Landkreis Parchim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. November 2023 um 17:08 Uhr durch Jesi (Diskussion | Beiträge) (Städte und Gemeinden: BKL-Link).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten (Stand 2011)
Koordinaten: 53° 32′ N, 11° 53′ OKoordinaten: 53° 32′ N, 11° 53′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Verwaltungssitz: Parchim
Fläche: 2.233 km2
Einwohner: 95.798 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: PCH
Kreisschlüssel: 13 0 60
Kreisgliederung: 73 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Putlitzer Straße 25
19370 Parchim
Landrat: Klaus-Jürgen Iredi (SPD)
Lage des Landkreises Parchim in Mecklenburg-Vorpommern
KarteLandkreis MüritzPolenKönigreich DänemarkSchleswig-HolsteinNiedersachsenBrandenburgSachsen-AnhaltGreifswaldNeubrandenburgRostockSchwerinStralsundWismarLandkreis Bad DoberanLandkreis DemminLandkreis GüstrowLandkreis LudwigslustLandkreis Mecklenburg-StrelitzLandkreis RügenLandkreis NordvorpommernLandkreis OstvorpommernLandkreis Uecker-RandowLandkreis ParchimLandkreis Nordwestmecklenburg
Karte

Der Landkreis Parchim war ein Landkreis, der im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 mit dem Landkreis Ludwigslust zum Landkreis Ludwigslust-Parchim zusammengelegt wurde.

Landschaft bei Goldberg

Der Landkreis Parchim lag im Westen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Nachbarkreise waren im Norden der Landkreis Nordwestmecklenburg und der Landkreis Güstrow, im Osten der Landkreis Müritz, im Süden der brandenburgische Landkreis Prignitz und im Westen der Landkreis Ludwigslust sowie die kreisfreie Stadt Schwerin. Von 1939 bis 1952 existierte schon mal ein Landkreis gleichen Namens, mit einer etwas anderen flächenmäßigen Ausdehnung.

Die Landschaft im Kreisgebiet ist im Verlauf der Weichseleiszeit vor ca. 12.000 Jahren in den Urstromtälern und Sandern des Pommerschen Stadiums entstanden. Hier befindet sich im Norden die Pommersche Hauptendmoräne und südlich davon die Mecklenburgische und die Sternberger Seenplatte.

Das Kreisgebiet grenzt im Südosten an die Mecklenburgischen Seenplatte. Hier befindet sich mit dem Plauer See der größte See im Landkreis. Größere Seen befinden sich weiterhin in der Sternberger Seenlandschaft, welche sich im Nordosten des Kreises befindet. Hier wären der Sternberger See und der Goldberger See zu nennen. Im Westen grenzt der Landkreis Parchim an den Schweriner See, welcher sich aber komplett außerhalb des Kreisterritoriums befindet. Als größere Fließgewässer sind die Warnow mit dem Nebenfluss Mildenitz und die Elde zu nennen. Durch das Kreisgebiet verläuft die Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Der Kreis ist ein typischer Sektoralkreis.

Die Ruhner Berge im Süden stellen mit Erhebungen bis zu 176,8 m ü. NHN, die höchsten Punkte im Landkreis und zweithöchsten des Landes Mecklenburg-Vorpommern dar.

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1925 wurde in Mecklenburg-Schwerin aus den alten Ämtern Parchim und Lübz das Amt Parchim, als eines von neuen zehn Ämtern in Mecklenburg gebildet. Die Städte Goldberg, Lübz, Parchim und Plau, sowie 135 weitere Gemeinden gehörten zum 131.903,1 Hektar großen Amtsbereich. Parchim war der Amtssitz für 53.666 Einwohner. 1933 wurde aus dem Amt Parchim der Kreis Parchim. Nachdem Mecklenburg-Schwerin mit Mecklenburg-Strelitz 1934 zu einem Land Mecklenburg vereinigt worden war, wurde 1939 die Bezeichnung des Kreises in Landkreis Parchim geändert. Zum Landkreis gehörten 1939 125 Gemeinden mit 54.942 Einwohnern.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Landkreis zum Land Mecklenburg-Vorpommern in der Sowjetischen Besatzungszone. Der Landesname wurde 1947 auf sowjetischen Befehl in Land Mecklenburg geändert. Seit 1949 gehörte es zur Deutschen Demokratischen Republik.

Der alte Landkreis Parchim wurde am 25. Juli 1952 im Rahmen der Auflösung der Länder in die neuen Kreise Parchim und Lübz geteilt. Beide Kreise wurden dem Bezirk Schwerin zugeordnet. Der heutige Landkreis Parchim erhielt seine Gestalt 1994 durch die Zusammenlegung der Kreise Parchim und Lübz sowie Teilen der Kreise Sternberg und Schwerin-Land.

Im Zuge einer Kreisgebietsreform im Jahr 2011 wurde der Kreis Parchim am 4. September 2011 Teil des neuen Landkreises Ludwigslust-Parchim.[2]

Kreistagswahl 2009
Wahlbeteiligung: 49,6 %
 %
40
30
20
10
0
36,7 %
23,7 %
20,0 %
8,3 %
4,8 %
3,6 %
1,6 %
1,2 %
keine %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−6,7 %p
+3,3 %p
+1,7 %p
+2,4 %p
+1,0 %p
+3,6 %p
−3,1 %p
−1,8 %p
−0,4 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c 2004: PDS

Der Kreistag des Landkreises Parchim besteht aus 47 Abgeordneten. Seit der Wahl vom 7. Juni 2009 setzt er sich wie folgt zusammen:

Partei Sitze
CDU 17
SPD 11
Die Linke 10
FDP 4
Grüne 2
NPD 2
Agrarbündnis 1

Der Landkreis (Wahlkreisnummer 60) besteht aus 144 Wahlbezirken mit 84.367 Wahlberechtigten. Zur Wahl gingen 41.880 die 4006 ungültige und 118.488 gültige Stimmen abgaben. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 49,6 % (alle Daten aus 2009).[3]

Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)

Das Wappen wurde am 7. Juni 1995 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 84 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Am 4. Juli 1996 wurde das Wappen noch einmal verändert.

Blasonierung: „In Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit schwarzen Hörnern, geschlossenem Maul und einer goldenen Krone, von der drei kleeblattförmige Zinken sichtbar sind, ein rechtes blaues Schrägeck und ein linkes unteres blaues Schrägeck.“

Das Wappen wurde von dem Schweriner Heraldiker Karl-Heinz Steinbruch gestaltet. Die veränderte Wappenzeichnung schuf Eberhard Klesper aus dem Hauptamt des Landkreises Parchim.

Flagge des Landkreises Parchim

Die Flagge des Landkreises Parchim besteht aus goldenem (gelbem) Tuch und ist mit den Figuren des Landkreiswappens belegt; am Liek oben ein blaues Schrägeck, das die Hälfte der Höhe und die Hälfte der Länge des Flaggentuches einnimmt; in der Mitte ein hersehender schwarzer Stierkopf mit schwarzen Hörnern, geschlossenem Maul und einer goldenen Krone, von der drei kleeblattförmige Zinken sichtbar sind, und der zwei Drittel der Höhe und ein Drittel der Länge des Flaggentuches einnimmt; am fliegenden Ende unten ein blaues Schrägeck, das die Hälfte der Höhe und die Hälfte der Länge des Flaggentuches einnimmt; die Länge des Flaggentuches verhält sich zur Höhe wie 3:2.

Die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Karl-Heinz Steinbruch gestaltet. Sie wurde am 9. Januar 1997 durch das Innenministerium genehmigt.[4]

Städte und Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2010[5])

Amtsfreie Gemeinden

Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten

* Sitz der Amtsverwaltung

  1. Banzkow * (2718)
  2. Plate (3395)
  3. Sukow (1515)
  1. Barnin (470)
  2. Bülow (352)
  3. Crivitz, Stadt * (4672)
  4. Demen (1016)
  5. Friedrichsruhe (898)
  6. Tramm (985)
  7. Zapel (428)
  1. Gallin-Kuppentin (546)
  2. Gischow (278)
  3. Granzin (506)
  4. Herzberg (319)
  5. Karbow-Vietlübbe (400)
  6. Kreien (418)
  7. Kritzow (513)
  8. Lübz, Stadt * (6152)
  9. Lutheran (305)
  10. Marnitz (776)
  11. Passow (703)
  12. Siggelkow (924)
  13. Suckow (595)
  14. Tessenow (651)
  15. Wahlstorf (148)
  16. Werder (405)
  1. Diestelow (468)
  2. Dobbertin (1228)
  3. Goldberg, Stadt * (3277)
  4. Mestlin (813)
  5. Neu Poserin (559)
  6. Techentin (713)
  7. Wendisch Waren (374)
  1. Cambs (682)
  2. Dobin am See (1964)
  3. Gneven (395)
  4. Godern (328)
  5. Langen Brütz (481)
  6. Leezen * (2182)
  7. Pinnow (1524)
  8. Raben Steinfeld (1093)
  1. Damm (505)
  2. Domsühl (1061)
  3. Grebbin (501)
  4. Groß Godems (389)
  5. Groß Niendorf (229)
  6. Karrenzin (642)
  7. Lewitzrand (1528)
  8. Rom (829)
  9. Severin (297)
  10. Spornitz (1383)
  11. Stolpe (386)
  12. Ziegendorf (688)
  13. Zölkow (618)
  1. Barkhagen (584)
  2. Buchberg (553)
  3. Ganzlin (524)
  4. Plau am See, Stadt * (5648)
  5. Wendisch Priborn (448)
  1. Blankenberg (428)
  2. Borkow (504)
  3. Brüel, Stadt (2763)
  4. Dabel (1440)
  5. Hohen Pritz (458)
  6. Kobrow (449)
  7. Kuhlen-Wendorf (940)
  8. Langen Jarchow (266)
  9. Mustin (445)
  10. Sternberg, Stadt * (4340)
  11. Weitendorf (426)
  12. Witzin (454)
  13. Zahrensdorf (319)

Gebietsänderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren seit 1994 fanden im Gebiet des Landkreises Parchim wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.

Aus den ursprünglich 11 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 8 Ämter. Die Städte Goldberg, Lübz und Plau am See verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 92 auf 81. Durch weitere Eingemeindungen und Auflösungen im Verlauf des Jahres 2009 verringerte sich die Zahl der Gemeinden auf 76.

Ämterauflösungen, Ämterfusionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingemeindungen, Gemeindeneubildungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensänderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • von Stadt Plau zu Stadt Plau am See (11. Januar 1994)
  • von Gemeinde Zapel, Dorf zu Gemeinde Zapel (3. Dezember 1997)
  • von Gemeinde Weitendorf b. Brüel zu Gemeinde Weitendorf (16. März 2000)

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen PCH. Es wird bis heute im Landkreis Ludwigslust-Parchim ausgegeben.

Bis etwa zum Jahr 2000 erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Sternberg Kennzeichen mit den Buchstaben AA bis ZZ und den Zahlen von 100 bis 999.

Commons: Landkreis Parchim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Michael Rademacher: Parchim. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mv-regierung.de
  3. Wahlergebnis Kreistag
  4. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 307.
  5. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB)