Abswurmbachit
Abswurmbachit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | Cu2+Mn63+[O8|SiO4] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate |
System-Nummer nach Dana |
07.05.01.04 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | Bitte ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 6,5 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 4,96 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | schwarz |
Strichfarbe | bräunlichschwarz |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Abswurmbachit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2+Mn63+[O8|SiO4][1] und konnte bisher nur in Form mikrokristalliner, schwarzer Körner von etwa 50 μm Größe gefunden werden.
Abswurmbachit bildet mit Braunit eine vollständige Mischreihe.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Abswurmbachit bei Apoikia und Myli (auf Euböa) in Griechenland. Analysiert und beschrieben wurde das Mineral durch Thomas Reinecke, E. Tillmanns und H.-J. Bernhardt, die es zu Ehren der deutschen Mineralogin Irmgard Abs-Wurmbach (*1938) nach dieser benannten. Da zur Analyse Material aus beiden griechischen Fundorten verwendet wurde, gelten beide auch als Typlokalität.
Als eigenständiges Mineral anerkannt wurde Abswurmbachit 1990 von der International Mineralogical Association (IMA) unter der Nummer IMA1990-007. Veröffentlicht wurden die Untersuchungsergebnisse und der anerkannte Name ein Jahr später im Wissenschaftsmagazin „Neues Jahrbuch für Mineralogie“.
Typmaterial des Minerals wird im Institut für Mineralogie, Geologie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum aufbewahrt.[2]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Abswurmbachit noch zur allgemeinen Abteilung der „Inselsilicate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate)“, wo er zusammen mit Braunit, Franciscanit, Katoptrit, Långbanit, Neltnerit, Örebroit, Welinit und Yeatmanit eine eigene Gruppe bildet.
Mit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurde diese Abteilung präziser unterteilt nach der Koordination der beteiligten Kationen und das Mineral steht jetzt, nur noch mit Braunit, Neltnerit und Tranquillityit eine eigene Gruppe bildend, in der Unterabteilung „Inselsilicate mit zusätzlichen Anionen und Kationen in meist [6] und > [6] Koordination“.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Abswurmbachit nicht bei den Silicaten, sondern bei den Oxiden ein. Er bildet dort zusammen mit Neltnerit, Braunit-I und Braunit-II die „Humitgruppe (Tetragonal: I41/acd) mit Si“ innerhalb der Unterabteilung der „Mehrfachen Oxide mit der allgemeinen Formel ABX2“.
Bildung und Fundorte
Abswurmbachit bildet sich in mangan- und aluminiumhaltigen Quarziten unter hohem Druck, aber niedrigen Temperaturen. Begleitminerale sind unter anderem Ardennit, Hollandit, Klinochlor, Piemontit, Quarz, Rutil, Shattuckit, Sursassit und Tenorit.
Außer an seinen Typlokalitäten in Griechenland konnte Abswurmbachit noch in Japan bei Iyomishima (heute: Shikokuchūō) gefunden werden.[3]
Struktur
Abswurmbachit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41/acd mit den Gitterparametern a = 9,41 Å und c = 18,55 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 553.
- ↑ Typmaterialkatalog der Uni Hamburg
- ↑ Mindat - Abswurmbachite (englisch)
Weblinks
- Mineralienatlas:Abswurmbachit (Wiki)
- Handbook of Mineralogy - Abswurmbachite (englisch, PDF 65,4 kB)