Talisman

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Ein Talisman aus der Feder des persischen Religionsstifters Bab

Ein Talisman (Plural: Talismane) ist ein kleiner Gegenstand oder ein Erinnerungsstück, dem zauberkräftige, Glück bringende Eigenschaften zugeschrieben werden. Damit unterscheidet er sich vom Amulett, das darüber hinaus auch zur Abwehr von Unheil eingesetzt wird.[1]

Umgangssprachlich werden heute die Wörter Talisman, Glücksbringer, Amulett und Maskottchen nahezu synonym verwendet.[1]

Etymologie

Das Wort Talisman wurde im 17. Jahrhundert aus dem italienischen „talismano“ entlehnt, das auf das arabische طلسم / ṭillasm zurückgeht und „Zauberbild“ bedeutet. Das arabische Wort wiederum lässt sich auf das mittelgriechische „τέλεσμα (télesma)“ zurückführen, das „Abgabe, geweihter Gegenstand“ bedeutet oder byzantinisch „Zaubergegenstand“.[2][1]

Geschichte

In arabischen Erzählungen spielt der Talisman eine wichtige Rolle. Ähnliche Gegenstände waren der Skarabäus der Ägypter, die Abraxasgemme der Gnostiker, die Alraune und der Allermannsharnisch des Mittelalters, der Siegesstein der Wielandsage und das meist mit magischen Zeichen und Sprüchen beschriebene Amulett. Zu den verbreitetsten Talismanen des chinesischen Kulturkreises zählt das Ruyi-Zepter.

Hasenpfote, vierblättriges Kleeblatt, Hufeisen und Glückspfennig sind Glückssymbole. Eine Besonderheit besteht in der zeitlichen Konstanz, mit der ein Talisman seine Wirkung entfalten soll – im Unterschied zum einfachen Glücksbringer, dem häufig nur eine punktuelle Funktion zukommt. Ein Talisman wird von seinem Nutzer im Hinblick auf dessen erhoffte zukünftige Wirkung selbst gewählt und in Besitz genommen, ein schlichter Glücksbringer hingegen ist nicht so eng mit dem Empfänger des Glücks verbunden und kann auch in der Rückschau als solcher gedeutet werden. Etwas oder jemand hat dann mutmaßlich in einer Situation Glück gebracht.

Herstellung

Anders als einfache Fundobjekte, die als Glückssymbole dienen, wird ein Talisman traditionell von einer hierauf spezialisierten Person für einen bestimmten Auftraggeber hergestellt.[3]

Bedeutende Werke

Zu den wichtigsten Werken westlicher Prägung, die sich mit der Herstellung und Verwendung von Talismanen beschäftigt, zählt Das Schwarze Huhn auch Black Pullet oder La poule noire. Das Grimoire aus dem französischen Zyklus der Zeit Napoleons, behandelt die Geschichte eines französischen Offiziers, der im Rahmen des Ägyptenfeldzugs Napoleons von der Truppe abgeschnitten und in der Großen Pyramide in die Kunst der Talismane eingeführt worden sein soll.

Während der erste Teil des Werks fiktiv ist, geht es im zweiten Teil auf Talismane, deren Beschaffenheit und Fertigung näher ein. Ein zweites Werk ist die „Einführung in das Gesamtgebiet des Okkultismus“[4] von Manfred Kyber. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienene Werk behandelt zu Beginn Talismane als unterste Form des Okkulten, bevor es weiter auf Wahrsagerei, die Prophetie des Nostradamus sowie außerkörperliche Erfahrungen eingeht.

Siehe auch

Commons: Talisman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Talisman – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c Talisman, in: Duden online. Abgerufen am 7. November 2016.
  2. Herausgeber Wolfgang Pfeifer: Talisman, in: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4.
  3. Peter Fiebag, Elmar Gruber, Rainer Holbe: Mystica – Die großen Rätsel der Menschheit, Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 2005, Seiten 528, 540-543, 545, 737, 783, ISBN 3-8289-0804-7.
  4. Manfred Kyber: Einführung in das Gesamtgebiet des Okkultismus im Projekt Gutenberg-DE