Blindensee
Blindensee | ||
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Luftaufnahme Blindensee | ||
Geographische Lage | Baden-Württemberg | |
Daten | ||
Koordinaten | 48° 7′ 27″ N, 8° 10′ 25″ O | |
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Der Blindensee ist ein Hochmoorsee auf der Gemarkung von Schönwald im Schwarzwald im baden-württembergischen Schwarzwald-Baar-Kreis. Er ist nur über einen Bohlensteg erreichbar und liegt inmitten eines als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Hochmoorgebietes nahe der Wasserscheide von Gutach und Elz.
Typisch für einen Hochmoorsee ist, dass er weder einen Zulauf noch einen Ablauf hat. Er liegt mittig in einem Hochmoorgebiet wie ein Auge und wird deshalb auch Moorauge genannt.
Naturschutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Blindensee ist ein mit Verordnung des Regierungspräsidiums Südbaden vom 2. März 1960 ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 3.056). Das Gebiet hat eine Größe von 28,5 Hektar. Es ist Teil des 1.722 ha großen FFH-Gebiets 7915-341 Schönwälder Hochflächen.
Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im nährstoffarmen Hochmoor um den See findet man Pflanzenarten wie das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum), die Gewöhnliche Moosbeere (Oxycoccus palustris) und den Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia). In den nährstoffreicheren Randzonen wachsen Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Blutauge (Comarum palustre) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Zu den botanischen Kostbarkeiten des Schutzgebietes gehört die äußerst seltene Blumenbinse (Scheuchzeria plaustris).
Sagen und Mythen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Sage, der zufolge eine Kuh im Blindensee ertrunken und nach Wochen in der Donau wieder aufgetaucht ist, soll sogar zu einem (zwangsläufig vergeblichen) Versuch geführt haben, mittels Färbung des Seewassers eine Verbindung mit der Donau nachzuweisen. Nach einer weiteren Sage soll ein Fuhrmann mitsamt Pferdegespann im Blindensee ertrunken und nie wieder aufgetaucht sein.
Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit einigen Jahren dreht sich in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes ein Windrad, das vom Ufer des Blindensees aus gut zu sehen ist und daher durchaus als störend empfunden werden kann. So heißt es in einem 2010 erschienenen Reiseführer über den See: „Mystischer Spiegel, geheimnisvolles Auge, verwunschenes Tor zur Anderswelt – das waren die Beschreibungen, die die Besucher noch vor kurzem fanden. Doch die berühmte Szenerie ist zerstört: Ein riesiges Windrad ragt über den See auf und peitscht mit seinen lärmenden Rotorblättern jede besinnliche Stimmung nieder.“[1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg
- Liste der Naturschutzgebiete im Schwarzwald-Baar-Kreis
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regierungspräsidium Freiburg, Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 2. Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-5174-3, S. 530–533.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Glosse zum Windrad am Blindensee aus der Berliner Zeitung vom 24. September 2004
- Das Blindenseemoor zwischen Schönwald und Schonach
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dina Stahn: Dumont Bildatlas, Nr. 84. Schwarzwald, Süden. Ostfildern 2010, S. 41.
- See in Europa
- See in Baden-Württemberg
- See im Schwarzwald
- Moor in Baden-Württemberg
- Naturschutzgebiet im Schwarzwald-Baar-Kreis
- Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa
- See im Schwarzwald-Baar-Kreis
- Sage aus Baden-Württemberg
- Geographie (Schönwald im Schwarzwald)
- Schutzgebiet der IUCN-Kategorie IV
- Schutzgebiet im Schwarzwald