Honiggräser
Honiggräser | ||||||||||||
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Wolliges Honiggras (Holcus lanatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Holcus | ||||||||||||
L. |
Honiggräser (Holcus) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie zeichnen sich überwiegend durch eine samtige Behaarung aus.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Honiggras-Arten sind ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die Pflanzenteile sind mehr oder weniger behaart. Die Blatthäutchen (Ligulae) sind häutig und oft gefranst. Die Laubblätter sind flach.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die rispigen Blütenstände sind mehr oder weniger dicht. Die abgeflachten Ährchen enthalten zwei-, selten drei Blüten. Die unterste Einzelblüte ist zwittrig, die obere meist männlich. Die etwas ungleichen Hüllspelzen sind papierartig und umgeben die Deckspelzen und die gesamten Ährchen meist vollständig. Die unteren sind einnervig, die oberen dreinervig. Die meist undeutlich genervten Deckspelzen sind auf dem Rücken gerundet. Die oberen und/oder der unteren Deckspelzen sind begrannt. Die Grannen ragen mehr oder weniger weit aus den männlichen Ährchen heraus.
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Holcus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 1047 aufgestellt.[1]
Das Verbreitungsgebiet der Gattung reicht von Europa über Makaronesien, Nordafrika und Südafrika bis Südwestasien.[1]
Die Gattung Holcus umfasst etwa zwölf Arten:[1]
- Holcus annuus Salzm. ex C.A.Mey.: Es gibt etwa drei Unterarten:[1]
- Holcus annuus Salzm. ex C.A.Mey. subsp. annuus: Sie kommt vom Mittelmeerraum bis Transkaukasien vor.[1]
- Holcus annuus subsp. duriensis (P.Silva) Franco & Rocha Afonso: Sie kommt nur im nordöstlichen Portugal und in nordwestlichen Spanien vor.[1]
- Holcus annuus subsp. setiglumis (Boiss. & Reut.) M.Seq. & Castrov. (Syn.: Holcus setiglumis Boiss. & Reut.): Sie kommt nur im südlichen Mittelmeerraum, in Spanien, Italien und Griechenland vor.[1]
- Holcus azoricus M.Seq. & Castrov.: Sie kommt nur auf den Azoren vor. Sie ist vielleicht eine Hybride zwischen Holcus lanatus und Holcus rigidus.[1]
- Holcus caespitosus Boiss.: Sie kommt in der Sierra Nevada in Südspanien auf steinigen Abhängen in Höhenlagen von 2900 bis 3100 Metern vor.[1][2]
- Holcus gayanus Boiss.: Sie kommt in Spanien und Portugal vor.[1]
- Holcus grandiflorus Boiss. & Reut.: Sie kommt nur in Spanien vor.[1]
- Holcus hierrensis (Stierst.) Stierst. & M.Seq. (Syn.: Holcus mollis subsp. hierrensis Stierst.): Sie kommt nur auf der Kanarischen Insel El Hierro vor.[1]
- Wolliges Honiggras (Holcus lanatus L.): Sie kommt von Europa und Nordafrika bis zum Kaukasusraum und in Makaronesien vor.[1]
- Weiches Honiggras (Holcus mollis L.): Sie kommt in Europa und Nordwestafrika vor und ist in Amerika, Australien und Makaronesien ein Neophyt.[1]
- Holcus notarisii Nyman: Dieser Endemit kommt nur an der Küste des nordwestlichen Italien vor.[1]
- Holcus pintodasilvae M.Seq. & Castrov.: Sie wurde 2013 aus Madeira erstbeschrieben.
- Steifes Honiggras (Holcus rigidus Hochst.): Es kommt nur auf den Azoren vor.[1] In Mitteleuropa wurde es eingeschleppt im nördlichen Bayern beobachtet.[3]
- Holcus setiger Nees: Sie kommt nur in der Capensis in Südafrika vor.[1]
Außerdem die Hybride:
- Holcus ×hybridus Wein = Holcus lanatus × Holcus mollis
Nicht mehr zur Gattung Holcus wird gerechnet:
- Holcus saccharatus L. → Sorghum bicolor (L.) Moench
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zhen-lan Wu, Sylvia M. Phillips: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4. Holcus L. S. 334 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
- Thomas Gaskell Tutin: Holcus L. S. 230–231. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 5, Cambridge University Press 1980, ISBN 0-521-20108-X.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q Holcus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
- ↑ Thomas Gaskell Tutin: Holcus L. S. 230–231. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 5, Cambridge University Press 1980, ISBN 0-521-20108-X.
- ↑ Michael Koltzenburg: Holcus. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 302.