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat, auf die bald mögliche Kreisfreiheit Hanaus hinzuwirken und hierzu entsprechende Verhandlungen mit dem Land Hessen und dem Main-Kinzig-Kreis aufzunehmen.

Wirtschaft

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenzahlen werden für den Arbeitsamtsbezirk Hanau erhoben, demnach waren 7,8% der Hanauer im September 2006 arbeitslos gemeldet.

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote entwickelte sich wie folgt:

Monat Hanau Hessen Deutschland
Sep. '06 6,9 % 8,7% 10,1%
Aug. '06 7,2 % 10,1% 10.5%
Jul. '06 7,3 % 10,3% 10.5%
Jun. '06 7,9 % 10,4% 10.5%

Quelle: Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit im Internet

Infrastruktur

Bahn

Netz

Hanau ist ein zentraler Knotenpunkt im Eisenbahnnetz, der sechs Strecken verknüpft:

Historisch gab es darüber hinaus noch die Hanauer Kleinbahn nach Hüttengesäß und Langenselbold

Auch die Kahlgrundbahn endet in Hanau, nutzt aber zwischen Kahl und Hanau die Main-Spessart-Bahn.

Bahnhöfe

Straße

Da in Hanau 55.247 Kraftfahrzeuge zugelassen sind (Stand: 1. Januar 2006), braucht und hat die Stadt auch ein sehr gut ausgebautes Straßennetz:

Nahverkehr

Der innerstädtische ÖPNV wird in Hanau überwiegend von der Hanauer Straßenbahn AG geleistet. Siehe Hauptartikel: Hanauer Straßenbahn

Mainhafen

Der Mainhafen Der Hanauer Mainhafen ist – nach dem Frankfurter Osthafen – der zweitgrößte am Main.

Bildung

Hanau hat 29 Schulen und eine Akademie. Die meisten Schulen sind Grundschulen, nämlich 13, die sich in fast allen Stadtteilen befinden, außer in den beiden Stadtteilen Hohe Tanne und Wilhelmsbad. Ansonsten gibt es noch eine Grundschule mit Förderstufe, die Brüder-Grimm-Schule (Innenstadt), und eine Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe, die Tümpelgartenschule (Lamboy). An weiterführenden Schulen gibt es 3 Haupt- und Realschulen: Die neu gebaute Hessen-Homburg-Schule im Lamboy, die sich in einer ehemaligen Kaserne der US-Armee befindet, die Eppsteinschule in Steinheim und die private Mädchenrealschule St. Josef in Großauheim. Daneben gibt es 2 Gymnasien, die Hohe Landesschule (Nordwest) und die Karl-Rehbein-Schule (Innenstadt). Auch hat Hanau 2 Gesamtschulen, die Lindenauschule in Großauheim und die Europaschule Otto-Hahn-Schule in Kesselstadt. Daneben gibt es noch 2 Förderschulen, die Schule-Am-Brunnen in Großauheim und die Pedro-Jung-Schule in der Innenstadt. 5 Berufliche Schulen, die Eugen-Kaiser-Schule und die beiden Kaufmännischen Schulen im Nordwesten und Ludwig-Geißler-Schule im Südosten, sowie die Kreisberufsschule Offenbach in Steinheim. Direkt an der Ludwig-Geißler-Schule befindet sich die staatliche Zeichenakademie, die vielleicht bald sogar zur Fachhochschule umfunktioniert wird.

Sehenswürdigkeiten

Bekannte Sehenswürdigkeiten sind das Deutsche Goldschmiedehaus (ehemals Altstädter Rathaus), Schloss Philippsruhe und die historische Kuranlage Wilhelmsbad. Die Kuranlage ist eines der beliebtesten Naherholungsziele im Rhein Main Gebiet. Man findet in der Kuranlage einen weitläufigen Park in dem im Sommer tausende Menschen aus dem ganzen Rhein Main Gebiet verweilen.

Der Wildpark Alte Fasanerie im Ortsteil Klein Auheim ist ein traditionsreicher Wildpark. Er ist das Ziel vieler Menschen auf der Suche nach Erholung aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Auf dem Marktplatz steht das Nationaldenkmal der Brüder Grimm, unmittelbar vor dem Neustädter Rathaus. In der Nähe befindet sich die Wallonisch-Niederländische Kirche, Gründungsort des Deutschen Turnerbundes.

Die Deutsche Märchenstraße beginnt in Hanau und endet in Bremen. Außerdem ist Hanau (Steinheim) der Ausgangspunkt der hessischen Apfelweinstraße.

Während der Adventszeit kann man am Marktplatz in Hanau neben einem Spaziergang auf dem Weihnachtsmarkt Hessens größten Adventskalender bestaunen: Die 24 Fenster des Neustädter Rathauses sind mit strahlenden Bildern von Künstlern geschmückt die sich den Stadtbewohnern erst nach und nach bis zum Heiligabend offenbaren. Mittwochs und Samstags findet auf dem Markplatz ein Wochenmarkt mit bäuerlichen Erzeugnissen aus der nahen Wetterau und dem Spessart statt.

Schloss Philipsruhe am Mainufer ist ein vollständig erhaltenes großes Schloss das heute besucht werden kann, des weiteren befindet sich dort auch ein Café und ein Standesamt.

Religion

Religionszugehörigkeit (31. Dezember 2003)

Konfession Mitglieder
Katholisch 27.492
Evangelisch 24.410
Sonstige 41.357

Kirchen und Religionsgemeinschaften

Katholisch:

Diözese Fulda

Diözese Mainz

Evangelisch:

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

  • Christuskirchengemeinde
  • ev. Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt (Friedenskirche)
  • ev. Kirchengemeinde Mittelbuchen (St. Bonifatius Kirche)
  • Johanneskirchengemeinde
  • Kirchengemeinde Hanau-Wolfgang
  • Kirchengemeinde Großauheim (Gustav-Adolf-Kirche)
  • Kreuzkirchengemeinde
  • ev. Marienkirchengemeinde

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Evangelisch-reformiert: Wallonisch-Niederländische Gemeinde

Freikrichlich :

Weitere:

Personen

Söhne und Töchter

Denkmal der Brüder Grimm in Hanau

Hanau ist Geburtsstadt folgender Personen:

Ehrenbürger

Rudi Völler beim Eintrag ins Stadtbuch

Im Jahre 1933 erhielt, wie in vielen anderen deutschen Städten auch, Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde von Hanau. Diese wurde ihm in der ersten Sitzung eines frei gewählten Stadtrates im Jahre 1946 wieder aberkannt.

Paul-Hindemith-Preis

Die Stadt Hanau ehrt Paul Hindemith seit dem Jahr 2000 mit dem Paul-Hindemith-Preis (bis 2004: Paul-Hindemith-Preis für Musik und Menschlichkeit der Stadt Hanau). Preisträger sind bisher:

Brüder-Grimm-Preis

Zum Gedenken an die Söhne der Stadt Brüder Grimm verleiht die Stadt seit 1983 den Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau.

Städtepartnerschaften

Vorlage:Border Dartford, Großbritannien
Vorlage:Border Tottori, Japan
Vorlage:Border Jaroslawl, Russische Föderation
Vorlage:Border Conflans-Sainte-Honorine, Frankreich
Vorlage:Border Francheville, Frankreich
Vorlage:Border Doorn, Niederlande

Städtefreundschaften:

Vorlage:Border Waltershausen, Deutschland (Thüringen) seit 1990
Vorlage:Border Pays de Hanau, Frankreich

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

Die Entwicklung der Wohnungsbestände entwickelte sich wie folgt:

Datum Wohnungen
31.12.2004 42311
31.12.2003 42286

Quelle: http://www.hanau.de/rathaus/statistik/artikel/01617/

Märkte und Feste

Wochenmarkt

Der Hanauer Wochenmarkt, der zwei mal in der Woche stattfindet (Mittwochs und Samstags), ist noch aus dem Mittelalter tradiert. Er findet auf dem Neustädter Marktplatz statt und wird heute vom Lebensmittelangebot dominiert, das meist von Landwirten aus der Umgebung stammt. Er soll der größte Wochenmarkt Hessens sein.

Bürgerfest

Entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg, um an die Aufbauleistung der Hanauer Bürgerinnen und Bürger zu erinnern. Es wird im September auf den Mainwiesen nahe Schloss Phillipsruhe gefeiert.

Lamboyfest

1635 bis 1636 wurde Hanau von kaiserlichen Truppen unter General Lamboy belagert. In der Belagerung bewährte sich das erst wenige Jahre zuvor errichtete, moderne Befestigungssystem. Tausende waren aus den umliegenden Ortschaften in die Stadt geflohen, es herrschten furchtbare Zustände. Nach neunmonatiger Belagerung beendete im Juni 1636 ein hessisch-schwedisches Entsatzheer unter Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1627-1637) die Belagerung. Wilhelm V. von Hessen-Kassel war mit einer Tochter von Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, Amalie Elisabeth, verheiratet. Seitdem wurden jährlich Dankgottesdienste abgehalten, aus denen sich ab 1800 das Lamboyfest entwickelte. Zunächst wurde es im Lamboywald gefeiert, der zum Teil das Gebiet einnahm, in dem sich heute das Lamboy-Viertel erstreckt, seit einigen Jahren aber in der historischen Altstadt um das Goldschmiedehaus.

Sportvereine

Deutscher Feldhandballpokalsieger ist zur Zeit die Turnerschaft Steinheim 1874 e.V.

Mitgliederstärkster Verein des Main-Kinzig-Kreises ist die Turngemeinde 1837 Hanau a.V.

Hanau ist außerdem Heimat des ältesten hessischen Fußballvereins, des 1. Hanauer FC 1893 e. V. und des TSV Hanau 1860.

Im gleichen Jahr wie der TSV Hanau 1860 wurde auch der TV Kesselstadt gegründet.

Commons: Hanau – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien