Antdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Antdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Antdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 45′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 47° 45′ N, 11° 18′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Verwaltungs­gemeinschaft: Habach
Höhe: 631 m ü. NHN
Fläche: 22,38 km2
Einwohner: 1379 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82387
Vorwahl: 08856
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 113
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schleierweg 3
82387 Antdorf
Website: www.antdorf.de
Erster Bürgermeister: Klaus Kostalek (UWG)
Lage der Gemeinde Antdorf im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte
Antdorf aus Nordosten
Antdorf von Süden
Antdorf vor den Osterseen und dem Starnberger See
Anwesen in Antdorf

Antdorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau sowie Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Habach.

Antdorf liegt in der Region Oberland, etwa 50 km südwestlich von München.

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Gemarkungen sind Antdorf und Frauenrain.

Das Gemeindegebiet mit einer Fläche von 2237 ha (Stand 2012) teilt sich wie folgt auf:[4]

  • 68,2 % landwirtschaftliche Fläche
  • 23,5 % Waldfläche
  • 0,9 % Wasserfläche
  • 3,4 % öffentliche Verkehrsfläche
  • 2,7 % Gebäude- und Freifläche
  • 0,9 % Betriebsfläche

Bis zur Gemeindegründung

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Antdorf, das seinen Ursprung wohl in einer Ansiedlung aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme, vermutlich schon in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts hat, galt bereits zur Zeit der Klostergründung von Benediktbeuern (739/40) als der Hauptort der an der Isar und der Loisach gelegenen Besitzungen der Grafen von Antdorf. Die Antdorfer Grafen, eine Seitenlinie der Huosi, waren die Gründer und ersten Äbte des Klosters Benediktbeuern. Sie brachten damals 30 Höfe in die Klosterstiftung ein. Beim Ungarneinfall 905 wurde die Benediktbeurer Ordensniederlassung zerstört, wodurch Antdorf wieder ein Besitz des Ortsadels wurde und 1330 durch Kaiser Ludwig dem Bayern dem Kloster Ettal überlassen wurde. 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, überfielen die Schweden den Ort, plünderten und brandschatzten; ein Drittel der Wohnstätten und auch die Pfarrkirche fielen den Flammen zum Opfer. So begann man 1688 mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche. Der Ort war ein Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde, die zum Landgericht Weilheim gehörte.[5]

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 der größte Teil der aufgelösten Gemeinde Frauenrain mit 170 Einwohnern[5] eingegliedert.[6]

In Antdorf gibt es eine römisch-katholische Pfarrei St. Peter und Paul, zu der sich 66,4 % (Stand 2011) der Antdorfer Bevölkerung bekennen und zu der neben der Pfarrkirche St. Peter und Paul auch die ehemalige Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt im Ortsteil Frauenrain, sowie die Kirnbergkapelle und andere kleine Kapellen und Grotten gehören.[7] 9,9 % (Stand 2011) der Antdorfer sind evangelisch-lutherisch und ein Teil der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Penzberg.[4]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 949 auf 1340 um 391 Einwohner bzw. um 41,2 %.

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner[4] 0596 0585 0607 0652 0621 1087 0748 0784 0927 0999 1049 1068 1111 1196 1288 1305

Im Antdorfer Gemeinderat sitzen zwölf Personen, die alle der Unabhängigen Wählergemeinschaft Antdorf (UWG) angehören.[8]

Folgende Personen waren seit 1840 Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister von Antdorf:

Zeitraum Name[9] Partei Anmerkung
Josef Pölt
Johann Nepomuk Strobl
Johann Georg Steigenberger
Peter Hoiß
Benedikt Wagner
1882–1888 Johann Meier
1888–1912 Josef Ponholzer
1912–1934 Anton Kirnberger
1934–1938 Friedrich Nägele
1938–1945 Xaver Bartl
1945–1948 Josef Zerluth
1948–1952 Xaver Bartl 2. Amtszeit
1952–1984 Friedrich Nägele jun.
1984–2002 Johann Schweyer
2002–2011 Paul Frech jun. 2011 verstorben
2011–2014 Peter Feldl
seit 2014 Klaus Kostalek Unabhängige Wählergemeinschaft

Bis 2014 gab es bei den Wahlen keinen Wahlvorschlag für den Bürgermeister.[10] Im Jahr 2014 ließ sich Klaus Kostalek von der Unabhängigen Wählergemeinschaft aufstellen und wurde ohne Gegenkandidat gewählt. 2020 erfolgte seine Wiederwahl mit 97,4 % der Stimmen.[11]

Zweiter Bürgermeister ist Franz Thanner, dritter Karl Kuhn.[12]

Wappen und Fahne

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Blasonierung:Gespalten; vorne in Blau unter einer silbernen Sichel schräg gekreuzt ein silbernes Schwert und ein silberner Schlüssel, hinten dreimal gespalten von Gold und Rot, im linken silbernen Obereck eine blaue heraldische Lilie.“[13]
Wappenbegründung: Die Sichel im vorderen Feld symbolisiert sowohl die Bedeutung der Landwirtschaft als Erwerbszweig wie auch die traditionsreiche Isidor-Bruderschaft. Schlüssel und Schwert, die Attribute der Heiligen Petrus und Paulus, beziehen sich auf die Kirchenpatrone von Antdorf. Die Farben Silber und Blau unterstreichen die von den Herzögen bzw. Kurfürsten aus dem Haus Wittelsbach ausgeübte Landeshoheit. Das hintere Feld erinnert an die Frühgeschichte der Gemeinde. Die dreifache Teilung von Gold und Rot mit dem silbernen Obereck gibt das apokryphe Wappen der Huosi wieder. Die schon um 740 nachweisbaren Grafen von Antdorf waren eine Nebenlinie der Huosi; sie sind 1260/80 ausgestorben. Die Huosi haben im 8. Jahrhundert das Kloster Benediktbeuern gegründet; Antdorf gehörte zur Erstausstattung des Klosters. Das legendäre Wappen der Huosi findet sich auch im Klosterwappen von Benediktbeuern wieder. Die Lilie im Obereck verweist auf das Marienpatrozinium des Klosters Ettal und auf die Überlassung Antdorfs an das 1330 neu gegründete Kloster. Vom 14. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 unterstand die Gegend um Antdorf und Frauenrain als Enklave im Landgericht Weilheim dem Klostergericht Ettal (Amt Murnau). Das Mariensymbol stellt zugleich eine Verbindung zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Frauenrain her.[13]

Antdorf führt das Wappen seit 1984. Die Gemeindeflagge ist Rot-Gelb-Blau.[13]

Steuereinnahmen

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Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2012 911.000 Euro, davon sind (netto) 237.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Brauchtum und Gepflogenheiten sind wesentlich durch den Ablauf des Kirchenjahres mit seinen Festtagen geprägt.

Bodendenkmäler

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Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik

  • im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 0,
  • im Produzierenden Gewerbe 157,
  • im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 48,
  • im Bereich der Dienstleister 40

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 570. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keinen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2020 39 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1555 ha. Davon waren 437 ha Ackerfläche und 1118 ha Dauergrünfläche. Außerdem waren im Bauhauptgewerbe 8 Betriebe vorhanden.[4]

Etwa einen Kilometer nördlich des Zentrums von Antdorf liegt das Ultraleichtfluggelände Antdorf.

2022 gab es folgende Einrichtungen:[4]

  • 1 Kindertageseinrichtungen: 103 Kindergartenplätze, 88 betreute Kinder

Persönlichkeiten

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Verliehen Name Lebensdaten Anmerkung
7. Mai 1952 Xaver Bartl[15] 1885–1973 Altbürgermeister
Ambrosius Rogg[15] † 1951 Pfarrer in Antdorf von 1935 bis 1951
März 2009 Friedrich Nägele[16] 1929–2011 Altbürgermeister, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und der Kommunalen Verdienstmedaille

Personen, die in Antdorf gewirkt haben

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  • Max Biller: Antdorfer Heimat-Lexikon. Geschichte und Gegenwart von A–Z. Hrsg.: Gemeinde Antdorf. Weilheim 2000, OCLC 163415926.
Commons: Antdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Antdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. September 2019.
  3. Gemeinde Antdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. a b c d e f Kommunalstatistik von Antdorf (PDF; 1,5 MB), abgerufen am 29. August 2023
  5. a b Geschichte, Homepage der Gemeinde Antdorf, abgerufen am 5. Dezember 2016
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 595 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Kirche, Homepage der Gemeinde Antdorf, abgerufen am 5. Dezember 2016
  8. Der neue Rat. In: antdorf.de. 28. März 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  9. Max Biller: Antdorfer Heimat-Lexikon. Hrsg.: Gemeinde Antdorf. Weilheim 2000, OCLC 163415926, S. 110 ff.
  10. Zum ersten Mal ein Bürgermeister-Kandidat. In: Merkur.de. 12. Dezember 2013, abgerufen am 14. Mai 2020.
  11. Bestätigung für bisherige Arbeit. In: vg-habach.de. 28. März 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2020; abgerufen am 14. Mai 2020.
  12. Franziska Seliger: Bayerische Variante: Wahl des Bürgermeisters wird hier mit Schafkopfkarten entschieden. In: merkur.de. 14. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  13. a b c Eintrag zum Wappen von Antdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. Brauchtum, Homepage der Gemeinde Antdorf, abgerufen am 5. Dezember 2016
  15. a b Max Biller: Antdorfer Heimat-Lexikon. Hrsg.: Gemeinde Antdorf. Weilheim 2000, OCLC 163415926, S. 134–136
  16. Ehrenbürgerwürde für Friedrich Nägele. In: Merkur.de, 26. März 2009. Abgerufen am 16. Januar 2017