Die Linkskurve
Die Linkskurve. Eine literarisch-kritische Zeitschrift
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Beschreibung | literarisch, politische Zeitschrift |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Internationaler Arbeiterverlag G.m.b.H., Berlin |
Erstausgabe | 1. August 1929 |
Einstellung | 31. Dezember 1932 |
Erscheinungsweise | monatlich |
Chefredakteur | Ludwig Renn |
Herausgeber | Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller Deutschlands |
Die Linkskurve war die Zeitschrift des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller Deutschlands,[1] der der Kommunistischen Partei Deutschlands nahestand. Sie erschien von 1929 bis 1932.
Zudem gab es mit diesem Namen in Dresden eine kommunistische kabarettartige Spielgruppe, in der u. a. Hans und Lea Grundig und Hermann Werner Kubsch mitwirkten.
Die gleichnamige Zeitschrift Linkskurve – Magazin für Kunst und Kultur (ISSN 0179-5767) erschien zwischen 1979 und 1984 im Verlag Neue Zeit, Kiel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Linkskurve erschien monatlich in Berlin über vier Jahrgänge von 1929 bis 1932. Zudem erschien Ende April 1932 ein Sonderheft zum 100. Todestag von Goethe.[2] Das Heft kostete 30 Pfennige, ein Jahresabonnement 3 Mark. Die Anfangsauflage lag bei 15.000 Exemplaren.[3]
Das Ziel der Linkskurve war „die Herausbildung einer proletarisch-revolutionären Dichtung“. Darin wurde „Literatur auf marxistisch-theoretischer Basis diskutiert und in den Kontext des Klassenkampfs gestellt“.[4] Ein weiteres Anliegen der Linkskurve war es, Arbeiter zum Schreiben und zur literarischen Reflexion zu bewegen.[5]
Neben Artikeln, Gedichten und Kurzgeschichten gab es die Rubriken Neue Bücher, Berichte, Mitteilungen, Glossen und Nachrichten des Vereins. Außerdem wurden ein Preissaufschreiben veranstaltet und in sechs Kategorien Preise ausgesetzt für die Formen Roman, Theaterstück, Erzählung, Reportage, Gedicht und Kurzerzählungen.[6]
Vorsitzender des Herausgeberkreises war Johannes R. Becher. Mitherausgeber waren Kurt Kläber, Andor Gábor, Hans Marchwitza, Ludwig Renn und Erich Weinert. Verantwortlich für die Redaktion war Ludwig Renn.
Ermittelte Autoren der Zeitschrift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Abusch
- L. Anton
- Arthur Arnold
- Fritz Ausländer
- Awerbach
- Theodor Balk
- Henry Barbusse
- Victor Bauer
- Johannes R. Becher (Herausgeber)
- Otto Biha
- Franz Braun
- Rudolf Braune
- Willi Bredel
- Bernard von Brentano
- Fritz Brupbacher
- Hermann Duncker
- Josef Dunner
- Erwin Eckert
- Lex Ende
- Axel Eggebrecht
- Albert Einstein
- Alexander Emel
- Friedrich Engels
- Fritz Erpenbeck
- Stefan Faber
- T. K. Fodor
- Erich Franzen
- Bruno Frei
- Andor Gábor (Herausgeber bis April 1930)
- John Galsworthy
- Rudolf Gerber
- Giovanni Germanetto
- Emil Ginkel
- Ernst Glaeser
- Georg Glaser
- Michael Gold
- Alfons Goldschmidt
- Maxim Gorki
- Otto Gotsche
- Oskar Maria Graf
- Kurt Großmann
- Stefan Großmann
- Karl Grünberg
- Hans Günther
- E. Gumbel
- Willy Harzheim
- Walter Hasenclever
- Max Hodann
- E. Hoernle
- Kurt Huhn
- Bela Illes
- Heinz Jacoby
- Hans Jäger
- P. Kast
- Kurt Kersten
- Armin Kesser
- Kirschon
- Egon Erwin Kisch
- Kurt Kläber (Herausgeber)
- Paul Körner
- Michail Kolzow
- A. Kurella
- Berta Lask
- Lenin
- Josef Lenz
- L. Leonow
- Theodor Lessing
- V. Lidin
- Hans Lorbeer
- Heinz Luedecke
- Georg Lukács
- Lu Märten
- Wladimir Majakowski
- Hans Marchwitza (Herausgeber ab Mai 1930)
- André Marty
- Peter Maslowski
- Hannes Meyer
- Siegfried Nebel
- Th. Neubauer
- Klaus Neukrantz
- A. Norden
- Ernst Ottwalt
- Alfons Paquet
- John Dos Passos
- Erwin Piscator
- Theodor Plievier
- Wilhelm Reich
- Kurt Reiss
- Ludwig Renn (Herausgeber)
- Ernst Reinhardt
- Rudolf Renner
- Trude Richter
- Thomas Ring
- Trude Sand
- Adam Scharrer
- Richard Scheringer
- Ernst Schneller
- Walter Schönstedt
- Anna Seghers
- Bernard Shaw
- Slang
- J.Stalin
- Kurt Steffen
- Justin Steinfeld
- Alexander Graf Stenbock-Fermor
- Lisa Tetzner
- Wilhelm Tkaczyk
- Ernst Toller
- Kurt Tucholsky
- L. Turek
- Lisa Ullrich
- Otto Unger
- Herwarth Walden
- Jakob Wassermann
- Erich Weinert (Herausgeber)
- F. C. Weiskopf
- Hellmuth Weiss
- K. A. Wittfogel
- Annegret Wölk
- Friedrich Wolf
- Lothar Wolf
- Max Zimmering
Ausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes R. Becker, Kurt Kläber, Hans Marchwitza, Erich Weinert, Ludwig Renn (Hrsg.): Die Links-Kurve. Internationaler Arbeiterverlag, Berlin 1929–1932.
- Johannes R. Becker, Kurt Kläber, Hans Marchwitza, Erich Weinert, Ludwig Renn (Hrsg.): Die Links-Kurve. 4 Bände. Druck-Verlags-Vertriebs-Kooperative, Frankfurt 1971 (= Kleine Bücherei des Marxismus-Leninismus Band 8–11).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]in der Reihenfolge des Erscheinens
- Heinrich Leber: Die Linkskurve 1929–1932. Eine Untersuchung zum Beitrag der Zeitschrift des Bundes Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller Deutschlands zur Ausarbeitung von Grundfragen der marxistisch-leninistischen Literaturpolitik und Literaturtheorie und zur Entwicklung der proletarisch-revolutionären Literatur. Universität Leipzig, Diss. phil. 1964.
- Art. Linkskurve, Die. In: Lexikon sozialistischer deutscher Literatur. Bibliographisches Institut, Leipzig 1964, S. 331–335.
- Werner T. Angress: Pegasus and Insurrection. Die Linkskurve and Its Heritage. In: Central European History, Jg. 1 (1968), Heft 1, S. 35–55.
- Helga Gallas: Die Linkskurve 1929-32. Ausarbeitung einer proletarisch-revolutionären Literaturtheorie in Deutschland. Ladewig, Berlin 1969. Diss. phil. FU Berlin 1969.
- gering redigierte Buchausgabe unter dem Titel: Marxistische Literaturtheorie. Kontroversen im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Hermann Luchterhand, Neuwied 1971 (= collection alternative, herausgegeben von Hildegard Brenner, Bd. 1; = Sammlung Luchterhand, Bd. 19).
- Literatur und Parteilichkeit, Band 1: Der Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) 1929–1933 (= Sozialistische Zeitschrift für Kunst und Gesellschaft, herausgegeben von der Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender, Heft 11/12). Mohr, Tübingen 1972.
- Die Linkskurve. Berlin 1929–1932. Bibliographie einer Zeitschrift (= Analytische Bibliographien deutschsprachiger literarischer Zeitschriften, Bd. 7). Bearbeitet von Dieter Kliche und Georg Seidel. Mit einem Vorwort von Otto Grosche. Aufbau Verlag, Berlin und Weimar 1972.
- Frank Rainer Scheck (Hrsg.): Erobert die Literatur! Proletarisch-revolutionäre Literaturtheorie und -debatte in der Linkskurve 1929–1932. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1973.
- Friedrich Albrecht, Klaus Kändler: Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller Deutschlands 1928–1935. Bibliographisches Institut, Leipzig 1978.
- Ilja Seifert: Vom Leben dreier Zeitschriften. Arbeiter-Literatur (1924), Die Neue Bücherschau (1919–1929), Die Linkskurve (1929–1932). Auf dem Wege zur Profilierung der journalistischen Front der KPD in den kulturpolitischen und ästhetischen Klassenkämpfen der Weimarer Republik. Akademie der Woissenschaften der DDR, Berlin 1980 (Promotion A).
- Dieter Schiller: Goethe in den geistigen Kämpfen um 1932. Über die Goethe Nummern der Zeitschriften „Die Neue Rundschau“ und „Die Linkskurve“ im April 1932. In: Goethe-Jahrbuch, Jg. 103, Göttingen 1986, S. 54–72.
- Christian Dietrich: Literarisches Profil und politisches Programm. Zur Konzeptualisierung der Monatszeitschrift „Die Linkskurve“. In: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Jg. 2 (2017), Heft 1, S. 7–21.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Rieger in der UZ vom 30. November 2007 „Mit dem literarischen Buschmesser“– Nachdenken über sozialistische Kulturgeschichte. Die Linkskurve 1929–1932.
- Proletarische Literatur und die Politik der Kommunistischen Partei Deutschlands 1929–1932; Auseinandersetzungen im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Corinna Norrick: Literarische Zeitschriften und Publikumszeitschriften. In: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herausgegeben von der Historischen Kommission, Bd. 2: Ernst Fischer, Stephan Füssel (Hrsg.): Die Weimarer Republik 1918–1933, Teilband 2. Walter de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-598-24809-2, S. 91–110, hier S. 99.
- ↑ Die Linkskurve, 4. Jahrgang, Nr. 4 (April 1932), S. 19.
- ↑ Corinna Norrick: Literarische Zeitschriften und Publikumszeitschriften. In: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herausgegeben von der Historischen Kommission, Bd. 2: Ernst Fischer, Stephan Füssel (Hrsg.): Die Weimarer Republik 1918–1933, Teilband 2. Walter de Gruyter, Berlin 2012, S. 91–110, hier S. 99–100.
- ↑ Corinna Norrick: Literarische Zeitschriften und Publikumszeitschriften. In: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herausgegeben von der Historischen Kommission, Bd. 2: Ernst Fischer, Stephan Füssel (Hrsg.): Die Weimarer Republik 1918–1933, Teilband 2. Walter de Gruyter, Berlin 2012, S. 91–110, beide Zitate S. 100.
- ↑ Corinna Norrick: Literarische Zeitschriften und Publikumszeitschriften. In: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herausgegeben von der Historischen Kommission, Bd. 2: Ernst Fischer, Stephan Füssel (Hrsg.): Die Weimarer Republik 1918–1933, Teilband 2. Walter de Gruyter, Berlin 2012, S. 91–110, hier S. 100.
- ↑ Die Linkskurve. 2 Jg. Nr. 1. Januar 1930, S. 8.