Témoust-Befreiungsfront

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. November 2017 um 21:29 Uhr durch Crazy1880 (Diskussion | Beiträge) (Vorlagen-fix (Parameterfehler (Datum/Zugriff))).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Témoust-Befreiungsfront (französisch Front de Libération Témoust, kurz FLT), auch Tamoust-Befreiungsfront (französisch: Front de Libération Tamoust), war eine paramilitärische Organisation in Niger.

Die Témoust-Befreiungsfront war eine der wichtigsten irredentistischen Tuareg-Organisationen der 1990er Jahre, die für Angriffe gegen staatliche und private Einrichtungen verantwortlich waren. Sie entstand im Juni 1993 als Abspaltung von der Befreiungsfront des Aïr und Azawad. Ihr Anführer war Mano Dayak.[1] Témoust oder Tamoust bedeutet „Identität“ in der Sprache Tuareg.[2] Die Témoust-Befreiungsfront koordinierte sich ab September 1993 mit anderen Tuareg-Paramilitärs, darunter die Befreiungsfront des Aïr und Azawad, in der Koordination des bewaffneten Widerstands.[3] In deren Nachfolgeorganisation, der Organisation des bewaffneten Widerstands, die am 24. April 1995 ein Friedensabkommen mit der Regierung Nigers schloss, war die Témoust-Befreiungsfront hingegen nicht involviert.[4] Nach dem Tod Dayaks im Dezember 1995 übernahm Mohammed Akotey die Führung der Témoust-Befreiungsfront.[5] Infolge der Zusatzverträge von Algier im Jahr 1997 wurde die Témoust-Befreiungsfront aufgelöst. Deren ehemaliger Sprecher Aoutchiki Kriska wurde noch Ende 1997 zum Sonderberater des Staatspräsidenten Ibrahim Baré Maïnassara für Angelegenheiten der Tuareg ernannt.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 170–171 und 239.
  2. Touaregs. (PDF) Groupe International de Travail pour les Peuples Autochtones, S. 1, abgerufen am 14. November 2015 (französisch).
  3. Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 145.
  4. a b Chékou Koré Lawel: Rébellion touareg au Niger : approche juridique et politique. (PDF) Thèse de doctorate. Université René Descartes – Paris V, 2012, S. 23, 46 und 74, abgerufen am 14. November 2015 (französisch).
  5. Emmanuel Grégoire: Touaregs du Niger. Le destin d’un mythe. 2. Auflage. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0352-1, S. 68.