„Sayyid“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Irrelevante wiederholungen
Markierungen: Zurückgesetzt Visuelle Bearbeitung Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
Zeile 2: Zeile 2:
[[Datei:Ralamb-40.jpg|mini|Im [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] hatten die Sayyids das Privileg, einen grünen [[Turban]] zu tragen]]
[[Datei:Ralamb-40.jpg|mini|Im [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] hatten die Sayyids das Privileg, einen grünen [[Turban]] zu tragen]]


'''Sayyid''' oder '''Sajid''' (Plural ''Sadat''; {{arS|سَيِّد&lrm;|d=Sayyid|b=Herr}}, auch als Anrede, weibliche Form {{arS|سَيِّدة&lrm;|d=Sayyida|b=Frau, Dame}}, auch als Anrede;<ref>Hans Wehr: ''Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart''. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1968, S. 401.</ref> [[Persische Sprache|persische Aussprache]] ''Seyyed''; {{trS|Seyyid}}; {{sqS|Seid}}; {{kuS}} ''Seyîd'', weibliche Form: ''Seyyîde''; {{msS|Syed}}; {{bsS|Sejdić}})<ref>I. Smailovic: ''Muslimananska imena orijentalnog porijekla u B i H-u. (dt: Muslimische Namen orientalischen Ursprungs in BiH)''. Sarajevo 1990, Seite 140.450.459–461. A. Skaljic: ''Turcizmi u srpskorhvatskom jeziku (dt.: Turkismen in der serbokroatischen Sprache)''. Sarajevo 1985, Seite 555. B. Klaić: ''Rjecnik stranih rijeci (Fremdwörterbuch)''. Zagreb 1962, Seite 1312–1313.</ref> ist der Ehrentitel der Nachkommen [[Mohammed]]s, des Propheten des [[Islam]]s, die von ihm über seine Tochter Fatima und deren Ehemann [[ʿAlī ibn Abī Tālib|Ali ibn Abi Talib]] väterlicherseits abstammen. Zum Beweis des Titelanspruchs wird unter anderem ein genauer Stammbaum geführt. Unter den islamischen Klerikern tragen die Sayyids einen schwarzen [[Turban]], während alle anderen weiße tragen. Innerhalb des [[Zwölfer-Schia|schiitischen Islams]] (etwa in [[Iran]] und [[Irak]]) gelten als legitime Nachkommen die Geistlichen, welche von Fatima und Ali ibn Abi Talib über deren jüngeren Sohn [[al-Husain ibn ʿAlī|al-Ḥusain b. ‘Alī]] abstammen. Der Titel ''[[Scherif]]'' ({{arS|شريف&lrm;|w=Scharīf|d=Šarīf}}), „der Edle“, gilt hingegen für die Nachkommen von dessen älterem Bruder [[al-Hasan ibn ʿAlī]], darunter für die Herrscherhäuser von Jordanien und Marokko. Sie tragen einen grünen Turban.
'''Sayyid''' oder '''Sajid''' (Plural ''Sadat''; {{arS|سَيِّد&lrm;|d=Sayyid|b=Herr}}, auch als Anrede, weibliche Form {{arS|سَيِّدة&lrm;|d=Sayyida|b=Frau, Dame}}, auch als Anrede;<ref>Hans Wehr: ''Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart''. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1968, S. 401.</ref> [[Persische Sprache|persische Aussprache]] ''Seyyed''; {{trS|Seyyid}} weibliche Form: ''Seyyide'')<ref>I. Smailovic: ''Muslimananska imena orijentalnog porijekla u B i H-u. (dt: Muslimische Namen orientalischen Ursprungs in BiH)''. Sarajevo 1990, Seite 140.450.459–461. A. Skaljic: ''Turcizmi u srpskorhvatskom jeziku (dt.: Turkismen in der serbokroatischen Sprache)''. Sarajevo 1985, Seite 555. B. Klaić: ''Rjecnik stranih rijeci (Fremdwörterbuch)''. Zagreb 1962, Seite 1312–1313.</ref> ist der Ehrentitel der Nachkommen [[Mohammed]]s, des Propheten des [[Islam]]s, die von ihm über seine Tochter Fatima und deren Ehemann [[ʿAlī ibn Abī Tālib|Ali ibn Abi Talib]] väterlicherseits abstammen. Zum Beweis des Titelanspruchs wird unter anderem ein genauer Stammbaum geführt. Unter den islamischen Klerikern tragen die Sayyids einen schwarzen [[Turban]], während alle anderen weiße tragen. Innerhalb des [[Zwölfer-Schia|schiitischen Islams]] (etwa in [[Iran]] und [[Irak]]) gelten als legitime Nachkommen die Geistlichen, welche von Fatima und Ali ibn Abi Talib über deren jüngeren Sohn [[al-Husain ibn ʿAlī|al-Ḥusain b. ‘Alī]] abstammen. Der Titel ''[[Scherif]]'' ({{arS|شريف&lrm;|w=Scharīf|d=Šarīf}}), „der Edle“, gilt hingegen für die Nachkommen von dessen älterem Bruder [[al-Hasan ibn ʿAlī]], darunter für die Herrscherhäuser von Jordanien und Marokko. Sie tragen einen grünen Turban.


== Unterscheidung ==
== Unterscheidung ==

Version vom 22. Januar 2022, 13:13 Uhr

Im Osmanischen Reich hatten die Sayyids das Privileg, einen grünen Turban zu tragen

Sayyid oder Sajid (Plural Sadat; arabisch سَيِّد, DMG Sayyid ‚Herr‘, auch als Anrede, weibliche Form arabisch سَيِّدة, DMG Sayyida ‚Frau, Dame‘, auch als Anrede;[1] persische Aussprache Seyyed; türkisch Seyyid weibliche Form: Seyyide)[2] ist der Ehrentitel der Nachkommen Mohammeds, des Propheten des Islams, die von ihm über seine Tochter Fatima und deren Ehemann Ali ibn Abi Talib väterlicherseits abstammen. Zum Beweis des Titelanspruchs wird unter anderem ein genauer Stammbaum geführt. Unter den islamischen Klerikern tragen die Sayyids einen schwarzen Turban, während alle anderen weiße tragen. Innerhalb des schiitischen Islams (etwa in Iran und Irak) gelten als legitime Nachkommen die Geistlichen, welche von Fatima und Ali ibn Abi Talib über deren jüngeren Sohn al-Ḥusain b. ‘Alī abstammen. Der Titel Scherif (arabisch شريف Scharīf, DMG Šarīf), „der Edle“, gilt hingegen für die Nachkommen von dessen älterem Bruder al-Hasan ibn ʿAlī, darunter für die Herrscherhäuser von Jordanien und Marokko. Sie tragen einen grünen Turban.

Unterscheidung

Da für arabische Begriffe oft eine ungenaue oder zumindest uneinheitliche lateinische Umschrift verwendet wird, kann der Titel Sayyid mit den Namen Said (سعيد, DMG Saʿīd) oder Zaid (زيد, DMG Zaid) verwechselt werden, die sich in der Aussprache aber deutlich voneinander unterscheiden.

Afghanistan

In der Islamischen Republik Afghanistan wurden die Sayyid als ethnische Gruppe anerkannt. Am 15. März 2019 beschloss Präsident Ashraf Ghani, den „Stamm der Sadat“ in den elektronisch erfassten nationalen Personaldaten zu erwähnen.[3] Sie nehmen in Afghanistan einen Ehrenplatz ein. Die mehrheitlich in Balch und Kundus im Norden und in Nangarhar im Osten lebenden Sayyiden sind sunnitische Muslime, aber es gibt auch einige, darunter in der Provinz Bamiyan, die dem schiitischen Islam angehören. Diese werden oft als Sadat bezeichnet, ein Wort, das traditionell „im nördlichen Hedschas-Gebiet und in Britisch-Indien gleichermaßen auf die Nachfahren von Hasan und Hussein, (den ersten schiitischen Märtyrern) Söhnen von Ali und Enkeln von Mohammed, angewendet wurde“.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans Wehr: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1968, S. 401.
  2. I. Smailovic: Muslimananska imena orijentalnog porijekla u B i H-u. (dt: Muslimische Namen orientalischen Ursprungs in BiH). Sarajevo 1990, Seite 140.450.459–461. A. Skaljic: Turcizmi u srpskorhvatskom jeziku (dt.: Turkismen in der serbokroatischen Sprache). Sarajevo 1985, Seite 555. B. Klaić: Rjecnik stranih rijeci (Fremdwörterbuch). Zagreb 1962, Seite 1312–1313.
  3. https://pajhwok.com/2019/03/15/ghani-decrees-mentioning-sadat-tribe-electronic-id-card/
  4. https://nps.edu/web/ccs/ethnic-genealogies