Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-11-15
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- German
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- SLUB Dresden
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X« 287, 15. November 1934. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. b. Ttlchu Buchhandel. er sich über die organisatorische Umgestaltung des Börsenvereins und die Gründung des Bundes reichsdeutschcr Buchhändler. — Der Vorsitzende dankte Herrn Diederich für seine außerordentlich inter essanten und klaren Darlegungen und eröffnete die Aussprache, die zur Klärung mancher Einzelfragen beitrug. Für die Buchwoche forderte sodann Herr Nitschmann die deutschen Buchhändler nach- drücklichst auf, den starken Willen der neuen Regierung, das Buch als Weg zum deutschen Aufbau, ja als Volksnahrungsmittel in den Mittelpunkt der Betrachtung zu rücken, durch Einzelarbeit und Ge meinschaftswerbung zu unterstützen. Zum Punkt Gemeinschaftsarbeit ermähnte der Vorsitzende in seinen einleitenden Ausführungen, daß gerade hier in Dresden bis zum Jahre 1933 auf diesem Gebiete von den Kollegen, die einmütig guten Willens gewesen seien, schon vieles getan und verwirklicht- worden sei. Seinen grundlegenden Hauptvortrag über dieses zeit gemäße Thema begann Herr Nitschmann mit der Feststellung, daß auch diese Arbeit zwei Seiten habe, die sich zu Segen oder zu Unheil auswirken könnten. Wert und Nutzen der Gemeinschaftsarbeit erblickte er vor allem in der gemeinschaftlichen Werbung, für die auch Geldmittel bereitzustellen seien, im gemeinsamen Einkauf, in gemeinsamen Katalogen, auch Spezialkatalogen für verschiedene Be- rufsgrnppen, deren Herausgabe vorbereitet werde, in gemeinsamen Ausstellungen und im gemeinsamen Verkauf veralteter, zurück gesetzter Bestände. Aber es müsse vermieden werden, daß trotz Be jahung aller Gemeinschaftsarbeit die persönliche Prägung der Einzel firma, auf der das Vertrauen des Bücherkäufers beruhe, verwischt oder vernichtet werde. Nach einem herzlichen Dankeswort des Vorsitzenden gab Herr Kaufmann den Kassenbericht, der einstimmig anerkannt, und den Voranschlag, der ebenfalls ohne Aussprache genehmigt wurde. Je 390 NM wurden für das Winterhilfswerk und für die Nnterstützungs- kasse bewilligt. Nunmehr erfolgte die Neuwahl des ersten Vorsitzen den. Mit herzlichen Worten des Dankes an seine Mitarbeiter legte der Vorsitzende, Herr Schäder, sein Amt nieder und schlug der Ver sammlung als seinen Nachfolger Herrn Heinze vor, der einstimmig gewählt wurde und sein Amt mit Dank für das ihm entgegengebrachte Vertrauen annahm. Hierauf ergriff Herr Nitschmann das Wort und dankte dem scheidenden Vorsitzenden im Namen des Börsenvereins für seine treue und erfolgreiche Amtsführung in enbscheidungsvoller Zeit. Herr Focken dankte im Namen des Verbandes Sächsischer Buchhändler in bewegten Worten dem Scheidenden, in dessen Person und Persönlichkeit er die besten und wertvollsten Eigenschaften deut schen Buchhändlertums verkörpert sehe durch Liebe zum Buch und Bekenntnis zum Ethos dieses Berufes. Möge der Nachfolger und neue Vorsitzende, den er herzlich begrüßte, dies Vermächtnis und Erbe hüten und im gleichen Sinne weiterwirken. Dann wurde Herr Leithold Sprecher des Dankes für den Verein Dresdner Buchhändler. Mit einem begeisterten »Sieg-Heil« auf den Führer schloß der Vor sitzende gegen 1.15 Uhr die Versammlung. E. Haupt. Der Klassiker der Bibliographie Zu Friedrich Adolf Eberts hundertsten Todestag Als am 10. November 1834 dem Oberbibliothekar der damals Königlichen öffentlichen Bibliothek in Dresden, Hofrat Friedrich Adolf Ebert, das Mißgeschick zustieß, daß er beim Einstellen von neuen Büchern in die hohen Regale von der Bücherleiter stürzte, da war es das letzte Glied einer Kette von körperlichen Leiden, das seinem nüchternen Leben am Ende noch einen Schimmer von Romantik ver lieh, indem es ihn auch äußerlich sein Leben dem Beruf opfern ließ, dem er sich von Jugend auf mit Leib und Seele verschrieben hatte. Am 13. November mußte der längst allzu sehr geschwächte Körper den Widerstand aufgeben und den widerwillig ersehnten Erlöser Tod ein Leben vollenden lassen, das eine Menge aussichtsreicher Arbeiten unvollendet zurückließ. Von den 43 Jahren — anderen sind zur Vorbereitung allein soviele vergönnt — hatte Ebert, als hätte er gewußt, welche Spanne ihm zugemessen war, so reichen Gebrauch gemacht, daß er schon in den Mannesjahren Höhen erreicht hatte, die sein Leben den Zeitgenossen als einen Gipfel erscheinen ließen. In rasch aufeinanderfolgenden Etappen wurde aus dem für seine Beschäftigung als Amanuensis der Leipziger Stadtbibliothek dank baren Gymnasialschüler, aus dem rücksichtslosen Kritiker an dem Zustand der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken, der als 20jäh- riger (1811) die Schrift »Uber öffentliche Bibliotheken« als Anregung zu durchgreifender Reform in die Welt gehen ließ, aus dem vorüber gehend an der Leipziger Universitäts-Bibliothek Beschäftigten (1813/14) schon 1814 der dritte Sekretär an der Königlichen Biblio thek in Dresden, neun Jahre darauf der Vorstand der weltberühmten Wolfenbütteler Bibliothek, von wo er aber nach zwei Jahren wieder nach Dresden zurttckkehrte, um dort, seit 1828 als Leiter der Samm lung, den Nest seines Lebens zuzubringen. An keiner der Biblio theken, denen er gedient hat, ist die Spur seines Wirkens, war es auch noch so kurz, in dem seither verflossenen Jahrhundert (das für die Bibliotheken eine Zeit rapider Entwicklung aus das Vielfache der damaligen Bestände ist), verwischt morden: handschriftliche oder ge druckte Kataloge der Handschriften werden heute noch dankbar benutzt; aus Wolfenbüttels Schätzen hat er vieles veröffentlicht; die Geschichte der DresdnerBibliothek gehört zu dem besten, was aufdiesemG-ebiet ge schrieben wurde, und hat weithin als Anregung gewirkt. Der »Hand schriftenkunde« hat kein Paläograph bis auf Wattenbach etwas Besseres an die Seite zu stellen vermocht. Unausgeschöpft liegen Bände wohlgeordneter Exzerpte in Dresden. Bibliothekar und Bibliograph sind in Ebert zu einer solchen organischen Einheit verschmolzen, daß es schwer ist zu entscheiden, welches Gebiet ihm mehr zu verdanken hat; die handschriftlichen Sammlungen zeigen ihn liberwiegend als Bibliographen, und zweifel los hat er als solcher auch die stärkere Wirkung in der Öffentlichkeit ausgeübt. Sein umfangreichstes Werk ist eines der klassischen Bücher deutscher Bibliographie, das Werk, durch welches mit einem Schlag die bis dahin unbestrittene Hegemonie der französischen Bibliographie gebrochen wurde: das Allgemeine bibliographische Lexikon. Als der erste Band erschien, war der Verfasser 30 Jahre alt; es gelang ihm, das Werk zu Ende zu bringen, dem die Tätigkeit des Verfassers an zweien der für eine solide Bibliognosie ergiebigsten deutschen Biblio theken das Entstehen ermöglicht hatte. Nicht eine ästhetisierenöe oder verschwommene Bücherliebhaberei gab Anstoß und Stoff für das Werk; sondern ein klar erkanntes Ziel wissenschaftlicher Ausmahl bibliographie diktierte das Programm. In zahlreichen großen Re zensionen bibliographischer Werke (die großenteils im »Hermes« er schienen) kündigt sich in Sätzen von allgemeingültiger Prägung das Neue an, das der Schöpfer der deutschen Bibliographie den Mängeln der vorausgegangenen Arbeiten entgegenzustellen gedenkt. Buch händler, Bibliothekare, Sammler — alle sehen in dem Lexikon das klassische Werk deutscher Bibliographie. Die enzyklopädische Bildung, die Ebert ins 18. Jahrhundert zu versetzen scheint, strahlt nicht nur aus dem bibliographischen Lexikon; sie spricht ebenso aus den zahlreichen Briefen an die Männer seiner Zeit, mit denen er in regem Austausch stand, spricht aus seiner Mit arbeit am Konversationslexikon, an Ersch und Grnbers Enzyklopädie, aus seinen theologischen, populär-historischen und philologischen Schriften, aus seinem Plan, Literar-Geschichte in Wittenberg zu dozieren, aus seinen Tagebüchern, Exzerptenheften, ja selbst aus den peinlich sorg fältigen amtlichen Schriftstücken. Und neben diesen Arbeiten ging ein steter Kampf mit Not und Sorge, mit Widerwärtigkeiten und Un glück. Zähe Energie hat trotz aller Ungunst zu Leistungen geführt, die wir auch nach hundert Jahren noch aufrichtig bewundern. HeinrichSchreiber. Aufruf der Berliner Llbungsfirmen Reichsfachschaft der Angestellten in Buchhandel und Verlag in der Reichsschrifttumskammer, Ortsgr. Berlin Junge Berliner Kameraden; Ihr habt die Bekanntmachung der Reichsschristtnmskammer ge lesen, die euch zur Mitarbeit an den Übungsfirmen der Reichsfach- schast verpflichtet. Wir wiederholen sie noch einmal: »Bekanntmachung wegen Beteiligung an der Arbeit der Ubungs- firmen der Reichsfachschaft der Angestellten in Buchhandel und Verlag in der Reichsschrifttumskammer, Ich bitte, bei der Handhabung der Gehilsenpriifung folgenden Grundsatz berücksichtigen zu wollen: Bei der Anmeldung zur Gehilfenpriifung, die nach der Verord nung des Presidenten der Reichsschrifttumskammer vom 1, Mai ftir den Abschluß der buchhänblerischen Lehrzeit vorgeschriebe» ist, ist nachzuweisen, daß der Jungbuchhändler während seiner Lehrzeit sich an der Arbeit der llbungsfirmen der Reichsfachschast der Angestellten in Buchhandel und Verlag mit gutem Erfolge beteiligt hat, soweit solche in den einzelnen Orten eingerichtet sind. Außerdem sind die buchhändlerischen und verlegerischen Be- triebssithrer durch eine Bekanntmachung des Ersten Vorstehers zu verpflichten, dafür Sorge zu tragen, daß auch die jungen 1003
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