Mengenentsäuerung
Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts setzt die Industrialisierung der Papierproduktion ein. Dadurch notwendige Veränderungen der Produktionsschritte und die Erschließung neuer Rohstoffe bedingten eine deutliche Absenkung der Papierqualität und ein erhöhter Säuregehalt induziert einen rascheren Papierzerfall. Erst die in den 1990er Jahren eingeführte DIN/ISO-Norm 9706 bewirkt verstärkt die Produktion alterungsbeständiger Papiere, welche deutlich langsamer altern.
Das Deutsche Literaturarchiv setzt im Rahmen der Bestandserhaltung und seines wissenschaftlichen Forschungsauftrags nicht nur auf die Bereitstellung des Textes sondern im Wesentlichen auf den Originalerhalt. Ein wesentlicher Grundpfeiler zum Originalerhalt ist die archivgerechte Lagerung in einem konstanten Klima und der Schutz der Bestände vor schädigenden Umwelteinflüssen. Zudem wird der materielle Erhalt einer Handschrift oder eines Druckwerks auf säurehaltigem Papier durch eine Neutralisierung und Pufferung erreicht, während der reine Text durch eine Digitalisierung gesichert und erhalten werden kann. Für beide Maßnahmen stehen seit einigen Jahren Mengenverfahren auf dem Markt zur Verfügung.
Seit 1994 testet das DLA die verfügbaren Entsäuerungsverfahren, denn bei der Auswahl eines geeigneten Verfahrens stellen die verschieden Schreibmittel- und Materialkombinationen aus den Sammlungen der Bibliothek und des Archivs unterschiedliche Anforderungen an das Verfahren.
Kontakt
Enke Huhsmann, Dipl.-Rest.
Referentin Bestandserhaltung
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