Königlich Bayerisches 2. Chevaulegers-Regiment „Taxis“

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Das Regiment in Regensburg 1909

Das 2. Chevaulegers-Regiment „Taxis“ war ein Kavallerieverband der Bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war Regensburg.

Truppenzugehörigkeit am 1. August 1914

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III. Armee-Korps in Nürnberg
Kommandierender General: General der Kavallerie Ludwig von Gebsattel
6. Division in Regensburg
Kommandeur: Generalleutnant Maximilian von Höhn
6. Kavallerie-Brigade in Regensburg
Kommandeur: Generalmajor Eduard Weigel
Regimentsinhaber
Albert, Fürst von Thurn und Taxis, Herzog zu Wörth und Donaustauf, Erbgeneralpostmeister, Kronoberpostmeister

Um das Militär zu Beginn der Regierungszeit des Kurfürsten Maximilian II. Emmanuel zu verstärken, wurde per Dekret am 29. Juni 1682 ein Kavallerieregiment aufgestellt. Dieses führte als erstes die Bezeichnung „Regiment zu Pferd Louis Marquis de Beauveau de Croan“. Dieses war das Stammregiment der 2. Chevaulegers. Mit den Regimentsinhabern wechselte das Regiment dann jeweils auch seinen Namen und wurde mehrfach umklassifiziert. Im Jahre 1691 wurde es zum Kürassierregiment, 1785 zum Reiterregiment, 1786 wieder zum Kürassierregiment, 1790 zum Dragonerregiment, am 29. April 1811 zum „2. Chevaulegers-Regiment Fürst von Thurn und Taxis“ und dann am 26. April 1848 zum „kgl. bay. 2. Chevaulegers-Regiment Taxis“.

Das Regiment wechselte in seiner Geschichte häufig die Standorte und lag so in:

Regimentsinhaber war seit 1747 jeweils der regierende Fürst oder ein Prinz aus dem Hause Thurn und Taxis.

Das Regiment kämpfte in der Zeit zwischen 1683 und 1871 in insgesamt 45 Feldzügen und nahm am Ersten Weltkrieg teil.

In der Zeit von 1683 bis 1688 war das Regiment sechsmal gegen die Türken eingesetzt.

Zwischen 1689 und 1696 kämpfte das Regiment gegen die Truppen von Ludwig XIV. Es stand am Rhein, im Piemont und den Niederlanden.

Zwischen 1702 und 1714 kämpfte das Regiment auf französischer Seite in Süddeutschland und den Niederlanden.

Teilnahme an fünf Feldzügen gegen die Truppen der Erzherzogin Maria Theresia in der Zeit zwischen 1741 und 1748.

Bayern war Frankreich verpflichtet und musste diesem seine Truppen zur Verfügung stellen.

1805: Kämpfe gegen Österreich
1806/07: Kämpfe gegen Preußen und Russland
1809: gegen Österreich in Tirol
1812: gegen Russland – nach den Kämpfen bei Smolensk, Borodino und der Beresina war der Personalbestand des Regiments von 1346 auf 150 Mann gesunken.

Die Bayern kämpften in den Freiheitskriegen von 1813 bis 1815 in drei Feldzügen gegen Frankreich.

28. bis 30. Oktober 1813: Schlacht bei Hanau
5. Juli 1815: Einnahme von Châlons-sur-Marne

Im November 1815 rückte das Regiment in Ansbach ein.

Das Regiment kämpfte an der Tauber ohne größere Auswirkungen gegen preußische Truppen. Im September 1866 kehrte es in seine Garnison Ansbach zurück.

Das Regiment war als Divisionskavallerie im II. Armee-Korps eingesetzt. Es nahm am Vormarsch auf Weissenburg teil und stellte Patrouillen gegen Wörth ab. In der Schlacht bei Sedan war das Regiment als Bedeckung der Artillerie eingesetzt. Anschließend wurde es zum Belagerungsring um Paris kommandiert. Nach nur geringen Verlusten rückte der Verband am 5. Juli 1871 in seiner Garnison Bamberg ein.

Erster Weltkrieg

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Nach der Mobilmachung rückte das Regiment zum Grenzschutz nach Lothringen aus. Es nahm dann an der Schlacht in Lothringen teil und wurde danach in das Gebiet zwischen Maas und Mosel verlegt, wo es bis Mitte 1916 sowohl infanteristisch als auch kavalleristisch eingesetzt wurde. Am 17. Juli 1916 wurde der Regimentsverband aufgelöst und die Eskadronen auf die verschiedenen kgl. bay. Divisionen aufgeteilt. Mit diesen nahmen sie an allen größeren Schlachten im Westen teil, so in der Schlacht um Verdun, der Schlacht an der Somme, der Schlacht bei Arras, der Dritten Flandernschlacht, der Großen Schlacht in Frankreich und den anschließenden schweren Abwehrkämpfen bis zum Kriegsende.

Die 1. Eskadron war vom April 1915 bis zum Juni 1916 der 11. Königlich Bayerische Division zugeteilt und in dieser Zeit in Galizien, russisch Polen und Serbien eingesetzt.

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne rückte das Regiment im November 1918 in seiner Heimatgarnison ein, wurde demobilisiert und am 1. April 1919 aufgelöst. Die Tradition übernahm in der Reichswehr die 3. Eskadron des 17. (Bayerisches) Reiter-Regiments in Ansbach. In der Wehrmacht führte das Panzerregiment 25 in Bamberg die Tradition fort.

Vorname, Name Oberstkommandant, ab 1872 Kommandeur von bis
Johann Wilhelm Freiherr von Lüzelburg 29. Juni 1682 bis 1. März 1685
Karl Johann Lothar Weickel von Wackerstein 1. März 1685 bis 1. November 1691
Franz Graf von Gabaleone 1. November 1691 bis 15. Juni 1694
Anton Kajetan Graf von Arco 15. Juni 1694 bis 15. November 1697
Bartholomäus Graf von Costa 15. November 1697 bis 1. Januar 1703
Johann Christoph von Poth 1. Januar 1703 bis 1. Januar 1707
Johann Vinzenz de Bonaccorsi 1. Januar 1707 bis 7. Februar 1722
Jakob Kaspar Schön 7. Februar 1722 bis 1. Februar 1724
Bernard de Torri 1. Februar 1724 bis August 1739
Ernst Freiherr von Rechberg 1. Oktober 1739 bis 1742
Johann Anton von Weinberger 1742 bis 1. August 1743
Ludwig von Nyß 1. August 1743 bis 6. Juli 1747
Franz Xaver Freiherr von Rechberg 6. Juli 1747 bis 1. Juli 1754
Franz August Freiherr von Ingenheim 1. Juli 1754 bis 1. Februar 1764
Joseph Anton von Cabilliau 1. Februar 1764 bis 1. Juli 1774
Johann Maurus Graf von Nyß 1. Juli 1774 bis 1. Juli 1776
Christian Quirin Hölzl 1. Juli 1776 bis 12. Februar 1787
Franz Xaver Freiherr von Ingenheim 12. Februar 1787 bis 1. April 1793
Peter Hermann 1. April 1793 bis 1. Mai 1793
Vinzenz Nutius Graf von Minucci 1. Mai 1793 bis 28. März 1800
Peter Anton Graf Zedtwitz 28. März 1800 bis 4. November 1804
Karl Friedrich August Graf von Seydewitz 4. November 1804 bis 28. Dezember 1808
Ludwig Freiherr von Bourscheidt 28. Dezember 1808 bis 1. Mai 1814
Maximilian Freiherr von Zandt 1. Mai 1814 bis 21. Februar 1816
Karl Theodor von Thurn und Taxis 21. Februar 1816 bis 15. Juni 1830
Franz von Hetzendorf 15. Juni 1830 bis 30. Dezember 1836
Kasimir Graf von Gravenreuth 30. Dezember 1836 bis 23. Dezember 1841
Ludwig von Madroux 23. Dezember 1841 bis 31. März 1848
Johann von Fels 31. März 1848 bis 9. November 1849
Alois Margreither 9. November 1849 bis 30. Juni 1851
Otto Freiherr Vogt von Hunoltstein 30. Juni 1851 bis 31. März 1855
Emil Freiherr von Stockum-Sternfels 31. März 1855 bis 22. Juni 1857
Max Freiherr von Nesselrode-Hugenpoet 22. Juni 1857 bis 11. Januar 1863
Friedrich Horadam 11. Januar 1865 bis 7. April 1871
Karl Graf von Froberg-Montjoye 7. April 1871 bis 25. Februar 1874
Karl Freiherr von Freyberg-Eisenberg 25. Februar 1874 bis 19. Oktober 1877
Gustav Freiherr von Horn 19. Oktober 1877 bis 17. November 1886
Alfred Freiherr von Schönprunn 17. November 1886 bis 23. November 1887
Otto Freiherr von Fleury auf Hilling 23. November 1887 bis 25. November 1890
Heinrich Sandner 25. November 1890 bis 26. September 1892
Egon Freiherr von Berchem 26. September 1892 bis 30. März 1896
Emil von Le Bret-Nucourt 30. März 1896 bis 21. März 1900
Franz Martin 21. März 1900 bis 20. August 1905
Wilhelm Walther von Walderstötten 20. August 1905 bis 16. Oktober 1908
Friedrich Freiherr von Pfetten-Arnbach 16. Oktober 1908 bis 26. März 1911
Karl Zoeller 26. März 1911 bis 22. Februar 1914
Eduard Freiherr Poschinger von Frauenau 22. Februar 1914 bis 27. Januar 1915
Kurt Freiherr von Lepel 27. Januar 1915 bis Kriegsende

Friedensuniform 1914

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  • Waffenrock nach Art einer Ulanka aus stahlgrünem Tuch mit karmoisinrotem Stehkragen und schwedischen Aufschlägen. Die Achselklappen und Epaulettenfelder waren ebenfalls karmoisinrot. Die Knöpfe waren weißmetallen. Zur Parade konnte eine karmoisinrote Paraderabatte (eine Art Brustlatz) aufgeknöpft werden.
  • Helm nach Art der schweren Reiter mit weißmetallenen Beschlägen. Zur Parade wurde die Spitze durch einen weißen Rosshaarbusch ersetzt.
  • weißes Koppelzeug
  • Stahlgrüne Reithose
  • Stahlgrüne lange Hose mit breiten Streifen in der Abzeichenfarbe
  • weiß-blaue Landskokarde an Helm und Mütze
  • Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914–1918. Chr. Belser AG Verlagsbuchhandlung. Stuttgart 1930.
  • Rudolf von Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels: Virtuti pro patria. Der königlich-bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. Kriegstaten und Ehrenbuch. 1914–1918. Selbstverlag des Königlich-Bayerischer Militär-Max-Joseph-Orden. München 1966.
  • Günter Wegner: Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 11: Bayern. Kavallerie, Artillerie, Technische Truppen. Biblio Verlag. Osnabrück 1984, ISBN 3-7648-1199-4.
  • Bayerisches Kriegsarchiv: Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Bayerische Armee. Heft 26: Das k.b. 2 Chevauleger-Regiment Taxis. bearbeitet von Josef Obpacher. München 1926. Verlag Bayer. Kriegsarchiv. für den Buchhandel: Ludwig Rath. Buchhandlung Regensburg. Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek.