Harzfalkenhof
Der Harzfalkenhof (früher auch Berg der Adler genannt, heutiger Name Harzfalkenhof-Zoo) ist ein am Ortsrand von Bad Sachsa am Südharz gelegener Greifvogelpark. Er befindet sich auf dem Katzenstein, einem Vorberg des Ravensberg.
Der Harzfalkenhof beherbergt vor allem Greifvögel wie Falken, Adler und Eulen, aber auch andere Tierarten wie Frettchen, Karakal und Wildkatzen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Harzfalkenhof entstand durch eine private Initiative, er befindet sich bis heute in Privatbesitz und wurde ohne öffentliche Unterstützung erbaut. Gegründet wurde der Falkenhof 1964 von Hans Reinecke aus Osterwald. Er war Mitbegründer des Ordens Deutscher Falkoniere[1] und gehörte dem Orden viele Jahre als Vorstandsmitglied an. 1965 folgte die Eröffnung des etwa vier Hektar großen Geländes auf dem Katzenstein bei Bad Sachsa. Auf der Anlage sind in den 1960er Jahren einige Coverfotos der bekannten Sängerin Alexandra entstanden.[2] 1984 übernahm Joachim Klapproth den Harzfalkenhof. Er hatte vom Falkenmeister Reinecke die Falknerei erlernt. Er war in mehreren Falknerverbänden organisiert und Ehrenmitglied im Orden Deutscher Falkoniere.
2020 übergab Joachim Klapproth die Falknerei in die Hände des Falknermeisters Rochus Brotzer, der aus der Schweiz nach Deutschland verzogen war, um den Harzfalkenhof zu führen. Rochus Brotzer hat bereits als Kind den Umgang mit Greifvögeln und der Jagd kennengelernt. In der Schweiz hatte er sich später eine eigene Falknerei aufgebaut, die etwa 40 Vögel umfasste. Zudem war er Dozent an der Landesjagdschule Dornsberg[3] in Baden-Württemberg für die Fächer Federwild, Falknerei und Beizjagd. Hier im Harz arbeitet er für die Jagdschule Göttingen[4] und begleitet angehende Falkner bis zur Prüfung.[5]
Der Harzfalkenhof-Zoo beherbergt vor allem Greifvögel wie Falken, Adler und Eulen, aber auch andere Tierarten wie Frettchen, Karakal und Wildkatzen.[6]
Derzeit (2023) leben 73 Tiere in der Anlage auf dem Katzenstein.[5]
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Harzfalkenhof sieht seine Aufgaben hauptsächlich im Artenschutz, der Greifvogelzucht, der Falknerei und beteiligt sich erfolgreich an Zuchtprogrammen für bedrohte Tierarten.
Er bietet die Möglichkeit zur Greifvogelforschung, insbesondere der Funktionen der Greifvögel im Ökosystem, und leistet damit einen Beitrag zur Erhaltung der Greifvögel und zur genetischen Vielfalt.
Außerdem bietet er für Besucher (Schulklassen, Kindergärten etc.) Gelegenheit zur Umwelterziehung und Erfahrungspädagogik.[5]
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vögel des Harzfalkenhof werden meistens paarweise in artgerechten Volieren gehalten, so dass Zuchterfolge keine Seltenheit sind. Nach eigenen Angaben sind die Nachzuchten der großen Schneegeier weltweit einmalig.[7]
Der Harzfalkenhof bietet Patenschaften an, durch die Interessierte für einen Jahresbeitrag Pate von einem der Tiere werden.
Flugvorführungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bei gutem Wetter zweimal täglich stattfindenden Flugvorführungen[8] dienen dem Flugtraining der Vögel und ermöglichen eine artgerechte Haltung. Außerdem bewirken sie die Erhaltung des natürlichen Jagdtriebs und in manchen Fällen die Erhöhung der Erfolgschancen einer Wieder-Auswilderung.[9]
Weitere Aktionen des Harzfalkenhof sind seit 2020 Greifvogelwanderungen, Falknererlebnistage und die Beizjagd.[10]
Besucher können eine DVD über den Harzfalkenhof-Zoo sowie einen Kalender mit Bildern der Greifvögel und Eulen erwerben.[5]
Greifvogelbestand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darüber hinaus werden in der Anlage auch Frettchen, Karakal und Wildkatzen gehalten.
Wildvogel-Auffangstation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Interessengemeinschaft Wildvogelhilfe Südniedernachsen e.V. mit Sitz im Harzfalkenhof legt ihren Schwerpunkt auf die fach- und tiergerechte Pflege verletzter, kranker, junger oder schwach gewordener Wildvögel sowie die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege.[11]
Märchengrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Katzenstein an der Straße zum Ravensberg bei Bad Sachsa befindet sich mit dem 1910 eingerichteten Märchengrund der älteste Märchenpark Deutschlands.[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage vom Harzfalkenhof-Zoo
- Der Harzfalkenhof auf der Website der Stadt Bad Sachsa
- Die Wildvogelauffangstation IGWSN - Interessengemeinschaft Wildvogelhilfe Südniedersachsen e.V.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.falknerverband.de
- ↑ https://www.heimatmuseum-bad-sachsa.de/stadtbummel/spannende-geschichten/mammut-baeume-mehr
- ↑ https://www.landesjagdschule.de
- ↑ https://jagdschule-goettingen.de
- ↑ a b c d https://harzfalkenhof-zoo.de
- ↑ Hilferuf vom Harzfalkenhof: Tiere haben Hunger, Spenden benötig. In: Harz Kurier.de 15. Januar 2021.
- ↑ http://www.zoo-infos.de/set.html?/zoos/30.html
- ↑ https://harzfalkenhof-zoo.de/flugshow
- ↑ https://www.bad-sachsa.de/bad-sachsa/harzfalkenhof
- ↑ https://harzfalkenhof-zoo.de/wandern-mit-greifvoegeln
- ↑ https://igwsn.de/startseite.html
- ↑ https://www.bad-sachsa.de/bad-sachsa/maerchengrund
Koordinaten: 51° 36′ 28,8″ N, 10° 32′ 4,1″ O