„Tierkinesiologie“ – Versionsunterschied
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Das eine Buch der Erfinderin macht den Bock auch nicht wirklich fett. Das Ding ist zu randständig, um relevant zu sein. --[[Benutzerin Diskussion:Weissbier|WB]] <small>[[Benutzerin:Weissbier/Wikipedians looking at things|Looking at things]]</small> 07:16, 31. Jan. 2013 (CET) |
Das eine Buch der Erfinderin macht den Bock auch nicht wirklich fett. Das Ding ist zu randständig, um relevant zu sein. --[[Benutzerin Diskussion:Weissbier|WB]] <small>[[Benutzerin:Weissbier/Wikipedians looking at things|Looking at things]]</small> 07:16, 31. Jan. 2013 (CET) |
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'''Tierkinesiologie''' ist ein |
'''Tierkinesiologie''' ist ein [[Esoterik|esoterisches]]<ref>Endbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" S. 50 [http://www.agpf.de/Bundestag-Enquete-Bericht-1998.pdf Deutscher Bundestag Drucksache 13/10950 13. Wahlperiode vom 9. Juni 1998]</ref> „Diagnose - und Therapieverfahren“. Die Tierkinesiologie basiert angeblich auf den Grundsätzen der [[Kinesiologie]] beim Menschen.<ref name="tierkine.ch">Website des Berufsverbands Tierkinesiologie und Tiertherapie Schweiz: ''[http://www.tierkine.ch/51901.html Was ist Tierkinesiologie]''</ref> Dort ist der Begriff abgeleitet von den griechischen Begriffen: κίνησις, ''kinesis'' ‚Bewegung‘ und λόγος, ''logos'' ‚Lehre‘ und bedeutet übersetzt „Lehre von der Bewegung“, hier mit dem deutschen Begriffszusatz „Tier“. |
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Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit von Tierkinesiologie. Die von Tierkinesiologen vorgebrachten angeblichen Belege sind methodisch fehlerhaft. Wissenschaftliche Tests an menschlichen Probanden zeigen keine über die Zufallswahrscheinlichkeit hinausgehende diagnostische Trefferquote. Wird ein Proband durch mehrere Kinesiologen untersucht, kommen diese zudem zu voneinander abweichenden Diagnosen.<ref>Edzard Ernst (2005): Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. In: Deutsches Ärzteblatt, 2005; 102(44): A-3034 / B-2560 / C-2410 [http://www.aerzteblatt.de/archiv/48961 online] aufgerufen am 19. Januar 2013</ref> |
Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit von Tierkinesiologie. Die von Tierkinesiologen vorgebrachten angeblichen Belege sind methodisch fehlerhaft. Wissenschaftliche Tests an menschlichen Probanden zeigen keine über die Zufallswahrscheinlichkeit hinausgehende diagnostische Trefferquote. Wird ein Proband durch mehrere Kinesiologen untersucht, kommen diese zudem zu voneinander abweichenden Diagnosen.<ref>Edzard Ernst (2005): Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. In: Deutsches Ärzteblatt, 2005; 102(44): A-3034 / B-2560 / C-2410 [http://www.aerzteblatt.de/archiv/48961 online] aufgerufen am 19. Januar 2013</ref> |
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== Allgemeines == |
== Allgemeines == |
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Tierkinesiologie wurde auf Basis [[Kinesiologie]] von der [[Esoterik|Esoterikerin]] und [[Heilpraktiker]]in Rosina Sommerschmidt entwickelt. <ref>[http://www.sonnenschmidt-knauss.de/index.php/de/ Homepage]</ref> Sie wird von ihr als „Diagnose - und Therapieverfahren“ auf der Basis der [[Kinesiologie]] beworben.<ref>Rosina Sonnenschmidt: ''Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose''. Sonntag Verlag, 1. Aufl. 1999, 2. Aufl. 2005 ISBN 9783830491163, S. 13</ref> |
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Tierkinesiologie ist nach Eigendefinition ein „alternativmedizinisches Diagnose- und Behandlungskonzept für Tiere“. Die Bedeutung der Arbeitsmethode liegt in der nach Ansicht ihrer Verfechter [[Ganzheitliche Medizin|„ganzheitlichen“]] Betrachtung des Tieres auf psychischer, emotionaler und mentaler Ebene.<ref name="Gerber">Ursula Känel: Interview mit "Christine Gerber: ''Kinesiologie kann auch Hunden nützen''". In: ''Hunde.'' 2/2004 S. 7. [http://www.kinesiologie-bern.ch/Hunde060204.pdf online] aufgerufen am 19. Jannuar 2013. Gerber Berufsbiographie weist keine Ausbildung im Bereich Biologie oder Tiermedizin aus.</ref> |
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Ziel ist es, psychische und physische „Disbalancen“ auszugleichen und die Selbstheilungskräfte des Tieres zu stärken.<ref>Ulrike Greiner: ''Die Balance wieder finden''. In: ''Leben Tiere.'' 11. Januar 2006, S. 37</ref> Bei der Tierkinesiologie handelt es sich um ein insgesamt eher wenig bekanntes und verbreitetes Verfahren. |
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Eine tierkinesiologische Behandlung lässt sich in zwei Phasen unterteilen. Als erstes soll die zugrunde liegende Problematik herausgearbeitet werden.<ref>Heike Will-Hofmann: ''Kinesiologie in der Verhaltenstherapie'' (2010), S. 229</ref> Die Störungen und Blockaden sollen dabei nicht nur im Tier, sondern auch in der „Resonanz der Haustier-Mensch-Beziehung“ begründet sein.<ref>Gisa Genneper, Rolf Kamphausen: ''Wenn Tiere ihre Menschen spiegeln: Wie Haustiere unsere Probleme übernehmen.'' 3. Aufl., Aquamarin Verlag, 2011, ISBN 978-3-89427-557-0, S. 20.</ref> |
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Im Anschluss an die sogenannte „ursachenorientierte Diagnosestellung“ erfolgt dann in der zweiten Phase die Erstellung eines Therapieplans.<ref name="HWH-s219">Heike Will-Hofmann: ''Kinesiologie in der Verhaltenstherapie'' (2010), S. 219.</ref> Dieser wird auch mittels kinesiologischer „Testung“ bestimmt. Die in der Tierkinesiologie „ausgetesteten“ Therapien beziehen sich in wesentlichen Teilen auf wissenschaftlich nicht anerkannte sogenannte „alternativmedizinische Verfahren“ und reichen von Methoden der [[traditionelle chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]], [[Manuelle Medizin|manuellen Massagetechniken]] über [[Farbtherapie|Farb-Lichttherapie]] bis zu der [[Homöopathie]], der [[Farbtherapie#Aura Soma|Aura Soma]], [[Bach-Blütentherapie]] und [[Phytotherapie]].<ref name="tierkine.ch" /><ref name="conniekiefer">Hompage von Connie Kiefer [http://www.conniekiefer.de/tpk.html ''Tier-Psychokinesiologie nach Kiefer und Klinghardt''], aufgerufen am 26. November 2012.</ref> |
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Eine besondere Therapieform ist die emotionale Stressablösung (ESA). Sie soll Tieren auf der mentalen Ebene den Stressauslöser reduzieren und teilweise auch nehmen. Sie soll helfen, dem Tier die Einstellung zu äußeren Gegebenheiten oder stattgefundenen Ereignissen zu verändern.<ref name="Domberg">Anke Domberg: [http://www.ggtm.de/tierhalter/therapien/tierkinesiologie/ ''Tierkinesiologie'']. Website der deutschen Gesellschaft für ganzheitliche Tiermedizin, 22. Oktober 2007.</ref> Außerdem sollen dem Tier angebotene Therapien besser greifen können, wenn der zugrunde liegende Stress abgelöst wird.<ref name="GGT-Ausbildung">VET-MAGAZIN.com: ''[http://www.vet-magazin.com/wissenschaft/komvet/kinesiologie-veterinaermedizin/Veranstaltungen/WINGS-Tierkinesiologie.html GGTM-Ausbildung in WINGS Tierkinesiologie]'' vom 14. Mai 2008.</ref> |
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== Rolle des Tierhalters == |
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Bei der Tierkinesiologie ist es nach Meinung der Tierkinesiologen wichtig, den Tierbesitzer mit einzubeziehen.<ref name="tierkine.ch" /> Das Gespräch mit dem Tierhalter spielt in der kinesiologischen Sitzung eine große Rolle.<ref name="Gerber" /> Dies ist bei konventioneller Tiermedizin nicht anders. |
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Der Besitzer bekommt eine Einschätzung der Ursachen für [[Symptom]]e und [[Stress]] seines Tieres und Empfehlungen, die eine Besserung des Gesamtzustandes bewirken sollen. Inwieweit er den Empfehlungen folgt, liegt jedoch ganz in seinem Ermessen.<ref name="conniekiefer" /> |
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== Das kinesiologische Testverfahren == |
== Das kinesiologische Testverfahren == |
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Der sogenannte [[Kinesiologie#Der_kinesiologische_Muskeltest|kinesiologische Muskeltest]] ist bei Tieren nicht anwendbar, da die dafür notwendige sprachliche Kommunikation als Feedback des Probanden nicht möglich ist. |
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Arbeitsinstrument der Tierkinesiologie ist der sogenannte [[Kinesiologie#Der_kinesiologische_Muskeltest|kinesiologische Muskeltest]].<ref name="wienert-schatz">Klaus Wienert: ''Was ist Kinesiologie?'' / Alfred Schatz: ''Was ist angewandte Kinesiologie?'' Auf der [http://www.dgak.de/eip/pages/kinesiologie.php Website der Gesellschaft für Angewandte Kinesiologie]</ref><ref name="tierkine.ch" /> Er wurde von einem Chiropraktiker in den 1960er Jahren für den Menschen entwickelt.<ref>Edzard Ernst (2005): Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. In: Deutsches Ärzteblatt, 2005; 102(44): A-3034 / B-2560 / C-2410 [http://www.aerzteblatt.de/archiv/48961 online] aufgerufen am 19. Januar 2013</ref> Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „bioenergetisches“ Testverfahren, welches sich ein angebliches Rückkopplungssystem des Körpers zunutze machen soll. Goodheart vermutete, dass sich physische und psychische Vorgänge im Menschen auch im Funktionszustand der Muskeln widerspiegeln.<ref name="Domberg" /><ref name="wienert-schatz" /> |
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Beim Muskeltest wird der Getestete aufgefordert, das zum Testen benutzte Körperteil gegen den Druck der testenden Person an seinem Platz zu halten.<ref>Rosina Sonnenschmidt: ''Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose''. Sonntag Verlag, 1. Aufl. 1999, 2. Aufl. 2005 ISBN 9783830491163, S. 13</ref> Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, die der jeweiligen Situation angepasst werden. |
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Daher wird ein sogenanntes „Surrogatverfahren“ (lat. surrogatus „Ersatz“) eingesetzt.<ref>Rosina Sonnenschmidt: ''Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose''. Sonntag Verlag, 1. Aufl. 1999, 2. Aufl. 2005 ISBN 9783830491163, S. 13</ref> Der kinesiologische Therapeut verwendet statt dem tierischen Patienten einen Menschen, dessen „System zur Verfügung gestellt“ und der „zwischen Tier und Kinesiologe geschaltet“ wird.<ref name="HWH-s219">xyz</ref><ref name="tierkine.ch" /> Bei der Testung soll diese Ersatzperson physisch oder durch mentale Konzentration engen Kontakt mit dem Tier aufnehmen.<ref name="aloha-star">Website des Aloha-Instituts München (AIM): [http://www.aloha-star.de/Tier-Psycho-Kinesiologie.htm ''Psychokinesiologie und systemische Arbeit mit Tieren'']</ref> Der Tierkinesiologe führt den Muskeltest danach am Menschen durch, der in Verbindung mit dem Tier stehen soll, und nicht direkt am Tier. Das Feedback der Bezugsperson wird dann dem Tier zugerechnet. |
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Bei nicht anwesenden Tieren erfolgt der mutmaßliche Kontakt zwischen Bezugsperson und Tier über Körperteile wie Haare, [[Exkrement]]e, oder auch Fotografien oder mittels esoterischer Verfahren wie [[Siderisches Pendel|Pendeln]] etc. |
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Nicht alle Tiere können direkt bei der Behandlung anwesend sein. Dies ist dann der Fall, wenn der Transport und/oder die Berührung während der Testung zu erheblichem, unzumutbarem Stress führen würde, die Transportentfernung zum Kinesiologen zu groß ist, oder es sich um Wildtiere handelt.<ref name="GGT-Ausbildung" /> Mittels eines Tiersurrogatsobjekts, das „in Verbindung zum Tier steht“, soll eine Testung auch in solchen Fällen möglich sein.<ref name="HWH-s220">Heike Will-Hofmann: ''Kinesiologie in der Verhaltenstherapie'' (2010), S. 220</ref> Die Surrogatsperson nimmt dabei über das Tiersurrogatsobjekt Kontakt mit dem zu testenden Tier auf, danach führt der Kinesiologe den Muskeltest an der Surrogatsperson durch. Geeignet sollen Tiermaterialen wie Haare, Speichel, Urin, Blut, aber auch ein Spielzeug, eine Decke oder ein Foto sein.<ref name="aloha-star" /><ref name="conniekiefer" /> Dabei gilt die kinesiologische Testung am Tier oder am Tiersurrogat im Prinzip als gleichwertig.<ref name="Sonnenschmidt-s19">Rosina Sonnenschmidt: ''Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose''. Sonntag Verlag, 1. Aufl. 1999, 2. Aufl. 2005 ISBN 9783830491163, S. 19</ref> |
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Ist der Test mit einer Surrogatperson nicht möglich, kann der Kinesiologe angeblich das [[Biofeedback]] mittels [[Radiästhesie|„radiästhetischen“]] Instrumenten wie [[Siderisches Pendel|Pendel]] oder [[Wünschelrute|Einhandrute]] einholen.<ref name="HWH-s220" /> Diese Vorgehensweise soll direkt am Tier oder mit einem Tiersurrogat angewendet werden können.<ref name="Sonnenschmidt-s19" /> |
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⚫ | Derartige Methoden werden zum Teil auch in der Kinesiologie am Menschen angewendet. Mit einem kinesiologischen Test können keinerlei valide klinische Befunde erhoben und keine medizinischen Diagnosen gestellt werden, weshalb er eine Untersuchung durch einen Veterinärmediziner nicht ersetzen kann. |
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== Anwendungsgebiete == |
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Tierkinesiologie soll sich nach Eigenangaben hauptsächlich eignen für:<ref>Heike Will-Hofmann: ''Kinesiologie in der Verhaltenstherapie'' (2010), S. 225</ref><ref name="Domberg" /><ref name="tierkine.ch" /><ref name="GGT-Ausbildung" /> |
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* Tiere mit psychischen Traumata, z. B. Ängste, Stress und psychosomatische Problematiken |
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* Tiere mit Verhaltensstörungen oder -auffälligkeiten |
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* Tiere mit akuten Erkrankungen, Allergien, Hautproblemen, Problemen des Bewegungsapparates |
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* Tiere mit chronischen Erkrankungen |
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* Tiere ohne konkrete klinische Symptome und „[[schulmedizin]]isch“ austherapierte Tiere |
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* Seniortiere, Sterbebegleitung |
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* Beratung beim Kauf eines Tieres und bei Zuchtfragen. |
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== Wissenschaftliche Bewertung == |
== Wissenschaftliche Bewertung == |
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Die Kinesiologie widerspricht anerkannten naturwissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen. Ein Nachweis der Wirksamkeit der Kinesiologie gelang bisher nicht und gilt als |
Die Kinesiologie widerspricht anerkannten naturwissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen. Ein Nachweis der Wirksamkeit der Kinesiologie gelang bisher nicht und gilt - nach derzeitgem Stand der Wissenschaft - als unmöglich. <ref>[[Edzard Ernst]]: [http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?id=48961 ''Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren''], Deutsches Ärzteblatt 2005; 102(44): A-3034 / B-2560 / C-2410.</ref><ref>B. Wüthrich: ''Unproven techniques in allergy diagnosis.'' In: ''J invest allergol clin immunol.'' 2005 Vol 15(2) S. 86-90. [http://www.jiaci.org/issues/vol15issue02/1.pdf Volltext]</ref><ref>John M. James: ''Unproven diagnostic and therapeutic techniques.'' In: ''Current Allergy and Asthma Reports.'' (Current Medicine Group LLC) ISSN 1529-7322, Vol 2, 1 / Januar 2002, S. 87-91 DOI 10.1007/s11882-002-0045-7</ref><ref>Hyatt, ''Brain Gym (R) Building Stronger Brains or Wishful Thinking?'' [http://rse.sagepub.com/cgi/reprint/28/2/117 Remedial and Special Education, Vol. 28, No. 2, 117-124 (2007)]</ref> |
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⚫ | Der Wissenschaftsjournalist und Tierrechtler [[Colin Goldner]] beschreibt in seinem Buch ''„Vorsicht [[Tierheilpraktiker]]“'' neben den zweifelhaften Ausbildungsinhalten den geringen Ausbildungsaufwand von Tierkinesiologen. Ausbildungen oder Fachfortbildungen zum professionellen Tierkinesiologen werden häufig im zeitlichen Umfang von nur sechs bis acht Seminartage angeboten.<ref>Colin Goldner: ''Vorsicht Tierheilpraktiker!'' Alibri Verlag 2006, ISBN 978-3-86569-004-3, S. 161.</ref> Goldner warnt unter Rückbezug auf die [[Stiftung Warentest]] vor der Tierkinesiologie, da diese das Risiko berge, dass kranke Tiere als gesund und gesunde als krank diagnostiziert werden.<ref>Goldner S. 161</ref> Generell weist Goldner darauf hin, dass Tierheilpraktiker eine gänzlich ungeschützte Bezeichnung ohne jedes vorgeschriebene Prüfungsverfahren ist. Auch Tierkinesiologie könne von jedermann ohne Ausbildung und Prüfung auch kommerziell ausgeübt werden. |
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Bei der Tierkinesiologie kommt erschwerend dazu, dass der Muskeltest – der zentraler Bestandteil der Kinesiologie ist – nicht direkt am Patienten (dem Tier) möglich ist, da der Tierkinesiologie keinen direkten Kontakt mit dem zu therapierenden Tier hat. Vielmehr wird ein Mensch, in der Regel der Tierhalter, als Vermittler eingesetzt. Der Tierhalter soll dabei eine geistige Beziehung zum Tier aufbauen. Wie er eine solche Beziehung aufbauen soll, ist offen. |
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Tierkinesiologie soll ferner auch in Abwesenheit des zu therapierenden Tieres, nur in Anwesenheit des Tierhalters und eines Surrogats (eines Bestandteils des Tiers oder gar eines vom Tier benutzten Gegenstands) möglich sein. Diese [[Geistheilung#Berühren und Fernheilung|Fernheilung]] ist nach naturwissenschaftlichen Prinzipien nicht möglich (siehe [[Geistheilung]]). |
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== Kritik == |
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⚫ | Der Wissenschaftsjournalist und Tierrechtler [[Colin Goldner]] beschreibt in seinem Buch ''„Vorsicht [[Tierheilpraktiker]]“'' neben den zweifelhaften Ausbildungsinhalten den geringen Ausbildungsaufwand von Tierkinesiologen. Ausbildungen oder Fachfortbildungen zum professionellen Tierkinesiologen werden häufig im zeitlichen Umfang von nur sechs bis acht Seminartage angeboten.<ref>Colin Goldner: ''Vorsicht Tierheilpraktiker!'' Alibri Verlag 2006, ISBN 978-3-86569-004-3, S. 161.</ref> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
Version vom 1. Februar 2013, 16:31 Uhr
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Begründung: |
Ich bezweifele massiv die Relevanz dieses Schlangenöls. ca. 60 Tierärzte [1] bieten das in ganz DACH an. Alleine in Deutschland gibt es um die 36.000 praktizierende Tierärzte. Dazu kämen dann noch die in A und CH für die ich keine Zahlen habe. Wir reden hier von 0,16% "Marktanteil" ohne Berücksichtigung der beiden Alpenländer. Das ist schier nix. Das eine Buch der Erfinderin macht den Bock auch nicht wirklich fett. Das Ding ist zu randständig, um relevant zu sein. --WB Looking at things 07:16, 31. Jan. 2013 (CET)
Tierkinesiologie ist ein esoterisches[1] „Diagnose - und Therapieverfahren“. Die Tierkinesiologie basiert angeblich auf den Grundsätzen der Kinesiologie beim Menschen.[2] Dort ist der Begriff abgeleitet von den griechischen Begriffen: κίνησις, kinesis ‚Bewegung‘ und λόγος, logos ‚Lehre‘ und bedeutet übersetzt „Lehre von der Bewegung“, hier mit dem deutschen Begriffszusatz „Tier“.
Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit von Tierkinesiologie. Die von Tierkinesiologen vorgebrachten angeblichen Belege sind methodisch fehlerhaft. Wissenschaftliche Tests an menschlichen Probanden zeigen keine über die Zufallswahrscheinlichkeit hinausgehende diagnostische Trefferquote. Wird ein Proband durch mehrere Kinesiologen untersucht, kommen diese zudem zu voneinander abweichenden Diagnosen.[3]
Allgemeines
Tierkinesiologie wurde auf Basis Kinesiologie von der Esoterikerin und Heilpraktikerin Rosina Sommerschmidt entwickelt. [4] Sie wird von ihr als „Diagnose - und Therapieverfahren“ auf der Basis der Kinesiologie beworben.[5]
Das kinesiologische Testverfahren
Der sogenannte kinesiologische Muskeltest ist bei Tieren nicht anwendbar, da die dafür notwendige sprachliche Kommunikation als Feedback des Probanden nicht möglich ist.
Daher wird ein sogenanntes „Surrogatverfahren“ (lat. surrogatus „Ersatz“) eingesetzt.[6] Der kinesiologische Therapeut verwendet statt dem tierischen Patienten einen Menschen, dessen „System zur Verfügung gestellt“ und der „zwischen Tier und Kinesiologe geschaltet“ wird.[7][2] Bei der Testung soll diese Ersatzperson physisch oder durch mentale Konzentration engen Kontakt mit dem Tier aufnehmen.[8] Der Tierkinesiologe führt den Muskeltest danach am Menschen durch, der in Verbindung mit dem Tier stehen soll, und nicht direkt am Tier. Das Feedback der Bezugsperson wird dann dem Tier zugerechnet.
Bei nicht anwesenden Tieren erfolgt der mutmaßliche Kontakt zwischen Bezugsperson und Tier über Körperteile wie Haare, Exkremente, oder auch Fotografien oder mittels esoterischer Verfahren wie Pendeln etc.
Derartige Methoden werden zum Teil auch in der Kinesiologie am Menschen angewendet. Mit einem kinesiologischen Test können keinerlei valide klinische Befunde erhoben und keine medizinischen Diagnosen gestellt werden, weshalb er eine Untersuchung durch einen Veterinärmediziner nicht ersetzen kann.
Wissenschaftliche Bewertung
Die Kinesiologie widerspricht anerkannten naturwissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen. Ein Nachweis der Wirksamkeit der Kinesiologie gelang bisher nicht und gilt - nach derzeitgem Stand der Wissenschaft - als unmöglich. [9][10][11][12] Der Wissenschaftsjournalist und Tierrechtler Colin Goldner beschreibt in seinem Buch „Vorsicht Tierheilpraktiker“ neben den zweifelhaften Ausbildungsinhalten den geringen Ausbildungsaufwand von Tierkinesiologen. Ausbildungen oder Fachfortbildungen zum professionellen Tierkinesiologen werden häufig im zeitlichen Umfang von nur sechs bis acht Seminartage angeboten.[13] Goldner warnt unter Rückbezug auf die Stiftung Warentest vor der Tierkinesiologie, da diese das Risiko berge, dass kranke Tiere als gesund und gesunde als krank diagnostiziert werden.[14] Generell weist Goldner darauf hin, dass Tierheilpraktiker eine gänzlich ungeschützte Bezeichnung ohne jedes vorgeschriebene Prüfungsverfahren ist. Auch Tierkinesiologie könne von jedermann ohne Ausbildung und Prüfung auch kommerziell ausgeübt werden.
Literatur
- Rosina Sonnenschmidt: Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose. Sonntag Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 9783830491163.
Einzelnachweise
- ↑ Endbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" S. 50 Deutscher Bundestag Drucksache 13/10950 13. Wahlperiode vom 9. Juni 1998
- ↑ a b Website des Berufsverbands Tierkinesiologie und Tiertherapie Schweiz: Was ist Tierkinesiologie
- ↑ Edzard Ernst (2005): Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. In: Deutsches Ärzteblatt, 2005; 102(44): A-3034 / B-2560 / C-2410 online aufgerufen am 19. Januar 2013
- ↑ Homepage
- ↑ Rosina Sonnenschmidt: Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose. Sonntag Verlag, 1. Aufl. 1999, 2. Aufl. 2005 ISBN 9783830491163, S. 13
- ↑ Rosina Sonnenschmidt: Tierkinesiologie: Methoden der ganzheitlichen Systemdiagnose. Sonntag Verlag, 1. Aufl. 1999, 2. Aufl. 2005 ISBN 9783830491163, S. 13
- ↑ xyz
- ↑ Website des Aloha-Instituts München (AIM): Psychokinesiologie und systemische Arbeit mit Tieren
- ↑ Edzard Ernst: Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren, Deutsches Ärzteblatt 2005; 102(44): A-3034 / B-2560 / C-2410.
- ↑ B. Wüthrich: Unproven techniques in allergy diagnosis. In: J invest allergol clin immunol. 2005 Vol 15(2) S. 86-90. Volltext
- ↑ John M. James: Unproven diagnostic and therapeutic techniques. In: Current Allergy and Asthma Reports. (Current Medicine Group LLC) ISSN 1529-7322, Vol 2, 1 / Januar 2002, S. 87-91 DOI 10.1007/s11882-002-0045-7
- ↑ Hyatt, Brain Gym (R) Building Stronger Brains or Wishful Thinking? Remedial and Special Education, Vol. 28, No. 2, 117-124 (2007)
- ↑ Colin Goldner: Vorsicht Tierheilpraktiker! Alibri Verlag 2006, ISBN 978-3-86569-004-3, S. 161.
- ↑ Goldner S. 161