Waschmaschine

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Waschmaschine

Eine Waschmaschine ist eine Vorrichtung vorwiegend zur Reinigung von Textilien. Unterschieden werden hauptsächlich Haushaltsgeräte und industrielle Waschmaschinen. Neben Kleidung werden auch rohe Fasern, Garne oder Stoffe gewaschen. Das Waschen dient zur Entfernung von Verschmutzungen, überschüssiger Farbe oder Hilfsstoffen aus dem Verarbeitungsprozess.

Bauarten

Haushaltsmaschinen

Eine Waschmaschine benötigt in der Regel einen Strom-, Frischwasser- und Abwasseranschluss. Einige Waschmaschinen vermeiden das energieintensive Erhitzen des Wassers mit Strom und verwenden stattdessen Erdgas oder werden zusätzlich an die zentrale Warmwasserversorgung der Hausinstallation angeschlossen. Allerdings wird heute oft mit niedrigeren Temperaturen und weniger Wasser gewaschen als z. B. in Deutschland um 1990, so dass zum Aufheizen ohnehin weniger Energie benötigt wird. Sind alle Bauteile des Zulaufes einer einfachen Waschmaschine für Warmwasser geeignet und ist das Programm bekannt, kann mit einem Zusatzgerät gesteuert werden, wann Kalt- und wann Warmwasser zugeführt wird. Zu beachten ist, dass das Wasser erst mit Temperaturen über 40° C zuläuft, wenn eiweißhaltige Flecken ausgewaschen sind.

Trommelwaschmaschine

Eine moderne Waschmaschine
Waschmaschine: Toplader mit geöffneter Klappe
Flusensieb des Topladers hinter der Frontblende

Die in Europa am meisten verbreitete Bauform ist die Trommelwaschmaschine, bei der sich eine Wäschetrommel um eine horizontale Achse dreht. Man unterscheidet Toplader, bei denen die Ladeluke an der Oberseite liegt, und Frontlader, bei denen ein Bullauge als Ladeluke an der Vorderseite dient. Vorteil des Topladers ist, dass die Abdichtung der Tür einfacher gebaut werden kann. Ein Frontlader kann dagegen in eine Küchenzeile eingebaut werden und bietet auf der Oberseite Platz für eine Arbeitsfläche oder z. B. einen Wäschetrockner.

Technik von Trommelwaschmaschinen
Mengenautomatik

Einige Modelle besitzen eine sogenannte Mengenautomatik. Diese sorgt für eine genaue Dosierung des benötigten Wassers und Waschmittels bzw. Weichspülers, sofern diese über den integrierten Waschmittelbehälter zugeführt werden. Die Steuerung erfolgt elektromechanisch oder elektronisch und ist abhängig von der Füllmenge und dem gewählten Waschprogramm.

Funktionsweise der Mengenautomatik (herstellerübergreifend): Sobald die beladene Maschine gestartet wird, holt die Maschine zeitgesteuert eine gewisse Menge Wasser. Der Wasserstand wird mit einem Druckwächter genau überwacht. Abhängig von der zu waschenden Kleidung und der eingefüllten Wäschemenge saugt die Wäsche einen gewissen Teil des eingelaufenen Wassers auf. Nach einer gewissen Laufzeit, üblicherweise während der Pausenzeiten zwischen der Drehrichtungsumkehr der Waschtrommel, wird der Zustand des Druckwächters durch die Steuerung ermittelt. Ist der Wasserstand zu gering, erfolgt weitere Wasserzufuhr bis zum Erreichen des Sollniveaus. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Sollniveau nicht mehr unterschritten wird. Durch die aufsummierte Zulaufzeit des Differenzwassers ermittelt die Steuerung durch eine hinterlegte Tabelle hinreichend genau, um welche Wäschemenge es sich handelt und welche Programmlaufzeit zu erwarten ist.

Die erweiterte Mengenautomatik berücksichtigt nicht nur den Wasserstand, sondern ebenfalls die Anzahl der Spülgänge. Funktion: Mittels Temperatursensor für die Laugentemperatur (ein Heißleiter als temperaturabhängiger Widerstand, englisch auch NTC) wird die Temperatur nach dem Einlaufen des Wassers beim ersten Spülgang ermittelt. Durch die Hauptwäsche befindet sich noch eine gewisse Menge warmen Wassers in der Kleidung, die langsam in das Spülwasser übergeht. Abhängig von der Zeit, die das Wasser zum Erreichen des höchsten Temperaturwertes benötigt, bestimmt die Steuerung die Anzahl der noch folgenden Spülgänge.

Ökoschleuse

1986 führte AEG den „Öko Lavamat“, die erste Waschmaschine mit Öko-Schleuse zur Waschmitteleinsparung ein.[1] Die Öko-Schleuse verhindert, dass sich das Wasser, das als allererstes ins Gerät eingelassen wird, in der Laugenpumpe und deren Anschlußschläuchen sammelt. Dieses würde beim Waschgang ungenutzt bleiben. Es enthält nämlich die meiste Menge an Waschmittel aus der Einspülkammer. Mit dieser Bauart wird Waschmittel gespart.

Unwuchtkontrolle

Handelsübliche Haushaltswaschmaschinen ziemlich aller Marken sind mit einer Unwuchterkennung ausgestattet. Bei Geräten von Bosch und Siemens wird dafür das Motor-Tachosignal ausgewertet. Vor dem Schleuderhochlauf wird die Trommel mit 100/min angesteuert, dann wird auf 75/min reduziert. Durch das Motortachosignal (Istwertgeber im Motor) wird das Abtourverhalten über die Elektronik ausgewertet. Diese Abfrage kann mehrmals erfolgen, gefolgt von Wäscheauflockern. Die Unwucht der Trommel bestimmt die Schleuderenddrehzahl (Stufenweise Reduzierung) bis zum Schleuderabbruch bei zu großen Unwuchten. [2] Geräte von V-Zug nutzen ein System, in dem extra eingelassenes Wasser im Trommelbereich (getrennt von der Wäsche) die Unwucht beim Schleudern ausgleicht. Damit entfällt eine Reduzierung der Schleuderdrehzahl.[3]

Luftfalle

Die Luftfalle, selten auch als Dom bezeichnet, ist ein Bauteil innerhalb der Waschmaschine, mit dessen Hilfe sich der Wasserstand ermitteln lässt. Vorstellen kann man sich dieses Bauteil wie eine auf dem Kopf stehende kleine Dose, an deren unterer Öffnung ein dickes Schlauchstück angebracht ist. Auf der Oberseite hat diese Dose einen Anschluss für einen weiteren, diesmal dünnen Schlauch. Steigt der Wasserstand in der Maschine, steigt auch der Wasserstand und damit der Luftdruck in dieser Dose an (siehe Boyle-Mariotte). Der dünne Schlauch leitet den Luftdruck an einen Druckschalter (mehrere Druckschalter für verschiedene Wasserstände) oder analogen Drucksensor weiter. Anhand des dort gemessenen Luftdruckes erkennt die Maschine den Wasserstand.

Innerhalb der Luftfalle steigt der Wasserstand immer nur sehr gering an. Wasserzirkulation gibt es hier keine. Durch diesen Umstand ist die Luftfalle ein beliebter Ort für Ablagerungen jeglicher Art (oft schlammige Reste von Weichspüler und Waschmittel). Fehler, die sich auf den Wasserstand beziehen, lassen sich oft durch Reinigen der Luftfalle beheben.

Die gleiche Technik zur Wasserstandsermittlung nutzt auch die Mehrzahl der Geschirrspülmaschinen.

Aquastop

Um Wasserschäden vorzubeugen, werden hochwertigere Geräte mit Aquastop angeboten. Bei einem Leck im Zulaufschlauch unterbricht ein Sicherheitsventil, welches sich direkt beim Wasserhahn befindet, die Wasserzufuhr.[4] Manche Geräte haben zusätzlich einen Schwimmschalter in einer Bodenwanne eingebaut, der bei Wasseraustritt im Gerät die Wasserzufuhr unterbricht und gleichzeitig die Laugenpumpe aktiviert.

Aquasensor

Gorenje, Siemens- und Bosch-Geräte werden mit einem sogenannten Aquasensor angeboten. Das ist eine Art elektronisches Auge in der Waschmaschine. Er regelt die Anzahl der Spülgänge optional in Abhängigkeit von der Trübung oder Verschmutzung des Spülwassers.[5]

Waschtrockner

Eine besondere Bauform ist die Kombination der Waschmaschine mit einem Wäschetrockner in einem Gerät, ein sogenannter Waschtrockner.

Bottichwaschmaschine

Bei dieser Bauform dreht sich ein Waschbottich um die vertikale Achse. Dadurch verteilt sich die Wäsche gleichmäßiger in der Trommel, wodurch größere Unwuchten wie bei horizontaler Achse vermieden werden – eine veraltete Form ist die Hammerwaschmaschine[6], die sich wegen der größeren Beanspruchung der Wäsche und wohl auch der platzgreifenderen Konstruktion nicht durchgesetzt hat. Bottichwaschmaschinen waren früher auch in Deutschland bekannt, sind hierzulande inzwischen aber nahezu ausgestorben, das letzte verbreitete Modell war die in der DDR produzierte WM 66. Weltweit sind Bottichwaschmaschinen aber noch vor allem in Amerika, Asien und Australien verbreitet,

Amerikanische Waschautomaten
Historische Waschmaschine aus den USA

Die bereits Mitte der 1940er Jahre in Amerika vermarkteten Maschinen haben sich im Wesentlichen bis heute nicht verändert. Das dortige System, das auch in Asien und Australien verbreitet ist, erinnert an die hier früher üblichen Bottich-Waschmaschinen. Die Geräte sind viel leichter als europäische Waschvollautomaten: Durch die vertikale Anordnung der Waschtrommel ist die Beschwerung mit Zementblöcken nicht erforderlich. Die amerikanischen Maschinen verfügen über keine eigene Heizung, sondern werden entweder von der Warmwasserversorgung des Hauses gespeist oder waschen kalt.

Das Wasser fließt von oben in den Waschbottich. Dieser besteht aus einem Kunststoffkessel, in dem die Trommel aus emailliertem und mit Löchern versehenen Metall gelagert ist. In der Mitte des Bottichs befindet sich der mit Lamellen versehene Agitator (Aufwiegeler). Wenn der Wasserstand erreicht ist, wird der Agitator ausgelöst. Dieser führt in schneller Abfolge jeweils eine halbe Drehung nach rechts und nach links durch. Der dadurch entstehende Strudel führt die Wäsche an dem Agitator und dessen Lamellen vorbei, wodurch ein mechanischer Waschprozess stattfindet. Die Lauge wird über eine elektrische Pumpe entsorgt. Zum Schleudern der Wäsche dreht sich die gesamte Waschtrommel und erreicht durch ihre Größe mit weniger Drehzahl eine höhere Zentrifugalkraft.

Eine Maschine mit vertikaler Waschtrommel benötigt etwa doppelt so viel Wasser (ca. 150 Liter), da die Wäsche komplett bedeckt sein muss, und somit auch mehr Waschmittel. Der Environmental Protection Agency zufolge benötigt eine V-Achsen-Maschine außerdem etwa doppelt so viel Strom wie eine der in Europa üblichen H-Achsen-Maschinen[7], obwohl sie das Wasser nicht aufheizen müssen. Seit den 2000er Jahren sind die europäischen Frontladerwaschmaschinen vermehrt auch in Nordamerika in Gebrauch. Sie werden unter der Bezeichnung HE-Waschmaschinen vermarktet, „HE“ steht für high efficiency.

Gewerbliche und industrielle Maschinen

Gewerbewaschmaschine (fasst ca. 60 kg Schmutzwäsche)

Gewerbliche Waschmaschinen unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Bauweise von gewöhnlichen Haushaltswaschmaschinen. Insbesondere ein leistungsfähiger Motor und die Beladungskapazität sind Merkmale für industriell genutzte Waschmaschinen. In der industriellen Wäscherei kommen sowohl Waschschleudermaschinen als auch kontinuierlich arbeitende Waschstraßen (Kontinueanlagen) zur Anwendung. Einsatzkriterien sind u.a. die Menge und Beschaffenheit des Waschgutes. Zur Kostenminimierung sind industrielle Maschinen seit langem für einen ressourcensparenden Betrieb ausgelegt. So ist es häufig möglich, durch Flottenrückgewinnung bestimmte Wasch- und Spülbäder mehrfach zu verwenden und so Wasser- und Energieverbrauch zu reduzieren. Bei besonderen hygienischen Anforderung (z.B. Krankenhauswäscherei) werden industrielle Maschinen so konstruiert, dass sie von zwei hermetisch getrennten Seiten aus zugänglich sind. Das Beladen erfolgt auf der unreinen Seite und das Entladen auf der reinen Seite. Die Beheizung der Maschinen erfolgt über Heißdampf, Thermoöl oder auch elektrisch. Als Steuerungen kommen häufig frei parametrierbare SPS zum Einsatz. Eine weitere Besonderheit sind kürzere Waschzyklen (um 40 min/Waschladung), um den Tagesdurchsatz zu erhöhen.

Waschschleudermaschinen

Waschschleudermaschinen ähneln prinzipiell den oben beschriebenen Haushalts-Trommelmaschinen, sind allerdings naturgemäß für deutlich höhere Fassungsvermögen konstruiert. Um eine gleichmäßige Masseverteilung sowie die notwendige Waschmechanik zu gewährleisten, werden größere Waschtrommeln in zwei bis vier Kammern unterteilt. Die Be- und Entladung erfolgt je nach Bauart stirn- oder mantelseitig.

Kontinueanlagen

Kontinueanlagen sind stetig oder taktweise arbeitende Waschstraßen, bei denen das Waschgut vollautomatisch und kontinuierlich gewaschen wird, ohne Maschinenstillstand durch Be- und Entladung.

Münzwaschmaschinen

Münzwaschmaschinen sind Selbstbedienungswaschmaschinen, bei denen die Bezahlung mit Münzen erfolgt. Sie stehen oft in Selbstbedienungswaschsalons oder in Waschräumen.

Geschichte der Waschmaschine

Die erste vollautomatische Waschmaschine kam in Amerika 1946, in Deutschland 1951 auf den Markt. Mitte der 1950er Jahre kamen einige Geschäftsleute auf die Idee, Waschmaschinen tageweise an Privathaushalte zu vermieten (geschieht heute noch in einigen Ländern der Erde, bspw. in der Dominikanischen Republik); schließlich konnten sich damals nur wenige Familien eine eigene Waschmaschine kaufen. Mit der Verbreitung der Maschinen konnten immer mehr Haushalte mehr Zeit für andere Tätigkeiten nutzen. Heute sind Waschmaschinen preisgünstiger Standard und zur Abhebung der Premiummarken geht daher der Trend in Richtung vernetzte Hausgeräte, meist über Powerline-Lösungen. Das Ziel der Hersteller ist dabei, den Mehrwert bei der Gerätenutzung zu steigern und neue (Fern-)Bedienmöglichkeiten zu schaffen.

Im 19. Jahrhundert wurden in großen Städten Probewaschtage mit Schauwaschen abgehalten, um Werbung für die damals neue Technik zu machen. Von einer solchen Veranstaltung berichten die Innsbrucker Nachrichten vom 6. April 1889:

„Gestern nachmittags fand im Hofe des Kreid'schen Hauses ein Schauwaschen statt, welches von Hrn. A. Toms mit einer Nevburg'schen Patentwaschmaschine ausgeführt wurde. Die Produktion, wenn man so sagen darf, wurde von einer stets wechselnden Menge Damen auf das Aufmerksamste verfolgt. Mittelst der Maschine ist man im Stande, in 5 Minuten jede Wäsche (es wurde auch mit einer experimentiert, die herzlich schwarz war) in einer Art zu reinigen, wie es mit solcher Schonung der Wäsche und solcher Ersparung an Brennmaterial und Arbeitskraft unter keinen Umständen sonst geschehen kann. Dazu kommt, dass die Maschine höchst einfacher Konstruktion ist, sodass sie ohne jede Schwierigkeit von jedem Dienstboten bedient werden kann. Die Leistungsfähigkeit der Nevburgermaschine – man kann ein Quantum von 20 Herrenhemden in 5 Minuten rein haben – steht wohl einzig da. Dabei ist der Preis einer ganz geringer. Hr. Toms ist bereit, in jedem Hause, wo man es verlangt, ein Probewaschen abzuhalten.“

Flottenverhältnis

Das Flottenverhältnis ist das Verhältnis von Wäschemenge zum Wasservolumen in einer Waschmaschine. Als ideales Flottenverhältnis gilt 1:5, d.h. 1 kg Wäsche auf 5 l Wasser (siehe dazu auch den Artikel Flotte).

Das trifft aber nur auf Trommel- und Kugelwaschmaschinen zu. Bei Waschkesseln und Wäschetöpfen, in denen ohne Hilfsmittel die Wäsche gekocht oder mit Sprudeleinsätzen - auch Waschfontänen genannt - gereinigt wird, bei Waschzubern bzw. Waschwannen, in denen mit der Hand, Waschglocken, Waschbrettern oder Schallwäschern gewaschen wird, benötigt man ein Flottenverhältnis von 1:10; gleiches gilt für das Einweichen in Wannen, Schüsseln oder Eimern.

In Bottichwaschmaschinen ist ein Flottenverhältnis von 1:15 bis 1:20 für Rührflügel- und Schlagkreuzwaschmaschinen, Waschbrettmaschinen, Schaukelwaschmaschinen und Pendelkorbwaschmaschinen notwendig. Bei Waschglockenmaschinen, Wellenradwaschmaschinen (auch Turbo-, Schnell- oder Pulsatorwaschmaschinen genannt) sowie Taumelscheibenwaschmaschinen werden 1:20 bis 1:25 gefordert.

Das höchste Flottenverhältnis benötigen Pumpenwaschmaschinen, nämlich 1:30. Das Flottenverhältnis impliziert aber nicht die tatsächliche Flottenmenge. Fünf Liter sind im allgemeinen für ein Kilogramm Trockenwäsche ausreichend. Darum kann man also mehrere Ladungen in derselben Flotte reinigen. Vorteil der Bottichwaschmaschinen sind eine größere Wäscheschonung und weniger Knitter (Schwimmwaschverfahren) und im allgemeinen kürzere Gesamtwaschzeiten, da mehrere Ladungen hintereinander in der einmal bereiteten Flotte gereinigt werden können und, bei parallelem Spülen außerhalb der Maschine von Hand oder Spülschleuder, sogar zwei Ladungen zeitgleich bearbeitet werden können (Stichwort „Waschbuffet“ oder „Twin Tub“).

Auszeichnung der umweltrelevanten Daten

EU-Energielabel

Seit dem Inkrafttreten der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung am 1. Januar 1998 sind die Hersteller von verschiedenen Haushaltsgeräten, darunter auch Waschmaschinen, dazu verpflichtet, jedes Gerät nach bestimmten umweltrelevanten Kriterien zu beurteilen. Diese Beurteilung geschieht unter Laborbedingungen und führt zu einer Einteilung des Geräts in verschiedene Klassen. Diese Klassifizierung wird als EU-Energie-Label auf dem Gerät angebracht. Prüfgrundlagen und Laborbedingungen zur Ermittlung der Gebrauchseigenschaften von Waschmaschinen wurden 1974 in der internationalen Norm IEC 456 bzw. in der deutschen DIN EN 60456 festgelegt.

Waschmaschinen werden gemäß ihrer Energieeffizienzklasse, Waschwirkungsklasse und Schleuderwirkungsklasse eingeteilt. Die Bewertung in jeder Klasse erfolgt zwischen A und G, wobei A die beste und G die schlechteste Bewertung darstellt. Nach der neuen EU-Verordnung 1015/2010 wird ab Dezember 2011 in Europa der Verkauf von Geräten der Energieeffizienzklasse B und schlechter untersagt. Darüber hinaus werden die neuen Energieeffizienzklassen A+, A++ und später auch A+++ eingeführt. Weiterhin werden die Bewertungskriterien neu festgelegt.

Diese Bewertung bezieht sich allerdings nur auf die während des Betriebs anfallenden Vorgänge. So wird z. B. der Stromverbrauch im Standby-Betrieb nicht erfasst, der auf die Lebenszeit hochgerechnet bei modernen Geräten mehrere hundert Euro betragen kann. Das Prüfsiegel Blauer Engel schließt diese Aspekte mit ein.

Waschsymbole

Das Waschen wird durch einen stilisierten Waschzuber dargestellt; die Zahl im Zuber bedeutet die höchstzulässige Waschtemperatur (in Grad Celsius). Das Symbol erlaubt Hand- und Maschinenwäsche gleichermaßen. Fehlt ein besonderer Hinweis, so ist Normalwaschgang zulässig. Ein Balken unter dem Zuber (Unterstreichung) verlangt eine mechanisch schonendere Behandlung, in der Maschine also Pflegeleicht- oder Schonwaschprogramm (Trommel nur halb voll Wäsche, erhöhter Wasserstand, schonendes Schleudern). Ein doppelt unterstrichener Zuber verlangt besonders schonende Behandlung, also etwa Wollwaschgang oder Schonwaschgang (Trommel nur 1/3 voll Wäsche, erhöhter Wasserstand, stark reduzierte Bewegung, Wollschleudern oder gar nicht schleudern). Eine Hand im Zuber erlaubt nur (schonende) Handwäsche (nicht über 40 °C), und ein diagonal durchkreuzter Zuber bedeutet, dass das Textil unter haushaltsüblichen Bedingungen überhaupt nicht gewaschen werden darf.

Waschmaschine im Mietrecht

Mieter dürfen eine Waschmaschine in ihrer Wohnung aufstellen. Das gehört zum vertragsgemäßen Gebrauch der Wohnung.[9] Bis 22.00 Uhr muss der Nachbar Waschmaschinenlärm dulden.[10] Schließt ein Mieter seine Waschmaschine ohne Aquastop-Vorrichtung an, haftet er bei einem Wasserschaden.[11]

Fußnoten

  1. http://www.aeg-electrolux.de/node182.asp
  2. BSH Hausgerätegesellschft mbH Wien
  3. http://www.vzug.ch/v-zug/internet.nsf/PageID/weltneuheit_vas
  4. http://www.siemens-home.com/at/product-quick-links.html
  5. http://www.siemens-home.com/at/product-quick-links.html
  6. Waschmaschine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 16, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 408. – Faksimile zeigt Skizze einer Hammerwaschmaschine
  7. California Energy Commission: "Clothes Washers - Energy Choices at the Home". Abgerufen am 13. Januar 2011}
  8. Stadt Mülheim an der Ruhr: ZeitZeichen 28. März 1797: Erstes Patent für eine Waschmaschine, abgefragt am 27. März 2010
  9. Waschmaschine darf in die Wohnung – Amtsgericht Tettnang, Urteil vom 19. März 2010, 4 C 1304/09, kostenlose-urteile.de
  10. Nachbar muss Waschmaschinenlärm dulden – Amtsgericht Wedding, Urteil vom 26. Januar 2004, 9 C 536/03, kostenlose-urteile.de
  11. Keine Aquastop-Vorrichtung: Mieter haftet für Waschmaschinenwasserschaden – Oberlandesgericht Oldenburg, Urteil vom 5. Mai 2004, 3 U 6/04, kostenlose-urteile.de

Siehe auch

Wiktionary: Waschmaschine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Waschmaschine – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien