Der Mars ist, von der Sonne aus gesehen, der vierte Planet in unserem Sonnensystem und der äußere Nachbar der Erde. Sein Durchmesser ist mit knapp 6800 Kilometer etwa halb so groß wie der Durchmesser der Erde, sein Volumen beträgt gut ein Siebentel des Erdvolumens. Auffallend ist die Zweiteilung des Mars. Auf der nördlichen Halbkugel sind flache sand- und staubbedeckte Ebenen vorherrschend, die Namen wie Utopia Planitia oder Amazonis Planitia erhielten. Die südliche Halbkugel ist durchschnittlich sechs Kilometer höher als die nördliche und besteht aus geologisch älteren Formationen.
Wegen seiner orange- bis blutroten Farbe wurde der Planet nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt und wird oft auch als der Rote Planet bezeichnet. Diese Färbung geht auf Eisen(III)-oxid-Staub (Rost) zurück, der sich auf der Oberfläche und in der Atmosphäre verteilt hat. Der Mars und seine fiktiven Bewohner sind Thema zahlreicher Romane und Verfilmungen.
Er besitzt zwei kleine, unregelmäßig geformte Monde: Phobos und Deimos (griechisch für Furcht und Schrecken).
Durch seine große Helligkeit war der Planet Mars schon im Altertum bekannt und wurde intensiv beobachtet. Viele Phänomene des Mars konnten erst im Laufe der Jahrhunderte durch moderne Technik erklärt werden.
Vor dem Raumfahrtzeitalter:
Tycho Brahe (1546–1601) vermaß die Planetenpositionen des Mars mit bis dahin nicht gekannter Genauigkeit und ermöglichte es so Johannes Kepler (1571–1630), die elliptische Bahn des Planeten zu berechnen und die drei Keplerschen Gesetze abzuleiten.
Christiaan Huygens entdeckte 1659 eine dunkle, dreieckige Zone (Syrtis Major) auf der Marsoberfläche. Aus deren Positionsveränderungen errechnete er die Eigenrotation des Mars zu 24,5 Stunden (heutiger Wert: 24,623 Stunden).
Giovanni Schiaparelli nahm 1877 auf der Marsoberfläche linienartige Strukturen wahr, die er „Canali“ (italienisch für „Gräben“) nannte und in einer detaillierten Karte einzeichnete. siehe Marskanäle
Asaph Hall entdeckt ebenfalls 1877 die beiden Marsmonde Phobos und Deimos.
Raumfahrtzeitalter:
Viele unbemannte Raumsonden wurden schon zum Mars entsandt, von denen einige sehr erfolgreich waren und nur wenige versagten. Bemannte Missionen zum Mars werden bereits seit den 1960er Jahren geplant, kamen bislang aber noch nicht zur Ausführung.
Wernher von Braun setzte sich für eine bemannte Mars-Mission ein, die jedoch aufgrund von Finanzierungsproblemen – nicht zuletzt durch den andauernden Vietnamkrieg – nicht realisiert wurde.
Robert Zubrin, Raumfahrtingenieur und einer der größten Fürsprecher des bemannten Marsfluges. Begründer der internationalen Mars Society (1998), der größten Gesellschaft für die Marsforschung.
Elon Musk, Multiunternehmer und Raketenkonstrukteur, arbeitet mit seinem Unternehmen SpaceX an der Verwirklichung regelmäßiger Marsflüge und einer Marskolonie.
Im Juli 1998 ließ das British Museum am Johnson Space Center, unter der Aufsicht der Leiterin der Abteilung für Meteoriten und kosmische Mineralogie, Monica Grady, in einer mit trockenem Stickstoff gefüllten Glovebox ein 640 Gramm schweres, vollständig von einer Schmelzkruste bedecktes Fragment des Nakhla-Meteoriten aus dem eigenem Bestand in ein 291 Gramm und ein 346 Gramm schweres Stück teilen. Das schwerere Stück wurde wiederum in 50 unterschiedlich schwere Stücke zerteilt, die Wissenschaftler zur Untersuchung gegeben wurden. Quelle: Astromaterials Acquisition and Curation Office: Nakhla – 10 kilograms Clinopyroxenite shower, seen to fall, Seite 13, (pdf-Datei)
Die ersten Planungen für einen Bemannten Marsflug gab es schon im Verlauf des Apollo-Programms, wurden aber nach der Mondlandung 1969 auf Eis gelegt. Mittlerweile plant das Unternehmen SpaceX bemannte Marslandungen ab Mitte der 2020er Jahre.