Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 32 Athleten aus 21 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Barcelona
Wettkampfphase 7. August 1992 (Qualifikation)
8. August 1992 (Finale)
Medaillengewinner
Jan Železný (Tschechoslowakei TCH)
Seppo Räty (Finnland FIN)
Steve Backley (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Olympiastadion von Barcelona im Jahr 2008

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 7. und 8. August 1992 im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. 32 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Tschechoslowake Jan Železný, der vor dem Finnen Seppo Räty gewann. Die Bronzemedaille errang Steve Backley aus Großbritannien.

Für Deutschland, ging Volker Hadwich an den Start. Er erreichte das Finale und wurde Zwölfter.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Olympiasieger 1988 Tapio Korjus (Finnland Finnland) 84,28 m Seoul 1988
Weltmeister 1991 Kimmo Kinnunen (Finnland Finnland) 90,82 m Tokio 1991
Europameister 1990 Steve Backley (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 87,30 m Split 1990
Panamerikanischer Meister 1991 Ramón González (Kuba Kuba) 79,12 m Havanna 1991
Zentralamerika und Karibik-Meister 1991 Juan de la Garza (Mexiko Mexiko) 75,78 m Xalapa 1991
Südamerika-Meister 1991 Luís Lucumí (Kolumbien Kolumbien) 74,42 m Manaus 1991
Asienmeister 1991 Zhang Lianbiao (China Volksrepublik Volksrepublik China) 81,52 m Kuala Lumpur 1991
Afrikameister 1992 Tom Petranoff (Sudafrika 1961 Südafrika) 87,26 m Belle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeister 1990 James Goulding (Fidschi Fidschi) 71,54 m Suva 1990

Anmerkung zu den Rekorden und dem neuen Speer:
1986 wurde ein neues Wurfgerät eingeführt, dessen Schwerpunkt weiter vorne lag. Die damit erzielten Weiten waren geringer, deshalb wurden alle früheren Rekorde ungültig.
Mit 94,58 m hatte der Ungar Miklós Németh am 26. Juli 1976 in Montreal den letzten Olympiarekord mit dem bis 1987 verwendeten Speer erzielt.
Der letzte Weltrekord mit dem alten Speer lag bei 104,80 m und war am 20. Juli 1984 vom DDR-Werfer Uwe Hohn in Ost-Berlin aufgestellt worden.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 91,46 m Steve Backley (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) North Shore City, Neuseeland 25. Januar 1992[1]
Olympischer Rekord 85,90 m Jan Železný (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) Qualifikation OS Seoul, Südkorea 24. September 1988

Rekordverbesserung

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Der tschechoslowakische Olympiasieger Jan Železný verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 8. August mit seinem ersten Wurf um 3,76 m auf 89,66 m. Zum Weltrekord fehlten ihm 1,80 m.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Datum: 7. August 1992[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Acht von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 80,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit vier weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten auf zwölf Wettbewerber aufgefüllt. Für die Finalteilnahme reichten schließlich 79,14 m.

9:35 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Jan Železný Tschechoslowakei Tschechoslowakei 83,96 m 83,96 m
2 Tom Pukstys Vereinigte Staaten USA 74,30 m 81,16 m 81,16 m
3 Gavin Lovegrove Neuseeland Neuseeland 76,28 m x 81,04 m 81,04 m
4 Juha Laukkanen Finnland Finnland x 77,14 m 79,78 m 79,78 m
5 Mick Hill Vereinigtes Konigreich Großbritannien 76,30 m 76,76 m 79,66 m 79,66 m
6 Sigurður Einarsson Island Island 76,06 m 77,02 m 79,50 m 79,50 m
7 Wiktor Saizew IOCIOC EUN 75,24 m x 79,12 m 79,12 m
8 Patrik Bodén Schweden Schweden 75,78 m x 77,70 m 77,70 m
9 Ivan Mustapić Kroatien Kroatien 75,66 m 77,50 m x 77,50 m
10 Julián Sotelo Spanien Spanien x 75,34 m 72,98 m 75,34 m
11 Brian Crouser Vereinigte Staaten USA 71,42 m 74,98 m x 74,98 m
12 Zhang Lianbiao China Volksrepublik Volksrepublik China 70,84 m 73,86 m 73,68 m 73,86 m
13 Nigel Bevan Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 73,78 m x 73,78 m
14 Terry McHugh Irland Irland 70,76 m 73,26 m 71,64 m 73,26 m
15 Stephen Feraday Kanada Kanada 70,94 m x x 70,94 m
16 Youssef Ali Nesaif Bahrain 1972 Bahrain 55,24 m 53,80 m 52,30 m 55,24 m

10:45 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Volker Hadwich Deutschland Deutschland 81,10 m 81,10 m
2 Steve Backley Vereinigtes Konigreich Großbritannien 79,36 m 80,76 m 80,76 m
3 Seppo Räty Finnland Finnland 78,96 m 80,24 m 80,24 m
4 Kimmo Kinnunen Finnland Finnland 80,22 m 80,22 m
Andrei Schewtschuk IOCIOC EUN 80,22 m - 80,22 m
6 Michael Barnett Vereinigte Staaten USA 77,08 m 79,14 m 75,34 m 79,14 m
7 Einar Vilhjálmsson Island Island 76,18 m 76,82 m 78,70 m 78,70 m
8 Dag Wennlund Schweden Schweden 76,28 m 77,70 m 77,88 m 77,88 m
9 Dmitri Poljunin IOCIOC EUN x 75,70 m 76,40 m 76,40 m
10 Mārcis Štrobinders Lettland Lettland 73,76 m x 76,32 m 76,32 m
11 Peter Borglund Schweden Schweden 71,38 m 74,72 m 72,70 m 74,72 m
12 Masami Yoshida Japan Japan 71,66 m 73,68 m 73,88 m 73,88 m
13 Vadim Bavikin Israel Israel 73,88 m x 73,24 m 73,88 m
14 Kim Ki-hoon Korea Sud Südkorea 72,68 m 69,30 m 68,26 m 72,68 m
15 Nery Kennedy Paraguay 1990 Paraguay 65,00 m 55,10 m 59,34 m 65,00 m
NM Ghanim Mabrouk Kuwait Kuwait x x x ogV

Datum: 8. August 1992, 18:55 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Jan Železný Tschechoslowakei Tschechoslowakei 89,66 m OR x x 88,18 m 89,66 m 86,28 m x OR
2 Seppo Räty Finnland Finnland 78,50 m 86,60 m 81,44 m 83,22 m x x 86,60 m
3 Steve Backley Vereinigtes Konigreich Großbritannien 82,44 m 82,02 m 79,46 m 83,38 m 78,32 m 79,86 m 83,38 m
4 Kimmo Kinnunen Finnland Finnland x 82,86 m x x x x 82,86 m
5 Sigurður Einarsson Island Island 79,52 m 75,02 m 77,96 m x x 80,34 m 80,34 m
6 Juha Laukkanen Finnland Finnland 77,44 m x 74,56 m 76,92 m 79,20 m 78,46 m 79,20 m
7 Michael Barnett Vereinigte Staaten USA 78,64 m 78,58 m x 77,70 m 74,12 m x 78,64 m
8 Andrei Schewtschuk IOCIOC EUN 77,00 m x 77,74 m x x 73,42 m 77,74 m
9 Gavin Lovegrove Neuseeland Neuseeland 74,46 m 77,08 m 76,78 m nicht im Finale der
besten acht Werfer
77,08 m
10 Tom Pukstys Vereinigte Staaten USA 76,72 m x 72,12 m 76,72 m
11 Mick Hill Vereinigtes Konigreich Großbritannien 75,50 m x 72,02 m 75,50 m
12 Volker Hadwich Deutschland Deutschland 75,28 m 72,98 m 70,12 m 75,28 m

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, acht von ihnen über die geforderte Qualifikationsweite, vier weitere über ihre Platzierungen. Alle drei Finnen waren im Finale dabei, ebenso zwei US-Amerikaner und zwei Teilnehmer aus Großbritannien. Komplettiert wurde das Finalfeld durch jeweils einen Teilnehmer aus Deutschland, Island, Neuseeland, der Tschechoslowakei und dem Vereinten Team.

Erwartet wurde ein Duell zwischen dem Olympiazweiten von 1988 Jan Železný aus der Tschechoslowakei und dem britischen Weltrekordler und Europameister Steve Backley. Weitere Medaillenkandidaten waren die beiden Finnen Kimmo Kinnunen, Weltmeister 1991, sowie Seppo Räty, Vizeweltmeister 1991 und Olympiadritter 1988.

Železný übernahm gleich in der ersten Runde mit dem neuen Olympiarekord von 89,66 m die Führung. Mit 82,44 m hatte Backley auf Platz zwei mehr als sieben Meter weniger vorzuweisen. Im zweiten Versuch gelangen Räty 86,60 m und er verdrängte damit Backley auf Platz drei. Auch Kinnunen zog im zweiten Durchgang mit 82,62 m an Backley vorbei. In der vierten Runde verbesserte sich Backley auf 83,38 m, womit er Platz drei zurückeroberte. Železný hatte drei Fehlversuche in den Durchgängen zwei, drei und sechs. Aber auch sein vierter Wurf im von 88,18 m hätte zum Sieg gereicht. Damit wurde Jan Železný nach seiner Silbermedaille in 1988 Seoul nun Olympiasieger. Silber und Bronze gingen an Seppo Räty und Steve Backley. Die Ränge fünf und sechs belegten der Isländer Sigurður Einarsson und der dritte Finne Juha Laukkanen. So waren vier Nordeuropäer unter den ersten Sechs, darunter drei Finnen. Gold und Bronze allerdings gingen in die Tschechoslowakei und nach Großbritannien.

Jan Železný war der erste tschechoslowakische Olympiasieger im Speerwurf der Männer.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 22. Dezember 2021
  2. a b c d Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 52, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 22. Dezember 2021