Wolf Huber
Wolf Huber (* um 1485 in Feldkirch, Vorarlberg; † 3. Juni 1553 in Passau) war ein österreichisch-deutscher Maler, Zeichner und Baumeister der Renaissance.
Über sein Leben ist wenig bekannt. Die frühen Arbeiten weisen starke Ähnlichkeit mit den Werken des Feldkircher Meisters Hans Huber auf, dieser könnte sein Vater oder Onkel gewesen sein.[1] Seine erste signierte, sicher auf ihn zurückzuführende Zeichnung der Mondseelandschaft ist mit 1510 datiert. Die Blätter „Harburg im Ries“ 1513 und „Urfahr“ 1514 sind Belege für die Wanderjahre Hubers. Die Vertragsurkunde zum Feldkircher Annenaltar von 1515 nennt ihn „Meister Wolfgang Hueber von Feldkirch, jetzt wohnhaft zu Passau“. Spätestens 1515 wurde er in Passau sesshaft und in seiner Werkstatt tätig. Von einer weiteren Reise donauabwärts nach Wien zeugen die Blätter von „Krems“ 1529 und „Donaustrudel bei Grein mit Schloss Werfenstein“ 1531. Im Jahr 1539 erwirbt er zusammen mit seiner Frau Anna Hausbesitz und bald danach das Bürgerrecht. 1540 bestätigt ihn der neue Bischof Graf Salm als Hofmaler, der er dann zeit seines Lebens blieb. 1541 wurde er zum Stadtbaumeister. Als Wolf Huber, mit eigentlichem Vornamen hieß er Wolfgang, starb, hinterließ er seine Frau mit unmündigen Kindern. Auf seinem Grabstein wurde er als „ehrbarer und kunstreicher Mann, Bürger und Hofmaler zu Passau“ bezeichnet.
Huber, der neben Albrecht Altdorfer als der bedeutendste Meister der Donauschule gilt, wird heute vor allem wegen seiner leichthändigen, wie geschriebenen Landschaftszeichnungen geschätzt. Er entwickelte die „beseelte“ Landschaft von innig-zarter Naturschilderung bis zu dämonischen Visionen. In Hubers Malerei gewinnt die Landschaft gegenüber dem Szenischen den Vorrang.
Hauptwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Annenaltar (1515–21; Feldkirch, Pfarrkirche St. Nikolaus)
- Abschied Christi von Maria (1519; Wien, Kunsthistorisches Museum)
- Marienaltar (um 1525–30; Berlin, Gemäldegalerie, und München, Bayerisches Nationalmuseum)
- Kreuzerhöhung (nach 1525; Wien, Kunsthistorisches Museum)
- Passionsaltar (um 1530; München, Alte Pinakothek, und St. Florian bei Linz, Augustiner-Chorherrenstift)
- Erlösungsallegorie (nach 1543; Wien, Kunsthistorisches Museum)
- Bildnis des Jacob Ziegler (1544–49; Wien, Kunsthistorisches Museum)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einleitung von Hans Wühr: A. Altdorfer – W. Huber: Landschaften, Woldemar Klein, Berlin 1938.
- Franz Winzinger: Wolf Huber, das Gesamtwerk. Zwei Bände. 1979.
- Franz Winzinger: Huber, Wolfgang. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 700 f. (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm Bautz: Wolf Huber. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1103–1105 .
- Die Kunst der Donauschule 1490 – 1540. Katalog der Ausstellung des Landes Oberösterreich, Für den Inhalt verantwortlich Dr. Otto Wutzel, St. Florian und Schlossmuseum Linz, 14. Mai bis 17. Oktober 1965, Oberösterreichischer Landesverlag, Linz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Wolf Huber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erwin Heinzle: Wolf Huber und sein Kreis. In: Die Kunst der Donauschule 1490 – 1540. Katalog der Ausstellung des Landes Oberösterreich, Für den Inhalt verantwortlich Dr. Otto Wutzel, St. Florian und Schlossmuseum Linz, 14. Mai bis 17. Oktober 1965, Oberösterreichischer Landesverlag, Linz S. 111.
Personendaten | |
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NAME | Huber, Wolf |
ALTERNATIVNAMEN | Huber, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Maler, Zeichner und Baumeister der Renaissance |
GEBURTSDATUM | um 1485 |
GEBURTSORT | Feldkirch, Vorarlberg |
STERBEDATUM | 3. Juni 1553 |
STERBEORT | Passau |