So sparen Sie beim Buchen des Urlaubs Geld
Die Reiselust ist ungebrochen, dennoch überlegen sich viele, ob sie sich in diesem Jahr Urlaub überhaupt leisten können. Wer bei der Buchung geschickt vorgeht, muss aber auch in Zeiten der Inflation nicht unbedingt auf eine Reise verzichten. Wir geben 15 Tipps.
Alles ist sehr viel teurer geworden, auch das Reisen. Viele Urlauber überlegen, ob sie es sich angesichts einer Inflationsrate von annähernd zehn Prozent und teils noch größeren Preissprüngen im Tourismus dieses Jahr überhaupt leisten können, wegzufahren. Die gute Nachricht heißt: Ja! Hier sind 15 sinnvolle Tipps, wie Sie die Reisekasse schonen und trotzdem einen unvergesslichen Urlaub erleben können.
Sparen mit einer Pauschalreise
All-inclusive wählen: Wer Hotel und Flug individuell im Internet zusammenstückelt und vor Ort täglich essen geht, zahlt in den gängigen Badeorten wie Mallorca und der türkischen Riviera fast immer drauf. Da sucht man sich besser ein Pauschalreiseschnäppchen und bucht „all-inclusive“.
Dann weiß man vorab, was es kostet, und vor Ort macht der Geldbeutel Urlaub – sogar wenn man aufs Surfbrett steigen will (zum Beispiel in den Magic-Life-Clubs) oder die Kinder das fünfte Eis des Tages in Angriff nehmen. Obendrauf besteht noch die Sicherheit, im Falle eines Ärgers das deutsche Reiserecht auf seiner Seite zu haben.
Früh buchen und Rabatte mitnehmen
Kinderfestpreise, 14 für 10, Sparwochen, Oma gratis – die Veranstalter lassen sich viel einfallen, um ihre Produkte in attraktivem Licht erscheinen zu lassen. Picken Sie sich gezielt diese Ermäßigungen heraus, es lohnt sich. Manche dieser Rabatte sind zudem mit anderen kombinierbar.
Der wichtigste Discount ist übrigens der Frühbucherrabatt. Wer gezielt danach sucht und den Sommerurlaub noch im Januar oder Februar bucht, spart leicht ein Drittel oder mehr – in der Spitze sogar mehr als 50 Prozent. Gut zu wissen: Frühbucherrabatte sind oft mit Kinderfestpreisen kombinierbar.
Reiseveranstalter mit Rabatten für große Kinder
Kinderfestpreise, Kindergeld, Familienpauschalen – die Reiseveranstalter umwerben Familien mit Rabatten. Ein Beispiel: Bei TUI gibt es in 200 Hotels Kinderfestpreise von 99 Euro, wenn man bis 18. Februar bucht. Doch mit zwölf Jahren ist in der Regel Schluss mit solchen Offerten.
Aber nicht überall: Beim Ferienclub Robinson gibt es Kinder-frei-Angebote bis 14 Jahre, bei den Veranstaltern Alltours und Dertour sowie der Kreuzfahrtreederei MSC Rabatte bis 17 Jahre.
Unbedingt Preise vergleichen
Die gleiche Reise ins selbe Hotel kostet bei einem anderen Reiseveranstalter oft bis zu 500 Euro weniger. Deshalb buchen nur Menschen, die zu viel Geld und zu wenig Zeit haben, ohne Preisvergleich. Im Reisebüro ist es übrigens nicht teurer als im Internet, stellt die Stiftung Warentest immer wieder fest.
Fast jedes Reisebüro hat ein Preisvergleichssystem namens „Bistro“, einen Gegencheck kann man aber auch selbst übers Internet machen – zum Beispiel über die Preisvergleichstools von Check24, Holidaycheck oder Expedia. Tipp: Auf diese Art und Weise lassen sich übrigens auch gut Reiseziele vergleichen. Häufige Erkenntnis: Die Türkei ist einfach billiger als Spanien.
Umfang des Angebots auf der Kreuzfahrt checken
Auf die Leistung schauen: Ist auf dem gewählten Schiff alles inklusive oder muss für jedes Glas Wasser extra gezahlt werden? Was nützt die schönste 499-Euro-Kreuzfahrt, wenn später ein Glas Wein elf Euro und ein Cocktail 15 Euro extra kosten? Oft werden Getränkepauschalen angeboten. Doch die kosten leicht mal 40 oder 50 Euro – täglich, auch wenn man den ganzen Tag bei einem Landausflug verbringt.
Extratipp: Bei einigen Reedereien sind auch die Trinkgelder an Bord bereits inklusive – etwa bei Aida und TUI Cruises.
Frühbucherrabatte und Restplatz-Angebote
Kreuzfahrten sind Pauschalreisen, nur eben auf See. Wie an Land werden Gäste, die sich sehr früh entscheiden, mit hohen Rabatten gelockt. Wem umgekehrt Schiff und Route nicht so wichtig sind, der findet vermehrt auch lukrative Last-Minute-Offerten, weil manches Schiff am Ende doch nicht alle 3000 Kabinen zum Normalpreis füllen konnte.
Anreise und Landausflüge selbst organisieren
Irgendwie muss man zum Schiff kommen. Dafür bieten die Reedereien zubuchbare Anreisepakete an. Billig sind die allerdings nicht. Wer das selbst in die Hand nimmt oder im Reisebüro machen lässt, der kann oft viel Geld sparen. Manchmal tut es bereits ein Sparpreis von der Bahn oder ein Flixbusticket.
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Auch bei den Landausflügen lassen sich schnell Hunderte Euro sparen. Die Stadtrundfahrten und Bustouren der Reederei kosten nämlich leicht mal 100 Euro und mehr pro Tag. Wer selbst plant (zum Beispiel mithilfe der Ausflugs-Community Cruvidu), der kennt beim Einlaufen im Hafen bereits die Haltestelle des Linienbusses und kann sein Geld später beim Shopping oder in einem guten Restaurant ausgeben. Aber Achtung: Man ist dann auch selbst verantwortlich, pünktlich am Schiff zurück zu sein.
Eine Glückskabine auf dem Kreuzfahrtschiff buchen
Sie heißen auch Flex- oder Variotarif, meinen aber stets das Gleiche: Man bucht nur eine Kategorie auf dem Kreuzfahrtschiff, also etwa „außen“, und wartet, was aus dem normalen Verkauf übrig bleibt. Das kann mit Pech die Kabine am Ende des Gangs über der Maschine sein, mit Glück aber auch die teure Balkonkabine, die zum doppelten Preis keinen Abnehmer fand. Bei der Glückskabine ist die Kabine eben ein Lotteriespiel. Sicher ist dagegen der günstige Preis.
Tipps für günstige Flugtickets
Sparfüchse vergleichen: Bei der Fahndung nach Schnäppchen startet man am besten bei einem der vielen Preisvergleichsportale, die es heute gibt. Laut Stiftung Warentest gehören zu den Besten Check24, Kayak und Skyscanner. Doch auch die sollte man besser wieder gegeneinander antreten lassen, keines liegt immer vorn.
Wichtig: Den Endpreis bekommt man oft erst kurz vor der verbindlichen Buchung zu sehen. Denn die Preise verteuern sich oft im Lauf des Buchungsprozesses – obwohl das der EuGH ausdrücklich verboten hat. Entscheidend beim Vergleichen ist, auf die Nebenkosten zu achten: Oft fallen für Gepäck, Verpflegung oder Kreditkartenzahlung erneut Gebühren an.
Bei der Flug-Suche Filter setzen
„Wir haben 1247 passende Angebote gefunden“ – wer verzweifelt nicht bei so einer Meldung? Vor allem, wenn viel Müll dabei ist. Um das zu verhindern, gilt es, Filter zu setzen, etwa bei der maximalen Anzahl der Zwischenstopps und der Flugdauer.
Oft können Sie auch wählen, ob Gepäck im Preis inbegriffen sein soll und ob Sie Flugdaten von bis zu drei Tagen plus oder minus akzeptieren. Tipp: Die Flugsuchmaschine „World of Flights“ hat einen Filter „nur kurze Flugdauer“ eingebaut, der ziemlich erfolgreich Unbrauchbares aussortiert.
Den Flug möglichst früh buchen
Früh bedeutet mindestens acht Wochen vor Abflug, am besten sogar sofort nach Freischaltung des Flugplans, also ein Jahr vor Abflug! Denn die 29-Euro-Tickets aus der Werbung gibt es zwar, aber sie sind ruckzuck weg. Danach wird es Woche für Woche teurer. Kurz vor dem Reisetermin gibt es manchmal wieder Abschläge – aber nur, wenn noch Plätze frei sind.
Vor der Buchung den Preis bei der Airline prüfen
Preisvergleichswebsites verdienen ihr Geld, indem sie die günstigsten gefundenen Flüge selbst vermitteln. Das ist okay, doch Sparfüchse prüfen vor der Buchung den Preis auf der Homepage der Airline selbst. Stiftung Warentest hat festgestellt, dass es dort meist die besten Preise gibt – und den besseren Service dazu. Im Reisebüro um die Ecke ist eine Servicegebühr von 20 bis 30 Euro pro Buchung üblich. Auch die kann sich durchaus lohnen, wenn man sich nicht selbst durch den Preisdschungel kämpfen will.
Reiseportale locken mit falscher Verfügbarkeit
Keine Hektik: „Nur noch zwei Plätze verfügbar“ – so locken Flug- und Reiseportale gern. Verbraucher sollen glauben, dass sie sich beeilen müssen. Dass das oft eine Finte ist, hat das NDR-Fernsehen nachgewiesen. Die Reporter riefen einfach beim Hotel an – und hätten dort anstandslos noch Dutzende Zimmer buchen können. Die Buchungsportale redeten sich anschließend damit heraus, dass sich die Verfügbarkeitsangabe nur auf ihre Seite beziehe. Entscheiden Sie in aller Ruhe.
Lieber länger und seltener reisen
Nichts ist so teuer wie die spontane Spritztour übers Wochenende. Wer sparen muss, der leistet sich also am besten einen richtig langen Jahresurlaub und verzichtet auf die Zweit- und Drittreise. Da findet die Familie endlich Zeit füreinander, und vom Standpunkt der Erholung her ist das ohnehin sinnvoller.
Sich mit Last-Minute einen Restplatz schnappen
Warum nicht mal Last-Minute verreisen? Wer nichts gegen Überraschungen hat und eigentlich vorwiegend Sonne und Strand sucht, der findet zwei Wochen vor dem gewünschten Reisetermin immer ein Schnäppchen. Dass es dann ausgerechnet der bevorzugteste Ort auf der Lieblingsinsel ist, darf man allerdings nicht erwarten.
Tipp: Wer zeitlich flexibel ist, fährt am besten außerhalb der Schulferienzeiten. Zwischen 24. April und 14. Mai und nochmal vom 12. bis 22. Juni sind 2023 in keinem deutschen Bundesland Schulferien.