Tafelbild (Unterricht)
Das Tafelbild oder die Tafelanschrift erfüllt im Unterricht die Funktion der Sicherung der erlangten Erkenntnis. Als Medium hängt seine Verwendung von der gewählten Methodik ab.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schreibtafel ist ein traditionell in Lehrinstitutionen genutztes Medium. Das Tafelbild muss die Voraussetzungen der Lerngruppe erfüllen, aber auch die der didaktischen Konstruktion. Ihr Ziel ist es, den Schülern (je nach Kontext auch Studenten etc.) den Inhalt der Stunde so aufzubereiten, dass sie auch lange nach der Stunde die Ergebnisse nachvollziehen können. In der Fachdidaktik[1] gibt es daher eine Reihe von methodischen Abhandlungen zu ihrem Einsatz.[2]
Aufbau des Tafelbildes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Tafelbild muss so aufgebaut sein, dass Schüler es in einer Zeit abschreiben können, die ihrer Altersstufe angemessen ist. Je jünger die Lernenden, umso weniger Umfang sollte es haben. Dabei steht das Tafelbild immer im Spannungsverhältnis zwischen der Formulierung ganzer Sätze (zur Schulung der Schreibfähigkeit) und der Zeitökonomie. Anders als das Blatt der Schüler stehen an der Schultafel in aller Regel Seitentafeln zur Verfügung, an denen je nach Vorliebe des Lehrers Erklärungen, Aufgaben und Hilfen angeschrieben werden können, die nicht von den Schülern ins Heft übernommen werden müssen. Neben einfachen Strukturierungsmöglichkeiten als Liste und Tabelle können auch Symbole genutzt werden wie Pfeile (vor allem für logische Folgerungen und Fazite) oder Blitze (zur Kenntlichmachung von Widersprüchen)[3]. Durch Einrahmungen können wichtige Informationen oder Zusammenfassungen ähnlich wie Fettgedrucktes markiert oder hervorgehoben werden, zum Beispiel um auf einen Blick alles Wichtige (Formeln, Grammatikregeln etc.) für Klassenarbeiten zu lernen.
Anbringungen an der Tafel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch magnetische Tafeln können Bilder und Plakate bzw. leichtere Objekte, sogenannte Applikationen, an der Tafel befestigt werden. An anderen Tafeln kann dies durch Klebeband oder Ähnliches passieren. Anders als bei der Befestigung an einer Wand kann dabei das Bild in das Tafelbild eingebunden werden. Zwar können die Schüler nicht zeitnah das Bild in ihr Heft übernehmen, aber es kann als Hilfe im Erkenntnisprozess dienen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Kohl, Hartmann Wunderer: Von der Quelle zum Tafelbild III, (Buch) Tafelarbeit im Geschichtsunterricht. Vom Neandertaler bis zum Spätmittelalter. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2010, ISBN 978-3-89974-590-0.
- Arndt H. (o. J.): Das Tafelbild
- Volker Wilhelmi: Zur Erinnerung: Das Tafelbild lebt! In: Praxis Geographie 7–8/2009 S. 56–57
- Jessica Wynne: Bitte nicht wegwischen. Die Schönheit mathematischer Tafelbilder, Antje Kunstmann Verlag, München 2023, ISBN 9783956145162.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Methoden des Umgangs mit der Tafel im Unterricht bei Sitte W. 2001
- ↑ Justus-Liebig-Universität Gießen, Historisches Institut: Kriterien für ein "gutes" Tafelbild ( vom 28. Juli 2013 im Internet Archive)
- ↑ Schüler entwickeln eigene Tafelbilder bei Gerhard Leisenheimer 1992 ( des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.