Totenfeier (Drama)
Der Dramenzyklus Totenfeier oder Ahnenfeier (polnischer Originaltitel: Dziady) ist eines der bedeutendsten Werke des polnischen Schriftstellers Adam Mickiewicz und der polnischen Literatur. Es besteht aus vier Bänden und erschien in drei Lieferungen: zunächst die Teile zwei und vier im Jahr 1823. Der dritte Teil erschien 1832 in Paris. Erst 1860, nach Mickiewicz' Tod, erschien aus seinem Nachlaß, ebenfalls in Paris, der erste Teil, den der Dichter nicht mehr komplett fertiggestellt hat.
Das Werk gilt in der polnischen Literaturgeschichte als die Einleitung der Romantik. Es entstand im Exil in Paris zu einer Zeit als Polen nicht Unabhängig war. Am Schluss wird eine Vision eines freien, neu auferstandenen Polens gezeichnet. Das Werk war aufgrund des intellektuellen Einflusses von Adam Mickiewicz bei seinen Landsleuten ein Aufruf zu mehr Patriotismus und Widerstand gegen besetzende Mächte. Dziady bedeutet im Polnischen Vorväter oder Großväter. Der Titel Dziady bezeichnet den vorchristlichen (baltisch-slawischen) schon zur Zeit Mickiewiczs nicht mehr ausgeübten Brauch der Totenverehrung. In Deutschland haben ähnliche Feste zum Gedenken an die Toten im Totensonntag und Allerheiligen die Jahrhunderte überstanden. Auch in Polen und im Baltikum wrd dieses Fest als christianisiertes Allerseelen (pl:Zaduszki) weiterhin gefeiert. Dziady wurde 2 mal im Jahr im Frühling und im Herbst gefeiert.
Deutsche Übersetzungen
- Die Ahnenfeier. Ein Poem/Dziady. Übers., hrsg. u. mit einem Nachwort versehen von Walter Schamschula. Vorwort von Hans Rothe. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 1991. XIII, 506 S. (= Schriften d. Komitees d. Bundesrepublik Deutschland z. Förderung d. Slawischen Studien 14) Zweisprachige Ausgabe. ISBN 3412046914
- Totenfeier. Eine dramatische Dichtung in zwei Teilen. In die deutsche Sprache übertragen und für die Bühne bearbeitet von Gerda Hagenau, in: Hagenau, Gerda: Adam Mickiewicz als Dramatiker: Dichtung und Bühnengeschichte. Dziady-Totenfeier. Deutsche Übersetzung. Frankfurt am Main: Peter Lang 1999. S. 187-319. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 16. Slawische Sprachen und Literaturen; Bd. 61).