Panophthalmitis
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H44.0 | Purulente Endophthalmitis |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Eine Panophthalmitis, häufig auch als Panophthalmie oder Pantophthalmie bezeichnet, ist eine Augenvereiterung. Die Infektion des gesamten Auges ist die gefährlichste Erkrankung des Auges. Die zur Infektion führenden Keime können dabei sehr unterschiedlicher Natur sein (siehe Literatur).
Die Panophthalmitis ist zwar eine recht seltene, aber sehr ernste Erkrankung, die häufig den völligen Verlust des Sehvermögens oder sogar des gesamten Auges nach sich zieht. Die operative Entfernung des kranken Auges kann durchgeführt werden, um das andere Auge zu erhalten.
Die Ätiologie der Panophthalmitis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursache für eine Augenvereiterung sind meist schwere Verletzungen des Auges. Hierbei können sehr unterschiedliche Keime eine Infektion im Auge auslösen. Seltener wird sie durch operative Eingriffe (meist durch eine Kataraktoperation, das heißt eine Operation des Grauen Stars) verursacht. Noch seltener sind endogene Auslöser, wie eine Sepsis (Blutvergiftung) oder Pyämie (Blutvergiftung mit mehreren Erregerherden).
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abhängig vom auslösenden Keim erfolgt meist eine intensive lokale und systemische Behandlung. Bei einer posttraumatischen (nach Verletzungen) oder postoperativen (nach Operationen) Panophthalmitis wird oft eine zusätzliche frühzeitige operative Versorgung (Vitrektomie) vorgenommen. Kann die Krankheit nicht in einem frühen Stadium therapiert werden, so ist eine Externation beziehungsweise Enukleation (Exenteratio oculi oder Exenteratio bulbi oder Enucleatio bulbi), das heißt die vollständige Entfernung des betroffenen Augapfels, meist unvermeidbar, um das Augenlicht des zweiten Augapfels zu erhalten.
In der Vergangenheit gab es auch Versuche, die Panophthalimitis mittels Hyperbarer Oxygenierung (HBO) zu therapieren, was für Gasbranderreger auch ein sich anbietendes Verfahren ist.[1][2] Dieses Verfahren hat sich jedoch gegenüber den etablierten Methoden nicht durchsetzen können.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Barsam u. a.: Panophthalmitis secondary to infection with Citrobacter koseri. In: Eye. 20/2006, S. 1468–1470. PMID 16691260
- J. Biswas u. a.: Panophthalmitis due to Aspergillus in an acquired immunodeficiency syndrome patient: clinicopathological study of a case. In: Indian journal of ophthalmology. 55/2007, S. 239–240. PMID 17456953
- R. Chawla u. a.: Case report of tuberculous panophthalmitis. In: Medical science monitor : international medical journal of experimental and clinical research. 10/2004, S. 57–59. PMID 15448600
- D. C. Schickner u. a.: Panophthalmitis due to clostridium septicum. In: American Journal of Ophthalmology. 137/2004, S. 942–944. PMID 15126166
- K. A. Kriegmaier: Untersuchung der mikrobiellen Kontamination von mehrfach verwendbaren, autoklavierbaren Schlauchsystemen für die intraokulare Chirurgie. Dissertation. LMU München, 2005.
- I. Echler: Stenotrophomonas maltophilia induzierte Endophthalmitis. Dissertation. LMU München, 2004