Melanie (Sängerin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Melanie Safka)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Melanie (2009)

Melanie Anne Safka-Schekeryk (* 3. Februar 1947 in New York City als Melanie Anne Safka;23. Januar 2024 in Nashville, Tennessee) war eine US-amerikanische Sängerin und Songwriterin. Sie wurde 1969 durch ihren Auftritt beim Woodstock-Festival bekannt und „etablierte sich nachdrücklich mit genial-schlichten Songs und unverwechselbarem Timbre im Folk-Pop-Genre“.[1]

In Deutschland hatte sie 1970 einen Top-10-Hit mit einer Coverversion des Rolling-Stones-Songs Ruby Tuesday. Einer ihrer weltweit erfolgreichsten Hits war What Have They Done to My Song Ma aus demselben Jahr. Mit Brand New Key gelang ihr Anfang 1971 ein Nummer-eins-Hit in den USA.

Melanie wurde 1947 im New Yorker Stadtteil Astoria in Queens als Tochter eines ukrainischen Vaters[2] und der italienischstämmigen Blues- und Jazzsängerin Polly Safka-Bertolo (1926–2003) geboren.[3] Als sie fünf Jahre alt war, entstand ihre erste Tonaufnahme, Gimme a Little Kiss, ein Lied, das sie im Stil von Shirley Temple vortrug.

Als Sechsjährige begann Melanie Ukulele zu spielen. Ursprünglich wollte sie Schauspielerin werden. Als sie 1967 für eine Theaterrolle vorsprechen sollte, irrte sie sich, so erzählt sie, in der Anschrift, geriet mit ihrer Gitarre in das Büro des Plattenproduzenten Peter Schekeryk (1942–2010) und wurde von ihm als Sängerin unter Vertrag genommen und fortan gemanagt. 1968 heirateten sie.[4] Zunächst wurde Melanie in Europa bekannt. Ihr Song Bobo’s Party stand 1969 mehrere Wochen auf Spitzenplätzen in den französischen Verkaufscharts, und sie hatte mit Beautiful People einen Hit in den Niederlanden.

Im August desselben Jahres sang sie beim Woodstock-Festival in den USA, wo sie am ersten Abend nach Ravi Shankar statt der Incredible String Band auftrat, die es ablehnte, im strömenden Regen auf die Bühne zu gehen. Die damals 22-jährige Melanie hatte nach eigener Aussage den Eindruck, dass sie in Woodstock die Einzige war, die nicht unter Drogeneinfluss stand. Sie spielte sieben Songs. Das Publikum schwenkte in der Dunkelheit im Takt der Musik Kerzen, die zuvor ausgeteilt worden waren. Diese Stimmung hielt sie später in ihrem Lied Lay Down (Candles in the Rain) („Kerzen im Regen“) fest, mit dem sie im folgenden Jahr (mit Chorbegleitung der Edwin Hawkins Singers) Platz 6 der US-Charts erreichte und auch in Europa erfolgreich war.

Einer ihrer weltweit erfolgreichsten Songs wurde 1970 What Have They Done to My Song Ma, das in Deutschland auch in der deutschen Fassung von Daliah Lavi, Wer hat mein Lied so zerstört, Ma? bekannt wurde. In Deutschland und Großbritannien war sie im selben Jahr außerdem mit einem Cover des Rolling-Stones-Songs Ruby Tuesday erfolgreich. Ihr größter Hit in den USA wurde 1971 Brand New Key, der auch unter dem Titel The Roller Skate Song bekannt ist und die Spitze der US-Charts erreichte.[5]

Weitere Erfolgstitel waren Peace Will Come, Nickel Song, Ring the Living Bell und 1973/74 die Coverversion des Shirelles-Titels Will You Love Me Tomorrow. Melanie wurde mit drei goldenen Schallplatten ausgezeichnet. 1972 erhielt sie als Ergebnis einer Leserwahl der Jugendzeitschrift Bravo den silbernen Bravo Otto. Politisch engagierte sich Melanie als UNICEF-Botschafterin.[6]

Seit ihrem Auftritt in Woodstock hat Melanie fast jedes Jahr ein Album veröffentlicht, bis zu seinem Tod im Jahr 2010 überwiegend von Peter Schekeryk produziert. Sie bekam drei Kinder, die ebenfalls im Musikgeschäft tätig sind. Sie lebte eine Zeitlang in München, danach zog sie nach Florida.[4] Ein erstes Comeback hatte sie 1978 mit dem Album Phonogenetic. Not Just Another Pretty Face mit den Jazzrock-Musikern Dave Sanborn, Michael Brecker, Randy Brecker, Richard Tee und Will Lee. Eher dem Pop-Mainstream verbunden war ihr 1985 erschienenes Album Am I Real or What.[4]

Melanie (2005)

2003 verwendete die australische Hip-Hop-Formation The Hilltop Hoods ein Sample aus Melanies People in the Front Row für ihren Song The Nosebleed Section. Im selben Jahr erschien Melanies Album Paled by Dimmer Light, eine Koproduktion von Peter und Beau Jarred Schekeryk. Melanie ging nahezu jährlich auf Tournee und wurde dabei oft von ihrem Sohn Beau Jarred auf der Gitarre begleitet.

Melanie starb am 23. Januar 2024 im Alter von 76 Jahren in Nashville. Bis kurz vor ihrem Tod hatte sie noch an einem neuen Album gearbeitet.[7]

Studio- und Livealben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1969 Affectionately Melanie US196
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1969
1970 Melanie / Candles in the Rain DE33
(1 Mt.)DE
UK5
(31 Wo.)UK
US17
Gold
Gold

(37 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1970
Lay Down DE16
(8 Mt.)DE
Leftover Wine / Live at Carnegie Hall DE31
(2 Mt.)DE
UK22
(5 Wo.)UK
US33
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. September 1970
R. P. M. OST US148
(6 Wo.)US
1971 The Good Book DE29
(5 Mt.)DE
UK9
(9 Wo.)UK
US80
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Februar 1971
Garden in the City UK19
(6 Wo.)UK
US115
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1971
1972 Gather Me UK14
(13 Wo.)UK
US15
Gold
Gold

(27 Wo.)US
Stoneground Words US70
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. November 1972
1973 Melanie at Carnegie Hall US109
(11 Wo.)US
1974 Madrugada US192
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1974

Weitere Studio- und Livealben

  • 1968: Born to Be
  • 1971: All the Right Noises – Soundtrack
  • 1971: Live at Montreux
  • 1973: Please Love Me
  • 1974: As I See It Now
  • 1975: Sunset and Other Beginnings
  • 1976: Photograph
  • 1978: Phonogenic / Not Just Another Pretty Face
  • 1979: Ballroom Streets
  • 1982: Arabesque
  • 1983: Seventh Wave
  • 1985: Am I Real or What
  • 1987: Melanie
  • 1989: Cowabonga
  • 1991: Precious Cargo
  • 1993: Freedom Knows My Name
  • 1993: Silver Anniversary Unplugged
  • 1995: Old Bitch Warrior
  • 1996: Unchained Melanie
  • 1996: Her Greatest Hits Live & New
  • 1997: Lowcountry
  • 1997: On Air
  • 1997: Antlers
  • 2002: Moments from my Life
  • 2002: Crazy Love
  • 2004: Paled by Dimmer Light
  • 2005: Photograph Double Exposure
  • 2010: Ever Since You Never Heard of Me
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1972 The Four Sides of Melanie UK23
(2 Wo.)UK
US103
(9 Wo.)US

Weitere Kompilationen

  • 1971: Please Love Me
  • 1971: The Best of Melanie
  • 1973: The Very Best of Melanie
  • 1975: From The Beginning / Twelve Great Performances
  • 1977: The Best of Melanie [2LP] [Buddah]
  • 1981: Spotlight On Melanie
  • 1988: Her Songs [SWI]
  • 1988: Melanie’s Back in Town – 20 Greatest Hits [CAN]
  • 1988: The Best of Melanie [1LP] [Buddah]
  • 1988: The Very Best of Melanie
  • 1990: The Best of Melanie [Rhino]
  • 1991: Ruby Tuesday
  • 1991: The Best of Melanie [Music Club]
  • 1992: Beautiful Songs for Beautiful People [NLD]
  • 1993: All the Hits …And More [DEU]
  • 1993: A Portrait of Melanie (inkl. Nickel Song, Ruby Tuesday, Mr. Tambourine Man, Lay Lady Lay)
  • 1997: Encore Collection
  • 1997: The Very Best of Melanie: Acoustic Blue
  • 1997: Golden Hits Collection
  • 1998: The Very Best of Melanie [Camden]
  • 1998: Melanie Magic (The Ultimate Collection)
  • 1999: Beautiful People: The Greatest Hits of Melanie
  • 1999: Ring the Living Bell: A Collection
  • 2000: Shine On – The Latest and Greatest [DEU]
  • 2004: The Greatest Hits Legacy
  • 2006: Beautiful Hits
  • 2008: Evergreen Selection
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  UK  US
1970 Lay Down (Candles in the Rain)
Lay Down
US6
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1970
B-Seite: Animal Crackers
mit den Edwin Hawkins Singers
Peace Will Come (According to Plan)
Leftover Wine
DE47
(1 Wo.)DE
US32
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1970
B-Seite: Close to it All
Ruby Tuesday
Candles In The Rain
DE6
(24 Wo.)DE
AT2
(12 Wo.)AT
UK9
(15 Wo.)UK
US52
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. August 1970
B-Seite: What Have They Done to My Song Ma
What Have They Done to My Song Ma
Candles in the Rain
UK39
(1 Wo.)UK
B-Seite von Ruby Tuesday
Stop! I Don’t Wanna Hear It Anymore
Garden in the City
DE43
(1 Wo.)DE
AT15
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigAT
Erstveröffentlichung: 17. Juli 1970
B-Seite: Beautiful People
1971 The Nickel Song
Love Me
DE43
(1 Wo.)DE
US35
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1971
B-Seite: What Have They Done to My Song Ma
Brand New Key
Gather Me
DE23
(10 Wo.)DE
UK4
(12 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1971
B-Seite: Some Say (I Got Devil)
1972 Ring the Living Bell
Gather Me
DE41
(1 Wo.)DE
US31
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 29. Januar 1972
B-Seite: Railroad
Together Alone
Stoneground Words
US86
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1972
B-Seite: Center of the Circle
1973 Bitter Bad
Melanie at Carnegie Hall
US36
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1973
B-Seite: Do You Believe
Will You Still Love Me Tomorrow?
UK37
(5 Wo.)UK
US82
(4 Wo.)US
B-Seite: Here I Am
1983 Every Breath of the Way
Seventh Wave
UK70
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1983
B-Seite: Lovers Lullaby

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Singles

  • 1968: Mr. Tambourine Man / Christopher Robin [GBR]
  • 1969: Garden in the City / Why Didn’t My Mother Tell Me?
  • 1969: God’s Only Daughter / My Beautiful People
  • 1969: Bo Bo’s Party / I’m Back in Town
  • 1969: Bo Bo’s Party / Mr. Tambourine Man [FRA]
  • 1969: Uptown Down / Beautiful People [GBR]
  • 1970: Baby Guitar / Any Guy
  • 1970: Beautiful People / Any Guy
  • 1970: I Believe / Lay Down [DEU]
  • 1970: Lay Down (Candles in the Rain) / Animal Crackers [FRA]
  • 1970: Peace Will Come (According to Plan) / Close to it All [DEU]
  • 1970: Peace Will Come (According to Plan) / Stop! I Don’t Want to Hear It Anymore
  • 1970: Ruby Tuesday / Merry Christmas
  • 1971: Nickel Song / Good Book
  • 1971: The Good Book / We Don’t Know Where We’re Going
  • 1972: I’m Back in Town / Johnny Boy
  • 1972: Some Say I’ll Be a Farmer / Steppin’
  • 1972: Some Day I’ll Be a Farmer / Lay Lady Lay [GBR]
  • 1972: Together Alone / Summer Weaving [GBR]
  • 1973: Do You Believe / Stoneground Words
  • 1973: Do You Believe / Stoneground Words [NLD]
  • 1973: Please Love Me [DEU]
  • 1973: Seeds/Some Say (I Got Devil)
  • 1974: Love to Lose Again / Pine and Feather
  • 1974: Lover’s Cross / Holding Out
  • 1975: Record Machine / Sweet Misery
  • 1975: You’re Not a Bad Ghost, Just an Old Song / Eyes of Man [DEU] (promo)
  • 1975: You Can’t Hurry Love / Mama Said [DEU] (promo)
  • 1977: Cyclone / If I Needed You
  • 1978: I’d Rather Leave While I’m in Love / Record People
  • 1978: Oh Boy / Brand New Key
  • 1978: Running After Love / Holding Out
  • 1981: One More Try / Apathy
  • 1982: Detroit or Buffalo / Imaginary Heroes
  • 1982: Detroit or Buffalo / When You’re Dead and Gone
  • 1982: Foolin’ Yourself / Dead and Gone [DEU]
  • 1982: Get High on Yourself / Dead and Gone
  • 1983: Dance To The Music / What Do I Keep
  • 1985: Maybe I’m Lonely / Who’s Been Sleeping in My Bed?
  • 1985: Rag Doll (short / long versions)
  • 1985: Who’s Been Sleeping in My Bed / Somebody Love
  • 1985: Who’s Been Sleeping in My Bed? (Special Club Mix) / Who’s Been Sleeping in My Bed?
  • 1994: Till They All Get Home (A Little Prayer)
  • 1999: Lay Down / Ruby Tuesday
  • 1999: Summer of Love II [radio-only]
  • 2001: Dust in the Wind / For What it’s Worth
  • 2003: Jammin’ Alone / You Can Find Anything Here
Commons: Melanie Safka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Melanie. In: taurus-press.de/. Taurus Press Verlag populärer Musik-Literatur, abgerufen am 28. April 2022.
  2. Folk Singer Develops New Style in: The Ukrainian Weekly, Nr. 119 vom 28. Mai 1978, S. 15.
  3. David Fullman: Melanie Safka is known to her fans simply as Melanie. In: She. April 1971, abgerufen am 25. Januar 2024.
  4. a b c Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book. 20 der schönsten Songs für Akustikgitarre. Gerig Music, ISBN 3-87252-249-3, S. 20.
  5. Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Billboard Publications, New York 1992, S. 304.
  6. http://melanie-music.org/special_e.htm
  7. Melanie, Singer Who Performed at Woodstock and Topped Charts With ‘Brand New Key,’ Dies at 76. In: Variety. 24. Januar 2024, abgerufen am 24. Januar 2024.
  8. a b c Chartquellen: DE AT UK US
  9. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US