Signale für das Zugpersonal

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Ein Zugpersonalsignal ist ein optisches oder akustisches Signal zur Kommunikation zwischen dem Personal eines Eisenbahnzuges oder zwischen den Personalen mehrerer Züge.

Signale in Deutschland

Signal für Bremsprobe (Zp6 - Zp8) in ausgeschaltetem Zustand über der Lok. Zur Bremsprobe wird erst ein Licht eingeschaltet, dann das zweite und schließlich das dritte.
Zugpersonalsignal Zp9

Im Signalbuch (Eisenbahn) der Deutschen Bahn werden Zugpersonalsignale als Zp1 bis Zp12 bezeichnet. Derzeit existieren die folgenden Signale:

  • Zp1 "Achtung": Dieses akustische Signal wird durch einen mäßig langen Pfiff mit dem Makrofon oder einem sonstigen akustischen Signalgeber (z.B. der Schaffnerpfeife) gegeben und dient als Warnung z.B. an Baustellen, unbeschrankten Bahnübergängen oder unübersichtlichen Stellen vor dem Herannahen eines Zuges. Darüber hinaus wird dieses Signal zur Bestätigung der Aufnahme eines anderen Signals verwendet und dient an Bahnhöfen der Ankündigung der baldigen Abfahrt. Ein optisches Äquivalent zu diesem Signal existiert nicht.
  • Zp2 "Handbremsen mäßig anziehen": Dieses akustische Signal, bestehend aus einem kurzen Pfiff, fordert zum mäßig starken Anlegen der Handbremsen auf.
  • Zp3 "Handbremsen stark anziehen": Dieses akustische Signal, gegeben durch drei kurze Pfiffe nacheinander, fordert zum starken Anlegen der Handbremsen auf.
  • Zp4 "Handbremsen lösen": Dieses akustische Signal, ausgeführt als zwei mäßig lange Töne, fordert zum Lösen der Handbremsen auf.
  • Zp5 "Notsignal": Beim Zug ist etwas Außergewöhnliches eingetreten. Bremsen und Hilfe leisten.: Dieses akustische Signal, gegeben durch Gruppen von drei kurzen Tönen hintereinander, fordert den Zug zum sofortigen Anhalten auf. Es kann in bestimmten Fällen zur Absicherung von Gefahrenstellen auch durch das Legen von drei Knallkapseln in kurzem Abstand hintereinander gegeben werden; in diesem Fall löst der Zug beim Darüberrollen dieses Signal selbst aus. Das optische Äquivalent zu diesem Signal ist ein energisch im Kreis geschwungener Gegenstand, idealerweise eine rote Fahne oder eine rote Laterne. In besonders dringenden Fällen kann auf die Gruppierung der Töne verzichtet und eine dauerhafte Folge kurzer Töne gegeben werden.
  • Zp6 bis Zp8 "Bremsprobe": Diese Signale werden von Hand bzw. durch eine ortsfeste Bremsprobenanlage gegeben, die aus drei übereinander angebrachten weißen Lampen besteht.
    • Zp6 bedeutet "Bremse anlegen" und wird durch ein weißes Licht bzw. durch Zusammenführen der ausgestreckten Arme über dem Kopf signalisiert.
    • Zp7 bedeutet "Bremse lösen" und wird durch zwei weiße Lichter übereinander oder durch das Herablassen der ausgestreckten Arme neben dem Körper signalisiert.
    • Zp8 bedeutet "Bremse in Ordnung" und wird durch drei übereinander angeordnete weiße Lichter oder das Hochhalten beider Arme signalisiert.
  • Zp9 "Abfahren": Dieses Signal, symbolisiert durch einen erleuchteten grünen Kreis oder durch Hochhalten eines weißen Befehlsstabes mit grünem Rand fordert den Triebfahrzeugführer auf, abzufahren.
  • Zp10 "Türen schließen": Dieses Signal wird (im Bereich der ehemaligen Deutschen Reichsbahn) entweder fernmündlich oder durch einen liegenden erleuchteten weißen Streifen gegeben und fordert den Triebfahrzeugführer auf, die Türen zu schließen. Im Bereich von S-Bahnen kann dieses Signal auch durch ein weiß leuchtendes "T" gegeben werden.
  • Zp11 "Kommen": Dieses Signal kann optisch oder akustisch gegeben werden. Das optische Signal besteht aus einem lang-kurz-langem Aufleuchten einer Lampe und wird an ortsfesten Signalen verwendet. Das akustische Signal besteht aus einer lang-kurz-langen oder tief-hoch-tiefen Kombination dreier Töne (der Morsecode für "K"). Das Signal wird zum Rufen eines wartenden Zugs in den Bahnhof gegeben oder fordert, in einem Personenzug über die Lautsprecheranlage gegeben, den Zugführer (Bahn) auf, sich mit dem Triebfahrzeugführer in Verbindung zu setzen.