Otto Hitzfeld

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Oberst Otto Hitzfeld im Januar 1942.

Otto Hitzfeld (* 7. Mai 1898 in Schluchsse; † 6. Dezember 1990 in Dossenheim) war ein deutscher Offizier im Heer der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Zuletzt hatte er den Dienstrang eines General der Infanterie inne.

Militärische Biografie

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, trat Hitzfeld am 18. Januar 1915 als Kriegsfreiwilliger in das Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiment Nr. 142 ein. In diesem verblieb er, über das Kriegsende hinaus, bis zu dessen Demobilisierung am 13. Januar 1919. Während dieser Zeit fungierte Hitzfeld innerhalb des Regiments als Fahnenjunker, Kompanie- und Zugführer sowie als Adjutant, Ordonnanz und Gerichtsoffizier. Ferner absolvierte er dort diverse Lehrgänge und Kurse. Zuletzt war er im Range eines Leutnants als Regimentsadjutant tätig.

Nach dem Krieg wurde Hitzfeld als Adjutant in das II. badische Freiwilligen-Bataillon abkommandiert, wechselte aber schon im Oktober 1919 als Bataillonsadjutant zum Reichswehr-Schützen-Regiment 113 über. Am 1. Januar 1921 erfolgte seine Versetzung zum 14. Infanterie-Regiment der Reichswehr. Dort verblieb er bis Ende September 1931, wo er zuletzt als Nachrichtenoffizier beim Regimentsstab eingesetzt war. Am 1. Oktober 1931 erfolgte Hitzfelds Versetzung zum 6. Artillerie-Regiment, wo er als Adjutant des Lehrregiments zur Infanterieschule nach Dresden abkommandiert wurde. Im April 1932 wurde Hitzfeld, bei unveränderter dienstlicher Verwendung, in das Reiter-Regiment 3 nach Rathenow versetzt. Anschließend kehrte im Mai 1933 zur Infanterieschule nach Dresden zurück. Zum 1. Oktober 1934 wurde Hitzfeld als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment Tübingen versetzt, wurde aber schon am 15. Oktober 1935 zum Inspektionschef der 4. (MG) Kompanie des Infanterie-Regiments 35 ernannt. Von 1936 bis 1938 holte Hitzfeld sein vor dem Krieg abgebrochenes Abitur nach und belegte anschließend sechs Semester bei einem Studium der Geschichte, Philosophie und Religionswissenschaften in den Universitäten zu Tübingen, Marburg und Heidelberg. Im Anschluss hieran fungierte Hitzfeld von Januar 1937 bis November 1938 als Taktiklehrer an der Kriegsschule Dresden sowie, nach dem Anschluss Österreichs, an der Kriegsschule in der Wiener Neustadt. Während seiner Dienstzeit in Wien, agierte Hitzfeld von September bis Oktober 1938 ferner als Erster Generalstabsoffizier (Diensstellung Ia) in der Abteilung des Generalmajors Wilhelm Reinhard. Zum 11. März 1939 wechselte Hitzfeld in selbiger Position zum Stab des Generalmajors Erwin Engelbrecht über, wo er bis Anfang April 1939 tätig war. Vom 5. April bis August 1939 erfolgte Hitzfelds Verwendung bei der Heeresdienststelle 30 beim Heeresgruppen-Kommandos 5.

Zweiter Weltkrieg

Beförderungen

Mit dem Mobilmachungsbestimmungen Ende August 1939 wurde Hitzfeld am 26. August 1939 zum Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 158 ernannt, dessen Funktion er bis zum 14. November 1940 innehielt. Am Folgetag, dem 15. November 1940 stieg, Hitzfeld zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 593 auf, welches er bis zum 4. Juli 1941 führte. Anschließend übernahm er die Führung des Infanterie-Regiments 213 im Balkanfeldzug im Großraum Belgrad sowie im anschließenden Ostfeldzug in den Kämpfen um Periskop und auf der Krim. Für seine taktische Führung des Regiments, erhielt Hitzfeld am 30. Oktober 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen sowie bereits am 17. Januar 1942 im Range eines Oberst, das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Am 15. August 1942 wurde Hitzfeld bei Krasnodar zum fünften mal, verwundet, wofür ihm das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen wurde. In seinem folgenden Lazarettaufenthalt, den er in Berlin und Badenweiler verbrachte, wurde Hitzfeld am 19. August 1942 in die Führerreserve des Oberkommando der Wehrmacht versetzt und erst am 20. Januar 1943 mit der Führung der 102. Infanterie-Division ernannt. Dessen Kommandeur wurde er am 1. April 1943 unter gleichzeitiger Ernennung zum Generalmajor. Die Division lag zu diesem Zeitpunkt im Rahmen der 9. Armee im Bereich der Heeresgruppe Mitte in den Kämpfen im Raum Rshew, später Orel, Desna und Gomel. Am 5. November 1943 gab Hitzfeld das Kommando der Division an Generalleutnant Werner von Bercken ab und trat bis November 1943 erneut in die Führerreserve ein.

Am 20. November 1943 wurde Hitzfeld zum Kommandeur der Infanterieschule Döberitz ebendort ernannt, die er sodann bis Ende Oktober 1944 leitete. Im November 1944 erneut in die Führerreserve versetzt, wurde Hitzfeld im Dezember 1944 zum Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt zur Einarbeitung zum Kommandierenden General abkommandiert. Hier wurde ihm bereits am 1. Dezember 1944 die stellvertretende Führung des LXVII Armeekorps übertragen, dessen Kommandierender General Hitzfeld am 1. März 1945, unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Infanterie, wurde. Das Korps unterstand dabei der Heeresgruppe B im Großraum Roer und lag bei Kriegsende im Raum Kassel und im Harz. Während seiner dortigen Zeit, führte Hitzfeld vom 2. bis 8. April 1945 kurzfristig die 11. Armee und erklärte die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Göttingen zur Offenen Stadt. Am 19. April 1945 geriet Hitzfeld in us-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 12. Mai 1947 wieder entlassen wurde. Die in anderer Literatur erwähnte Verleihung der Schwerter zum Eichenlaub am 9. Mai 1945 ist rechtsunwirksam und fand niemals statt.[1]

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945, Band 5 Haack - Hitzfeld, Biblio-Verlag 1999, ISBN 978-3764825386S, 476–477
  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945, Posdzun-Verlag 1983, ISBN 3-7909-0202-0, S. 143

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 111
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 141