Weibliche Genitalverstümmelung

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Unter FGM (englisch: Female genitale mutilation, weibliche Genitalverstümmelung) versteht man die Beschneidung von Mädchen und Frauen.

In bestimmten Ländern Afrikas, Arabiens und Teilen Indonesiens und Malaysias ist es bei einigen Völkern üblich, bei jungen Mädchen eine rituelle Beschneidung der Geschlechtsorgane vorzunehmen. Davon sind ca. 2 Millionen Mädchen im Jahr weltweit betroffen. Es ist dies eine Prozedur, die mit der Zirkumzision bei Jungen recht wenig gemeinsam hat und deshalb von der UNO, UNESCO, UNIFEM und Menschenrechtsorganisationen nicht Beschneidung, sondern FGM (für "Female Genitale Mutilation" oder "Weibliche Genitalverstümmelung") genannt wird.

Dabei wird - je nach Ausführung - nur die Vorhaut der Klitoris oder die Klitorisspitze entfernt (sunnitische Beschneidung), die Klitoris und die inneren Schamlippen (Klitoridektomie, die häufigste Form) entfernt, oder sowohl der hervorstehende Teil der Klitoris, innere und äußere Schamlippen entfernt und die entstehenden Hautreste vernäht (pharaonische Beschneidung mit Infibulation).


Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung

Frauen sind zahlenmäßig schwächer betroffen als Männer (geschätzten 100 Mio. Frauen stehen 500 Mio. betroffene Männer gegenüber), die Folgen sind aber in der Regel schwerwiegender.

Die Operationen werden meist ohne Narkose und unter unhygienischsten Bedingungen durchgeführt. Dies bedeutet eine Lebensgefahr beim Eingriff, insbesondere bei der pharaonischen Beschneidung ist das Risiko des Verblutens oder Infektionen infolge des Eingriffs besonders groß.

Lebenslange Schmerzen u.a. beim Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen werden durch die Infibulation hervorgerufen, außerdem wird durch die Klitoridektomie das Lustempfinden stark reduziert. Auch die Geburt kann erschwert sein, da das vernarbte Gewebe unflexibel ist.

Literatur